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Der Punkt bei 1899 Hoffenheim ist für Eintracht Frankfurt Gold wert
Der Punkt bei 1899 Hoffenheim ist für Eintracht Frankfurt Gold wert

Eintracht durch, 1899 sensationell

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Sinsheim - Markus Gisdol überhöht Personen und Dinge nicht gerne. Dennoch sagte der Trainer von 1899 Hoffenheim nach dem Abpfiff der Partie gegen Eintracht Frankfurt: "Die eigentliche Sensation ist das 0:0." Sensationell war an diesem Spiel eigentlich nichts, aber dieses torlose Ergebnis gab es noch nie in dieser Saison für die Hoffenheimer, weshalb Gisdol es auch ein "bisschen mit einem Schmunzeln betrachten" wollte.

Frankfurt gerettet

Und dennoch: Die Spektakel-Hoffenheimer kriegen aber selbst ein Nullnull nicht ohne Turbulenzen hin: Firmino scheiterte in der 84. Minute vom Elfmeterpunkt kläglich an Eintracht Torwart Kevin Trapp, der zuvor TSG-Stürmer Anthony Modeste gefoult hatte. Eigentlich, so erzählte Trapp, hatte der Torwart sich in der Vorbereitung auf das Spiel noch auf der Fahrt ins Stadion auf die Strafstöße des etatmäßigen Elfmeterschützen Sejad Salihovic vorbereitet - Salihovic fiel aber kurzfristig wegen einer Oberschenkelverletzung aus.

Er habe sich dann ganz stark auf eine Ecke konzentriert und dann den Ball gehalten, so Trapp. Es war bereits der 14. Elfmeter, der den offensivstarken Hoffenheimern in dieser Runde zugesprochen wurde: Ligarekord. Die letzten beiden verschossen sie, aber Gisdol wollte sich darüber nicht so stark grämen, das Saisonziel einer sorgenfreien Spielzeit ist ja längst erreicht.

Im Spiel gegen Frankfurt aber war der Höhepunkt des Spiels mit dem verschossenen Elfmeter noch nicht erreicht. In Minute 87 ließ sich Anthony Modeste gegen Eintracht-Innenverteidiger Carlos Zambrano noch zu einer Tätlichkeit hinreißen: Platzverweis, Rote Karte. Danach schlossen die beiden Mannschaften bis zum Abpfiff einen Nichtangriffspakt, die Eintrachtler spielten sich die Kugel in der eigenen Hälfte hin und her, die Hoffenheimer schauten in ihrer Hälfte zu.

"Legitim ist das in unserer Situation", sagte Eintracht-Trainer Armin Veh. Durch den wichtigen Punktgewinn in Baden sind die Frankfurter vor dem Abstieg gerettet und können die nächste Erstliga-Saison planen.

Veh: "Es gibt kein Zurück mehr"

Manager Bruno Hübner meinte: "Jetzt können wir beruhigt planen." Das ist allerdings eher Wunsch als Realität. Die Eintracht musste am Freitag erleben, dass ihr Wunschtrainer Roger Schmidt lieber nach Leverkusen geht in der kommenden Saison. Armin Veh hatte ja schon im Januar intern angekündigt, aufgrund fehlender sportlicher Perspektive nach drei Jahren den Vertrag in der hessischen Metropole nicht verlängern zu wollen. Veh will seine Entscheidung auch nicht mehr revidieren, gestern wies er entsprechende Gerüchte zurück: "Es gibt kein Zurück mehr. Wenn ich was sage, bleibt das auch dabei." 

Das Spiel schauten sich auch Hansi Flick, Assistenztrainer der Deutschen Nationalmannschaft, und DFB-Spielebeobachter Urs Siegenthaler an. Sie beobachteten wohl vor allem den Hoffenheimer Stürmer Kevin Volland, sowie die beiden Außenverteidiger Andreas Beck (TSG) und Sebastian Jung (Eintracht). Am 13. Mai trifft die A-Nationalelf in Hamburg auf Polen. Bei diesem Termin werden aber viele Stammkräfte wegen Verpflichtungen in ihren Clubs fehlen. Alle drei in Sinsheim beobachteten Kandidaten haben sicher schon besser gespielt als am Samstag, enttäuscht haben sie aber auch nicht.

Aus Sinsheim berichtet Tobias Schächter