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Unfassbar: FCN-Coach Dieter Hecking (o.) verlor mit dem "Club" in Stuttgart trotz starker Leistung
Unfassbar: FCN-Coach Dieter Hecking (o.) verlor mit dem "Club" in Stuttgart trotz starker Leistung

Zurück in der Abwärtsspirale

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Stuttgart - Am Ende ist nur noch Resignation. Als Abwehrmann Dominic Maroh bepackt mit zwei schweren Mannschaftskoffern in den Katakomben der Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena steht, fehlen ihm die Worte. Wie bitte soll er den wartenden Journalisten das erklären, was auf dem grünen Rasen zuvor vorgefallen ist. 90 Minuten lang hatte der 1. FC Nürnberg den VfB Stuttgart im Griff gehabt. 90 Minuten lang zeigten die Franken schnellen, direkten und technisch anspruchsvollen Fußball und scheiterten lediglich an ihrer eigenen Abschlussschwäche. "Das ist alles Mist, einfach unglaublich", lässt sich Maroh dann doch noch entlocken, bevor er mir hängendem Kopf in Richtung Mannschaftsbus schleicht.

Hecking schaut nach vorne

hatten die Nürnberger in Stuttgart verloren und sich damit wieder ganz konkret im Abstiegskampf angemeldet. Gerade einmal vier Punkte Vorsprung beträgt der Abstand auf Relegationsplatz 16. Dabei hatte es für die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking vor einigen Wochen noch so gut ausgesehen, dass manche im fränkischen Umfeld sogar von einer internationalen Startberechtigung träumten. Es folgten drei bittere Niederlagen, eine unnötiger als die andere. Nun kommt am kommenden Wochenende auch noch der FC Bayern München ins Frankenland.



17:9 Torschüsse, 14:4 Ecken - so lautet die Spielstatistik. Kein Wunder, dass den Nürnberger Verantwortlichen am Sonntagabend die Analyse schwer fiel. "Die Niederlage ist sehr ärgerlich, aber wir müssen das Positive mitnehmen, und davon gibt es eine ganze Menge", meinte Trainer Hecking bei der Pressekonferenz. Alleine in der ersten Halbzeit besaßen die "Clubberer" mehrere hundertprozentige Gelegenheiten. Mal wieder war es die Abschlussschwäche.

Adam Hlousek traf die Latte, VfB-Angreifer Julian Schieber klärte auf der eigenen Torlinie, Stuttgarts Leihgabe Daniel Didavi scheiterte am starken Stuttgarter Torwart Sven Ulreich - der Ball wollte nicht rein. Das Effizienzproblem in Zahlen gefasst: Magere 25 Treffer haben die Nürnberger in dieser Spielzeit erzielt.

Esswein genervt



Spielerisch war den Nürnbergern in Stuttgart nicht viel vorzuwerfen. Die Abwehr steht, im defensiven Mittelfeld bilden die erfahrenen Hanno Balitsch und Timmy Simons ein starkes Duo, um das herum sich die jungen Talente wie US-Nationalspieler Timothy Chandler, Didavi oder der bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechselung gefährliche Alexander Esswein wunderbar austoben. Allerdings ohne vorne zu treffen. "Fußball ist ein Ergebnissport", resümierte Manager Martin Bader.

Die Franken befinden sich in einer gefährlichen Abwärtsspirale. "Mal werden wir hochgejubelt, jetzt spielen wir halt wieder gegen den Abstieg", reagierte Esswein ein klein wenig genervt auf die Fragen von bundesliga.de. Immerhin legen die Spieler eine gesunde Portion Trotz an den Tag. "Wenn wir weiter so spielen, dann halten wir auch die Klasse", erklärte Didavi. "Und wenn wir gegen die Bayern endlich wieder das Tor treffen, dann können wir auch die besiegen." Widersprechen wollte Didavi nach der zuvor gezeigten Leistung niemand.

Aus Stuttgart berichtet Jens Fischer