Bruno Labbadia tanzt mit dem VfB Stuttgart weiter auf drei Hochzeiten. Am Donnnerstag steht das Achtelfinal-Hinspiel gegen Lazio Rom an
Bruno Labbadia tanzt mit dem VfB Stuttgart weiter auf drei Hochzeiten. Am Donnnerstag steht das Achtelfinal-Hinspiel gegen Lazio Rom an

Zwischen Lust und Last

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Stuttgart - Für den VfB Stuttgart wird der Tanz auf drei Hochzeiten zu einer immer größeren Herausforderung. Auf der einen Seite sind die Schwaben stolz, als einziger Bundesligist in der Europa League und neben dem Branchenführer FC Bayern München noch in allen drei Wettbewerben vertreten zu sein.

"Sehen uns nicht chancenlos"

Auf der anderen Seite stößt der VfB angesichts des kleinen Kaders und der hohen Belastung vor dem Achtelfinal-Hinspiel am Donnerstag (ab 18:45 Uhr im Live-Ticker) gegen Lazio Rom deutlich an seine Grenzen.



"Unser Kader ist gar nicht darauf ausgerichtet, dass wir so lange in allen drei Wettbewerben dabei sind. Dem müssen wir Tribut zollen", sagte Trainer Bruno Labbadia vor dem Duell gegen Lazio, das weiterhin auf seinen verletzten Torjäger Miroslav Klose verzichten muss. VfB-Sportdirektor Fredi Bobic stellte dennoch klar: "Wir werden kein Spiel und keinen Wettbewerb herschenken."

Um für die Partie gegen die Römer wieder einigermaßen bei Kräften zu sein, hatte Labbadia seinem angeschlagenen Team nach dem zwei Tage freigegeben. Er müsse den Spielern "die Ruhe gönnen", zumal die Stuttgarter in 14 Tagen fünf Pflichtspiele absolviert hatten, insgesamt sind es schon 38 seit Saisonbeginn.

Und es sollen noch einige mehr werden. "Wir sehen uns nicht chancenlos. Das ist sehr reizvoll, ein Topspiel für uns, das uns weiterbringt. Wir haben Lust darauf, uns mit einem sehr guten Gegner zu messen. Wir wollen gute Voraussetzungen schaffen", sagte Labbadia und blickte bereits auf das "Geisterspiel" in Rom am 14. März voraus: "Das wird für beide Parteien schwierig ohne Zuschauer."

Ibisevic gesperrt



Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hatte Lazio wegen rassistischer Vorfälle der Fans zu dieser Strafe verurteilt. Der Einspruch beider Clubs wurde jedoch abgelehnt.

Doch zunächst gilt alle Konzentration dem Hinspiel, bei dem der VfB einige Probleme hat. Er muss auf den gesperrten Vedad Ibisevic, die angeschlagenen Daniel Didavi, Georg Niedermeier und Tunay Torun sowie den langzeitverletzten Johan Audel verzichten.

Bei Lazio fällt vor allem der Ausfall von Klose ins Gewicht. Ohne den 34 Jahre alten Nationalspieler, der mit einem Außenband-Teilabriss im Knie noch bis Ende des Monats passen muss, setzten sich die Römer zwar in der Zwischenrunde gegen Borussia Mönchengladbach (3:3/2:0) durch. Doch in der Serie A holten sie aus den vergangenen acht Spielen nur einen Sieg und fielen dadurch auf den fünften Rang zurück.

Macheda gegen den Ex-Club



Der Ausfall von Klose "schmerzt Lazio sehr", betonte deshalb auch der frühere Stuttgarter Alexander Merkel, derzeit bei Udinese Calcio unter Vertrag, im Gespräch mit den "Stuttgarter Nachrichten". "Er ist ein Vorbild, bei Lazio ein kleiner Gott. Die Fans lieben und bewundern ihn."

Doch auch ohne Klose sei Lazio immer noch ein gefährlicher Gegner, sagte der in Rom geborene VfB-Stürmer Federico Macheda, der Ibisevic ersetzen und für den es gegen seinen Ex-Club ein "sehr emotionales Spiel" werden wird: "Das wird schwer, aber wir sind bereit. Ein Tor wäre eine Riesensache", sagte er vor seinem Startelf-Debüt.

In den bisherigen zehn Europacupspielen dieser Saison ist Lazio noch ungeschlagen (sechs Siege, vier Remis). Stuttgart hat seit den Playoffs kein Europacup-Heimspiel mehr gewonnen (drei Remis, eine Niederlage), dafür aber drei der vier Auswärtsspiele für sich entschieden. "Wir sind aber immer noch im Wettbewerb", meinte Labbadia zur Heimschwäche.


Voraussichtliche Mannschaftsaufstellungen:

VfB Stuttgart: Ulreich - Sakai, Tasci, Rüdiger, Boka - Gentner, Kvist - Harnik, Holzhauser, Traore - Macheda

Lazio Rom: Marchetti - Cana, Biava, Andre Dias, Radu - Ledesma - Candreva, Gonzalez, Hernanes, Lulic - Floccari

Schiedsrichter: Dan Tudor (Rumänien)