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Der Hamburger SV mit Kapitän Rafael van der Vaart rutscht nach der 0:3-Niederlage in Sinsheim immer tiefer in den Abstiegskampf
Der Hamburger SV mit Kapitän Rafael van der Vaart rutscht nach der 0:3-Niederlage in Sinsheim immer tiefer in den Abstiegskampf

Abstiegskampf statt Befreiungsschlag

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Sinsheim - Bert van Marwijk schaute sich zuerst die Statistik an und schüttelte dann den Kopf. Gerade hatte der Hamburger SV mit 0:3 (0:2) bei der TSG 1899 Hoffenheim verloren und der HSV-Trainer seufzte: "Normalerweise verlierst du nur ein oder zwei von zehn Spielen, wenn du 67 Prozent Ballbesitz hast."

Zu viele zu leichte Gegentore

Doch so viel Ballbesitz der HSV auch hatte in Sinsheim, die Mannschaft des Niederländers konnte sich keine einzige Torchance in 90 Minuten herausspielen und war am Ende mit drei Gegentoren noch gut bedient.

Das große Manko des Hamburger SV zieht sich hingegen schon die ganze Saison durch die Auftritte der Mannschaft: "Wir bekommen zu einfach unsere Gegentore", haderte van Marwijk. Schon nach vier Minuten lag seine Mannschaft nach einem einfachen Konter der Hoffenheimer mit 0:1 in Rückstand. Die Gegenwehr in der Hamburger Defensivarbeit fiel dabei ebenso aus wie beim 0:2 durch einen Kopfball von Niklas Süle eine Minute vor dem Pausenpfiff.

Das 0:2 sei der Knackpunkt gewesen, meinte van Marwijk. Aber erst nach dem 0:3 durch Andreas Beck nach einer einfachen Kombination über Sejad Salihovic und Roberto Firmino (61.) habe seine Mannschaft desolat gespielt, meinte der HSV-Trainer.

Die Lage verschärft sich

Wie auch immer: Nach der fünften Niederlage in Serie bleibt  der Hamburger SV in starker Abstiegsgefahr, dabei hätte die Partie in Hoffenheim der Aufbruch in bessere Zeiten sein sollen. Doch stattdessen rutscht das Bundesligagründungsmitglied immer tiefer in den Keller.

Im Moment könne seine Mannschaft nicht mit dem Gefühl spielen, wenn sie vorne kein Tor schieße, bekomme sie eben hinten keines, meinte der Trainer. Die Gegentorflut zu stoppen - mit 44 Gegentreffern stellen die Hamburger die schwächste Defensivreihe aller 18 Bundesligisten - , ist die Hauptaufgabe in den kommenden Wochen. Doch dazu muss sich das Defensivverhalten der gesamten Mannschaft deutlich verbessern, in Hoffenheim hatten alle Akteure allerdings im Rückwärts- wie im Vorwärtsgang einen ganz schlechten Tag.

Auch die Umstellungen im Mannschaftsgefüge nach dem bitteren 0:3 zum Rückrundenauftakt zuhause gegen Schalke 04 brachten nicht die erwünschten Verbesserungen, van Marwijk veränderte die Startelf auf vier Positionen. Die Zugänge des Winters, Ola John, auf der Außenbahn rechts wie links eingesetzt, und Ouasim Bouy im zentralen defensiven Mittelfeld, konnten der Mannschaft keine neuen Impulse geben.

Van der Vaart: "Es ist eine Katastrophe"

Dasselbe gilt für HSV-Kapitän Rafael van der Vaart, als einziger HSV-Profi wollte der direkt nach dem Abpfiff länger Auskunft geben. Beschönigen wollte der Regisseur dabei nichts und erklärte: "Es ist eine Katastrophe, was wir spielen. Heute haben wir gezeigt, warum wir es so schwer haben in dieser Saison. Wir versuchen alles, aber es geht nichts." Er wünsche sich auch, mal wieder mit drei Punkten nach Hause zu gehen, so mache das ja keinen Spaß, gab der Holländer zu. Die Enttäuschung der Fans könne er verstehen, meinte van der Vaart: Jetzt helfe nur noch eines: Spiele gewinnen.

Nächste Woche im eigenen Stadion gegen Hertha BSC haben der Hamburger SV und sein Kapitän dazu die nächste Gelegenheit. Und auch Trainer van Marwijk weiß: "Das nächste Spiel wird immer wichtiger. Aber noch sind 15 Spiele zu spielen und 45 Punkte zu vergeben."

Aus Sinsheim berichtet Tobias Schächter