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Frank Baumann kam 1999 vom 1. FC Nürnberg zu Werder Bremen
Frank Baumann kam 1999 vom 1. FC Nürnberg zu Werder Bremen

Auf der Suche nach dem Siegeswillen

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Vor dem ewigen Klassiker beim Rekordmeister FC Bayern München am Samstag (ab 15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) herrscht nicht gerade entspannte Stimmung bei Werder Bremen.

Nach dem enttäuschenden Bundesliga-Start mit nur einem Sieg aus vier Spielen verlief auch der Auftakt der Champions League mit dem 0:0 gegen die Underdogs von Anorthosis Famagusta alles andere als zufriedenstellend.

Baumann bemängelt fehlenden Siegeswillen

Ausgerechnet der ansonsten so bedächtige Kapitän Frank Baumann wählte nun den Weg an die Öffentlichkeit, um Missstände beim Vizemeister anzuprangern. "Wir haben ein Einstellungsproblem. Ich vermisse den Erfolgshunger und den absoluten Siegeswillen", so das Urteil des Spielführers nach dem torlosen Remis gegen den Champions-League-Debütanten von der Mittelmeerinsel.

Baumann, der gegen Famagusta wegen Rückenproblemen aussetzen musste, hat diese Problematik schon seit einiger Zeit bei den Hanseaten ausgemacht: "Ich habe den Eindruck, dass wir uns zu sehr auf unsere individuellen Stärken verlassen. Das ist auch nichts Neues. Wir haben mit dem Trainer und untereinander darüber gesprochen."

Mangelnde Chancenauswertung

Eine Wirkung war zumindest am Dienstag gegen Famagusta noch nicht auszumachen. "Es fehlte die Entschlossenheit", so Trainer Thomas Schaaf, "vielleicht haben wir uns zu sehr darauf verlassen, dass wie gegen Cottbus noch irgendwann das späte Tor fällt." Weil aber die Bremer Angreifer, allen voran Neuzugang Claudio Pizarro, die Gelegenheiten, die sich boten, versiebten, blieb es bei der Nullnummer.

Für Torsten Frings das Hauptübel in der momentanen Schwächephase: "Wenn man es nicht schafft, eine der vielen Chancen zu nutzen, hat man es auch nicht verdient, das Spiel zu gewinnen." Auch Per Mertesacker machte die Leistung der Offensivabteilung verantwortlich: "Im Abschluss hat die Qualität gefehlt."

Weder Pizarro noch sein Sturmpartner Markus Rosenberg oder die eingewechselten Hugo Almeida und Boubacar Sanogo konnten gegen Anorthosis oder im bisherigen Saisonverlauf überzeugen. Almeida, der genauso wie Daniel Jensen, angeschlagen ist, droht in Müncehen auszufallen.

Allofs: "Wir können besser spielen"

Pizarro wird sicher spielen. Geschäftsführer Klaus Allofs setzt indes beim peruanischen Neuzugang auf den Faktor Zeit: "Ihm fehlen noch Automatismen und Sicherheit. Aber man darf auch nicht vergessen, dass er kein Vorbereitungsspiel absolviert hat. Er muss seinen Rhythmus noch finden."

Baumanns Kritik an der Einstellung lässt Allofs nicht gelten, weist sie als "zu oberflächlich" zurück. Trotzdem appellierte er gerade an den Kampfgeist seiner Spieler: "In Phasen, in denen es noch nicht so brillant läuft, muss man arbeiten, sich ins Spiel kämpfen, den Gegner zu Fehlern zwingen."

Besonderes Spiel für Pizarro

Ob das nun ausgerechnet im Spitzenspiel gegen den Rekordmeister aus München umzusetzen ist? "Ich weiß, dass wir besser spielen können", sagt Allofs. "Wir müssen zielstrebiger nachgehen", lautet die Devise von Schaaf für Samstag, "die Dinge, die wir jetzt angesprochen haben, müssen wir jetzt im Training umsetzen."

Für Claudio Pizarro ist es natürlich ein besonderes Spiel. Von 2001 bis 2007 spielte der Peruaner an der Isar, jetzt die Rückkehr mit Werder. "Wir müssen ein paar Dinge verbessern und das auch im Spiel umsetzen. Ich hoffe, dass wir die Partie gewinnen", lautet sein Wunsch.

Oliver Bülow