Im Hinspiel in München glänzte Bayerns Mario Gomez gegen Hannover mit einem "Dreierpack"
Im Hinspiel in München glänzte Bayerns Mario Gomez gegen Hannover mit einem "Dreierpack"

Zeit für die Revanche

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München - Während Borussia Dortmund an der Tabellenspitze seine Runden dreht, entbrennt dahinter ein spannender Kampf um die restlichen internationalen Plätze. Den Anfang machen am Samstag Hannover 96 und der FC Bayern München, die im direkten Duell um einen Champions-League-Platz kämpfen (alle Spiele ab 15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

Hannover 96 - FC Bayern München

Hannover kann sich am Samstag gegen den FC Bayern nicht nur für die 0:3-Hinspielniederlage revanchieren, die Niedersachsen können auch ihren 3. Tabellenplatz vor den Münchnern festigen. "Wir haben eine Riesenchance und Bayern eine ganze Menge zu verlieren", fasst 96-Coach Mirko Slomka die Ausgangslage vor dem Spitzenduell treffend zusammen. Sollte es den Leinestädtern tatsächlich gelingen, einen Sieg einzufahren, würde der Vorsprung auf den Rekord-Meister auf komfortable fünf Punkte anwachsen und die Europaträume in Hannover immer realer.

Die Bayern wollen dagegen zurück in die Erfolgsspur, um sich die Chance auf Platz 2 zu wahren. "Es ist wichtig, eine Reaktion zu zeigen, die Punkte zu holen, um auch in der Tabelle wieder auf die Plätze zu kommen, die uns zur Teilnahme an der Champions League im nächsten Jahr berechtigen", stellte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge nach dem Pokal-Aus gegen Schalke klar. "Wir haben jetzt nur noch Finalspiele bis zum Ende der Saison. Manchmal ist es gut, wenn man drei Tage später die Möglichkeit hat Dinge zu korrigieren."

Beide Kontrahenten müssen bei ihrer schwierigen Aufgabe auf zwei ihrer Schlüsselspieler verzichten. Für 96-Torjäger Didier Ya Konan (Kniereizung) kommt ein Einsatz gegen die Bayern zu früh, Gäste-Nationalspieler Bastian Schweinsteiger muss das für ihn "vielleicht wichtigste Spiel der Saison" gelbgesperrt vorm Fernseher betrachten. Auf 96-Seite ist zudem der Einsatz von Manuel Schmiedebach (Adduktorenprobleme) noch mit einem Fragezeichen versehen.




VfB Stuttgart - FC Schalke 04

Stuttgarts Cheftrainer Bruno Labbadia war am Mittwochabend in München, um beim Pokal Spiel des FC Bayern den kommenden Gegner aus Gelsenkirchen zu beobachten. "Schalke hat verdient gewonnen. Sie waren sehr gut eingestellt, hatten eine gute Ordnung und sind sehr diszipliniert aufgetreten. Zudem haben sie überragende Spieler, wie beispielsweise Raul", berichtet der VfB-Cheftrainer. "Das ist eine Mannschaft, die weiß, was sie zu tun hat. Wir müssen am Samstag einen hohen Aufwand betreiben und mit dem Biss aus dem Frankfurt-Spiel in die Partie gehen. Da hat meine Mannschaft die Moral und die Einstellung gezeigt, die wir zurzeit brauchen", meint Labbadia weiter.

Noch steht hinter dem Einsatz einiger Spieler ein Fragezeichen. "Bei Cacau sieht es aufgrund seiner Adduktorenprobleme schlecht aus für Samstag. Auch bei Tamas Hajnal müssen wir abwarten, ob er spielen kann. Er hat sich am Mittwoch im Training eine Zerrung in der Wade zugezogen", sagt Labbadia. Dagegen besteht Hoffnung, dass Pavel Pogrebnyak nach seinem Rippenbruch rechtzeitig fit wird.

Trotz des kräftezehrenden DFB-Pokalsiegs in München und dem bevorstehenden Champions-League-Duell mit dem FC Valencia will Schalkes Trainer Felix Magath das Spiel bei seinem Ex-Verein Stuttgart mit dem nötigen Ernst und Ehrgeiz angehen. "Ich gehe davon aus, dass wir in der Bundesliga nun etwas befreiter aufspielen können", sagte der S04-Coach: "In der Bundesliga müssen wir derzeit auch noch nach unten schauen. Bis zum Relegationsplatz sind es nur sechs Punkte." Verteidiger Christoph Metzelder warnt vor dem Gegner: "In der Bundesliga gibt es keine leichten Aufgaben mehr", sagte er gegenüber bundesliga.de. "Wir können nicht die kommenden Wochen die Beine hochlegen und uns nur aufs Pokalfinale konzentrieren. Wir wollen uns auch in der Bundesliga besser präsentieren." Welche Startformation Magath auf den Platz schickt, hat der Chef-Trainer noch nicht entschieden. "Es kann sein, dass ich dem einen oder anderen Spieler eine Pause gönne", sagt Magath. Fest steht: Klaas-Jan Huntelaar wird nicht zum Einsatz kommen. Der Niederländer fehlt weiter aufgrund einer Knieblessur. Sergio Escudero, der sich nach dem Nürnberg-Spiel mit Adduktoren-Problemen plagte, könne hingegen vielleicht wieder spielen.




