Für die Ukraine erzielte Andrej Voronin (l.) in 54 Länderspielen insgesamt sechs Treffer
Für die Ukraine erzielte Andrej Voronin (l.) in 54 Länderspielen insgesamt sechs Treffer

Zurück in der zweiten Heimat

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Nachdem feststand, dass der gerade erst verpflichtete Wunschstürmer Mohamed Amine Chermiti nach einem Innenbandriss im linken Knie noch wochenlang ausfallen würde, erinnerten sich die Verantwortlichen bei Hertha BSC Berlin schnell an einen ganz bestimmten Mann.

Mit Torjäger Andrej Voronin vom FC Liverpool sicherten sich die Berliner kurz vor Transferschluss noch einen absoluten Hochkaräter für die Offensive und reagierten damit auf den langen Ausfall des Tunesiers Chermiti.

Voronin, den die Berliner leihweise für ein Jahr unter Vertrag genommen haben, ist in Deutschland und speziell in der Bundesliga kein Unbekannter. Vor seinem Engagement beim FC Liverpool spielte er schon mehrere Jahre in der Bundesliga.

Gefürchtetes Sturmduo

Seine bisher wohl erfolgreichste Zeit hatte der ukrainische Nationalspieler in den Jahren 2004 bis 2007 als er mit dem Bulgaren Dimitar Berbatov bei Bayer Leverkusen eines der gefährlichsten Sturmduos der Bundesliga bildete. Insgesamt kommt der 29-Jährige auf 37 Tore in 118 Bundesligaspielen für Leverkusen, Köln und Mönchengladbach.

"Wir haben uns für Andrej entschieden, weil er die Bundesliga kennt, deutsch spricht und verschiedene taktische Systeme spielen kann", sagte Hertha-Manager Dieter Hoeneß der "Berliner Morgenpost".

Durchbruch in Mainz

Seinen Durchbruch feierte Voronin in der Saison 2002/03, als er für den 1. FSV Mainz 05 unter Trainer und Förderer Jürgen Klopp 20 Treffer erzielte und Torschützenkönig in der 2. Bundesliga wurde.

Es dauerte nicht lange bis sich Clubs aus der Bundesliga bei ihm meldeten. Der heutige "Neu-Berliner" entschied sich damals für den 1. FC Köln, konnte aber den Abstieg der Geißböcke 2004 nicht verhindern.

"Deutschland ist wie eine zweite Heimat für mich"

Nach seiner erfolgreichen Zeit bei Leverkusen - mit der Werkself schaffte Voronin in jedem Jahr die Qualifikation für den UEFA-Cup - sicherte sich dann im vergangenen Sommer der englische Rekordmeister FC Liverpool die Dienste des Angreifers. In 19 Premier League-Einsätzen gelangen ihm fünf Tore.

Die große Konkurrenz im Liverpooler Sturm mit EURO-Held Fernando Torres, den Niederländern Dirk Kuyt und Ryan Babel und dem zuletzt verpflichteten Robbie Keane war wohl auch ein Grund, warum der 54-fache ukrainische Nationalspieler bei der Offerte der Berliner nicht lange zögerte.

"Die Bundesliga ist eine Liga mit viel Qualität. Deutschland ist wie eine zweite Heimat für mich. Deshalb freue ich mich sehr, wieder hierher zurückzukehren", erklärte der Ukrainer auf der Webseite seines neuen Vereins.

Erfahrener Stürmer

Ein weiterer Grund war sicherlich die Aussicht zukünftig mit Berlins bisherigem Torjäger Marko Pantelic ein ähnlich gefährliches Duo zu bilden, wie zu "Berbatov-Zeiten" in Leverkusen. Die Berliner bauen neben den spielerischen Qualitäten Voronins vor allem auf dessen Erfahrung und Vorbildfunktion für die Nachwuchskräfte der "Alten Dame".

"Andrej hat bei Bayer Leverkusen und in Liverpool bewiesen, dass er unter Druck Leistung bringen kann. Ich bin froh, dass wir für unsere junge Mannschaft noch einen erfahrenen Stürmer gefunden haben", lobte Hoeneß.

Auch Voronin fand nur gute Worte für seinen neuen Club und formulierte bei seiner Vorstellung gleich vollmundig seine Saisonvorstellungen: "Als Ziel hoffe ich, dass Hertha BSC einen UEFA-Cup-Platz erreicht. Hertha ist eine gute Adresse." Das wird nicht nur Dieter Hoeneß gerne hören.

Florian Bruchhäuser