Geht nach der Sommerpause mit großer Entschlossenheit in die neue Saison: Schalke-Kapitän Benedikt Höwedes - © © gettyimages / Lars Baron/Bongarts
Geht nach der Sommerpause mit großer Entschlossenheit in die neue Saison: Schalke-Kapitän Benedikt Höwedes - © © gettyimages / Lars Baron/Bongarts

Interview mit Benedikt Höwedes: "Haben etwas wiedergutzumachen!"

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Köln - Nach einer verkorksten Vorsaison geht für Benedikt Höwedes, Kapitän des FC Schalke 04, der Blick in die Zukunft. Nach einer Leistenoperation vor der Sommerpause steht der 29-jährige Abwehrspieler kurz vor der Rückkehr in das Mannschaftstraining. Im bundesliga.de-Exklusivinterview spricht der Nationalspieler über die Reise nach China, den erneuten Neuanfang auf Schalke und die Ziele für die anstehende Spielzeit.

bundesliga.de: Herr Höwedes, wie war die Sommerpause? Konnten Sie sich gut erholen?

Benedikt Höwedes: Die Zeit, die ich hatte, habe ich sehr gut genutzt. Ich hatte in den letzten zehn Profijahren selten bis gar nicht so viel Urlaub wie in diesem Sommer. Das habe ich sehr vielfältig ausgenutzt. Zwar musste ich mich vor der Pause einer Leisten-OP unterziehen, aber ich konnte mich trotzdem in den vier Wochen Urlaub entsprechend entspannen.

bundesliga.de: Wie steht es zu diesem Zeitpunkt um ihre Fitness?

Höwedes: Ich bin noch nicht besonders fit. Ich konnte in der Pause nicht allzu viel machen, schließlich musste ich noch meine Verletzung auskurieren. Vor knapp zwei Wochen bin ich zuhause wieder ins Training eingestiegen und habe mich entsprechend vorbereitet. Bislang konnte ich aber noch keine Einheit auf dem Platz mitmachen, das fehlt mir natürlich. Dort holt man sich, aller Waldläufe zum Trotz, die letzte Fitness.

Es ist eine komplett andere Kultur, ein komplett anderes Leben gefühlt am anderen Ende der Welt. Das sind interessante Eindrücke. Am Flughafen war ich überrascht, dass uns zahlreiche Schalke-Fans herzlich begrüßt haben. Benedikt Höwedes

bundesliga.de: Nur Überraschungsmannschaft für eine Saison zu sein - das wird nicht der Anspruch sein, der auf Schalke ausreicht, oder? - © gettyimages / Simon Hofmann

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bundesliga.de: Welchen Mannschaftskameraden haben Sie denn in der Sommerpause besonders vermisst?

Höwedes: Ich habe mich auf viele aus dem Team gefreut, egal ob beispielsweise Guido Burgstaller oder Ralf Fährmann. Wir haben in meinen Augen eine sehr homogene Truppe, so dass ich mich auf viele bekannte Gesichter freuen konnte.

bundesliga.de: Für Sie ist es aktuell ihr Premierenbesuch in China. Wie ist ihr erster Eindruck?

Höwedes: Es ist eine komplett andere Kultur, ein komplett anderes Leben gefühlt am anderen Ende der Welt. Sehr viele Hochhäuser, sehr drückendes Klima. Das sind interessante Eindrücke. Am Flughafen war ich überrascht, dass uns zahlreiche Schalke-Fans herzlich begrüßt haben. Das war sehr schön für uns. Deshalb freuen wir uns, dass wir da sind und werden die Zeit entsprechend gut nutzen.

bundesliga.de: Bei einer solchen Reise wird immer befürchtet, die Strapazen könnten den Nutzen überwiegen. Was entgegnen Sie da?

Höwedes: Die Hoffnung ist natürlich, dass wir als Team auf solch einer Reise noch enger zusammenwachsen. Das ist wahrscheinlich nicht der einzige Grund, weshalb wir hierher geflogen sind. Aber wenn das ein Nebeneffekt des Trips ist, dann wäre das Gold wert.

bundesliga.de: Bei ihrem Team sind auch einige Neuzugänge dabei. Ist Ihnen schon jemand besonders aufgefallen?

Höwedes: Da ich bislang ja noch nicht mittrainieren konnte, habe ich nicht allzu viel mitbekommen. Ich habe aber natürlich das Spiel gegen Paderborn verfolgt und bei den Einheiten ab und zu einen Blick riskiert, da waren schon tolle Aktionen unserer Neuzugänge dabei. Genau beurteilen möchte ich das aber nicht, weil ich mit den Jungs noch nicht zusammen auf dem Platz gestanden habe.

bundesliga.de: Wie groß ist das Kribbeln bei Ihnen, wieder mitmischen zu dürfen? Schließlich gibt es seit dem Sommer auf Schalke einen neuen Trainer.

Höwedes: Ich freue mich richtig, weil die Jungs schon davon sprechen, wie interessant das Training war, wie enthusiastisch auch der neue Trainer mit der Mannschaft umgeht und welchen Schwung er ins Team gebracht hat. Es sind alle voller Vorfreude und begeistert von den Einheiten sowie den taktischen Vorstellungen. Wir hoffen, dies auch so umsetzen zu können. Schließlich haben wir nach der vergangenen Saison etwas wiedergutzumachen.

Gesund bleiben ist das A und O. Das habe ich im letzten Jahr gemerkt, als ich endlich einmal eine ganze Spielzeit absolvieren konnte. Das wünsche ich mir auch für die kommende Saison. Benedikt Höwedes

bundesliga.de: Gibt es persönliche Ziele, die Sie sich für die anstehende Spielzeit gesteckt haben?

Höwedes: Gesund zu bleiben ist das A und O. Das habe ich im letzten Jahr gemerkt, als ich endlich einmal eine ganze Spielzeit absolvieren konnte. Das wünsche ich mir auch für die kommende Saison. Wenn wir darüber hinaus als Mannschaft erfolgreich sind, wäre das sehr schön. Und wenn ich dazu noch fit zur WM in Russland kommenden Sommer fahre, wäre das grandios.

bundesliga.de: Mit welchen Stärken können Sie der Mannschaft in der kommenden Saison helfen?

Höwedes: Ich bin jemand, der sehr kommunikativ ist, der versucht, die Spieler ins Boot zu holen. Gerade wenn es nicht so läuft, kann ich als Ansprechpartner für die Jungs dienen. Mit meiner Erfahrung bringe ich eine gewisse Ruhe ins Team, kann dazu mit meiner Zweikampfstärke meinen Mitspielern Sicherheit geben. Dazu möchte ich durch meine Kopfballstärke auch in der Offensive bei Standardsituationen für Gefahr sorgen.

bundesliga.de: Sie sind bereits seit 2007 auf Schalke und haben einige Highlights erlebt. Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Höwedes: Wir hatten großartige Jahre auf Schalke, tolle Erfolge mit dem DFB-Pokal-Sieg und Spiele wie gegen Inter Mailand in der Champions League. Auch das Achtelfinal-Duell bei Real Madrid ist mir in Erinnerung geblieben, als wir sie im Bernabeu am Rande des Ausscheidens hatten. Da waren schon tolle Momente dabei - und solche Momente sehnen wir wieder herbei. Es liegt an uns, wieder zu solcher Stärke zurückzufinden.