Eintracht Frankfurt - 1. FC Kaiserslautern

Die Eintracht will gegen Lautern endlich die Talfahrt und Torflaute der vergangenen Wochen beenden. Für dieses Ziel hat Trainer Michael Skibbe die Mannschaft in der vergangenen Woche auch in ein Kurztrainingslager gebeten. "Wir hatten die Woche gute und konzentrierte Trainingseinheiten. Wir zehren von der guten Mannschaftsleistung gegen Stuttgart und wollen darauf aufbauen", erklärt der Coach. "Die Mannschaft ist in guter Verfassung und wird alles in ihrer Macht stehende tun, ein gutes Spiel zu liefern." Noch fraglich ist der Einsatz von Pirmin Schwegler bei den Hessen, der an Adduktorenproblemen laboriert.

Die Lauterer wissen im Vorfeld der Partie gegen die Frankfurter Eintracht ganz genau um die Brisanz der Begegnung. "Wir haben im Hinspiel schon die Stimmung im und um das Stadion mitbekommen. Neben dem Derbycharakter geht es im Spiel aber sowohl für die Eintracht, die nicht unten reinrutschen möchte, als auch für uns um wichtige Punkte", blickte Christian Tiffert auf das Duell.

Personell muss FCK-Trainer Marco Kurz dabei auf die verletzten Ivo Ilicevic und Jan Simunek sowie auf Jiri Bilek, der mit einer Grippe ausfällt, verzichten. Ansonsten stehen alle Spieler zur Verfügung, auch Oliver Kirch stieg in dieser Woche nach seiner Außenbandverletzung wieder ins Training sein und stellt eine Option für den Kader am Samstag dar.




Borussia Mönchengladbach - 1899 Hoffenheim

Borussia muss gegen 1899 anders auftreten als beim 1:2 in Wolfsburg. "Wir arbeiten hart daran, dass wir nur noch unser gutes Gesicht zeigen, auch wenn mir das mit den zwei Gesichtern meiner Mannschaft, so wie es zuletzt gesagt wurde, etwas übertrieben erscheint. Trotzdem müssen wir uns im Vergleich zum letzten Freitag in der Balleroberung und in der Verteidigung ganz anders präsentieren", sagt Gladbachs Trainer Lucien Favre.

Der Coach muss wahrscheinlich seine Aufstellung verändern, denn Logan Bailly, Havard Nordtveit, Juan Arango und Mike Hanke trainierten zuletzt nicht oder nur eingeschränkt mit der Mannschaft. Jean Sebastien Jaures und Marc-Andre ter Stegen fallen definitiv aus. Ungeachtet der Personalsituation fordert der Trainer: "Wir müssen auf Sieg spielen, aber nicht Harakiri . Vier Stürmer bringen nichts, wir müssen auch sicher stehen und gut verteidigen."

1899-Kapitän Andreas Beck weiß auch, dass der Tabellenletzte unbedingt punkten muss: "Für Gladbach ist die Partie purer Abstiegskampf. Deshalb müssen wir versuchen über das Kämpferische zum Spielerischen zu kommen." Trainer Marco Pezzaiuoli muss allerdings ohne die beiden Innenverteidiger Isaac Vorsah und Josip Simunic auskommen, die beide verletzungsbedingt ausfallen. Weiterhin fehlen Tobias Weis, Chinedu Obasi und Manuel Gulde. Ansonsten kann Pezzaiuoli auf alle Spieler zurückgreifen.




1. FC Nürnberg - FC St. Pauli

Nürnberg hat die letzten sechs Spiele in der Bundesliga allesamt nicht verloren und das soll sich auch gegen St. Pauli nicht ändern. Trotzdem warnt Trainer Dieter Hecking vor dem kommenden Gegner: "Was Holger Stanislawski aus der Mannschaft herausholt ist klasse. Wir brauchen am Samstag Geduld, viel Laufbereitschaft und Siegeswillen."

Personell werden Juri Judt nach seiner Verletzung gegen den FC Schalke 04 und Markus Mendler gegen die "Kiezkicker" nicht dabei sein. Dafür steht Mittelfeldmotor Ilkay Gündogan nach siebenwöchiger Zwangspause wieder zur Verfügung. "Läuferisch und athletisch ist er wieder gut dabei, ich traue ihm durchaus zu, 60, 70 Minuten zu spielen, doch sein Einsatz wird sich erst kurzfristig entscheiden", ließ sich der Trainer die Kaderplanung aber noch offen.

"In der Bundesliga geht es wahnsinnig schnell", ist sich St. Paulis Coach Stanislawski der Wichtigkeit des Spiels bewusst. "Mal gewinnst du drei Spiele hintereinander, dann verlierst du die nächsten drei. Es wird immer auf und ab gehen", sagt der Coach weiter, der mit seinem Team auf Platz 12 steht. Die Hamburger haben nach fünf Spielen ohne Niederlage bei drei Siegen zuletzt zwei Pleiten kassiert. Gegen die Franken müssen die zudem auf Torjäger Gerald Asamoah verzichten, der an einem grippalen Infekt laboriert.