Luftkampf: Raphael Schäfer (l.) im Duell mit Borussia Dortmunds Mats Hummels und Neven Subotic (r.)
Luftkampf: Raphael Schäfer (l.) im Duell mit Borussia Dortmunds Mats Hummels und Neven Subotic (r.)

Zufrieden? "Liga ja, Pokal nein"

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Nürnberg - Nach dem betrachtet Nürnbergs Torhüter Raphael Schäfer den bisherigen Saisonverlauf. Trotz der bislang vier Punkte aus zwei Spielen ist er nicht vollauf zufrieden, das Pokal-Aus beim TSV Havelse wirkt nach. Die Leistung gegen den Deutschen Meister macht dem FCN-Kapitän aber Mut.

Frage: Herr Schäfer, beim Dortmunder Ausgleichstreffer kam Robert Lewandowski kurz vor Ihnen an den Ball. Geht das Tor auf Ihre Kappe?

Raphael Schäfer: Also bitte, was soll ich denn da machen?

Frage: Sagen Sie es uns.

Schäfer: Ich weiß nur, dass der Ball abgefälscht war, dass ein Dortmunder frei war und dass ich hingehen musste. Wenn Sie mir jetzt noch sagen, was ich falsch gemacht haben soll, wäre das ja schon etwas. Wir können über alles diskutieren, aber darüber, meine ich, nicht.

Frage: Beim Sieg in Hamburg war vielleicht nicht alles gut, beim Ausscheiden im Pokal in Havelse nicht alles schlecht. Was überwog beim Dortmund-Spiel?

Schäfer: Es lief einiges gut, anderes aber auch nicht so gut.

Frage: Geht es ein wenig detaillierter?

Schäfer: Wenn wir uns ein bisschen mehr nach vorne zugetraut und die Dortmunder mehr in die Defensive gezwungen hätten, wären sie vielleicht noch in Schwierigkeiten gekommen. Aber man hat sicher gesehen, dass wir großen Wert auf die Abwehrarbeit gelegt haben.

Frage: Mit dem einen Punkt gegen den Deutschen Meister können Sie wahrscheinlich trotzdem leben. Zumindest die Nürnberger Fans haben das Remis wie einen Sieg gefeiert.

Schäfer: Wir können damit definitiv gut leben. Und was die Zuschauer betrifft: Schön, dass die Erwartungen nicht zu hoch sind und die Fans offenbar nicht erwarten, dass wir Dortmund einfach mal so vom Platz fegen.

Frage: Defensiv stand der FCN gut, offensiv haperte es manchmal ein bisschen, oder?

Schäfer: Es lief doch auch offensiv einiges ganz gut. Mit Hiroshi Kiyotake, mit Robert Mak, der ja lange verletzt war, konnten wir doch spielerisch auch einige Akzente setzen. Aber wir haben sicher noch jede Menge Arbeit vor uns. Schließlich wollen wir uns weiter verbessern und weiter nach vorne rücken.

Frage: Wenn Sie eine kurze Bilanz ziehen: Sind Ihre eigenen Erwartungen für diese Saison denn bislang erfüllt worden?

Schäfer: Nein, ganz eindeutig nicht. Denn wir sind im Pokal in Havelse nicht weitergekommen.

Frage: Aber was die Bundesliga betrifft, sind Sie schon zufrieden? Der 1. FC Nürnberg hat vier Punkte aus den ersten beiden Spielen geholt.

Schäfer: Man kann das so zusammenfassen. Liga: ja, Pokal: nein.

Frage: Und die Innenverteidigung um Timm Klose und Per Nilsson hat Ihnen keine Sorgen gemacht?

Schäfer: Die hat mir auch in Hamburg keine Sorgen gemacht, und auch in Havelse waren die beiden nicht schuld. Da haben wir mit teilweise acht Mann gestürmt und haben die beiden alleine gelassen. Das geht auch gegen einen Viertligisten nicht gut.

Frage: Wie lange Journalisten wohl noch nach dem Pokal-Aus fragen?

Schäfer: Das dürfen die ruhig. Das Ausscheiden war ja auch sehr ärgerlich. Man kann in diesem Wettbewerb sehr, sehr weit kommen. Das haben wir ja letzte Saison selbst gemerkt. Dieses Jahr ist es leider anders.

Frage: Gerade ist Julian Schieber, Ihr ehemaliger Mannschaftskollege, an Ihnen vorbeigegangen...

Schäfer: Wir haben vorhin schon kurz gesprochen.

Frage: Sein Schuss in der 80. Minute war die größte Dortmunder Chance im zweiten Durchgang. Sie haben ihn prima gehalten.

Schäfer: Darüber haben wir kurz gesprochen. Details verrate ich nicht.

Aufgezeichnet von Christoph Ruf