Fokussiert: Kevin Volland steht vor seinem ersten Bundesligajahr mit 1899 Hoffenheim
Fokussiert: Kevin Volland steht vor seinem ersten Bundesligajahr mit 1899 Hoffenheim

"Zeit für den nächsten Schritt"

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Hoffenheim - Als erster Bundesligist hat 1899 Hoffenheim den Trainingsbetrieb wieder aufgenommen. Schon am Freitag geht es ins erste Trainingslager. Mit dabei sein wird auch erstmals Sturm-Talent Kevin Volland, der von den Münchner "Löwen" gekommen ist. bundesliga.de sprach mit dem 19-Jährigen.

bundesliga.de: Von der Weltstadt München nach Hoffenheim - war die Umstellung schwer?

Volland: Die Umstellung ist mir ziemlich leicht gefallen. Ich stamme ja nicht aus München, sondern aus dem Allgäu und bin auf dem Land aufgewachsen. Auch sportlich wurde ich in der jungen Truppe in Hoffenheim super aufgenommen. Ich will mich jetzt völlig auf den Fußball konzentrieren. Sportlich ist es natürlich eine Umstellung. Das Tempo ist höher, die Passgenauigkeit größer, auch spielerisch ist es anspruchsvoller. Daran muss ich mich erst einmal gewöhnen.

bundesliga.de: Sie sind noch keine 20 Jahre alt, haben aber bereits die Erfahrung von 57 Zweitligaspielen, in denen Sie 19 Tore für 1860 gemacht haben. Sind Sie ein Frühstarter?

Volland: Bei mir ging es schnell, das stimmt. Ich habe meine Chance bekommen und sie genutzt. Trainer Reiner Maurer hat mir vertraut. Dafür bin ich ihm und dem Verein sehr dankbar. Ich habe viele Einsätze bekommen und hatte dann auch eine ordentliche Quote. Aber man muss auch viel investieren, gut trainieren, sonst bleibt man auf der Strecke. Ich habe für meine Ziele immer gekämpft.

bundesliga.de: Sie haben dort ja noch ein Abschiedsgeschenk bekommen: Die 1860-Fans haben Sie zum zum "Löwen des Jahres" gewählt. Warum?

Kevin Volland: Das hat mich sehr gefreut und war ein schöner Abschluss. Wir haben mit der Mannschaft eine gute Saison hingelegt. Ich selbst habe auch eine ordentliche Saison gespielt. Mir sind die meisten Tore und Assists gelungen. Es hat alles gepasst.

bundesliga.de: Ist es ein Zufall, dass die "Löwen" nach den Bender-Zwillingen und Moritz Leitner nun mit Ihnen wieder ein Toptalent herausgebracht haben, das in der Bundesliga seinen Weg gehen will?

Volland: Nein. Die "Löwen" sind auf jeden Fall eine Topadresse für junge Talente. Man wird gepusht, gefordert und gefördert. Ich würde mir wünschen, dass Sechzig bald den Aufstieg in die Bundesliga packt.

bundesliga.de: Trauen Sie sich jetzt in Hoffenheim zu, sich direkt einen Platz in der Startelf zu sichern?

Volland: Ich bin jetzt ganz neu in Hoffenheim. Das Umfeld ist neu, die Mannschaft. Es ist eine neue Herausforderung. Noch habe ich nichts erreicht, noch kein Bundesliga-Spiel absolviert. Die Vorbereitung wird hart, zunächst geht es ins Lauftrainingslager. Ich will vor allem verletzungsfrei bleiben, werde Gas geben, das hohe Tempo mitgehen und will mich empfehlen.

bundesliga.de: Schon in der Winterpause war es ein Thema, dass Sie schon vorzeitig nach Hoffenheim kommen. Damals war Holger Stanislawski noch Trainer, nun ist es Markus Babbel. Hat sich dadurch etwas für Sie geändert?

Volland: Überhaupt nicht. Ich habe in Hoffenheim den Vertrag unterschrieben, als sogar noch Ralf Rangnick Trainer war. Dann kam Holger Stanislawski, jetzt ist Babbel der Trainer. Ich habe mit ihm gute Gespräche geführt. Er wollte, dass ich komme. Auch für mich war es kein Thema, noch ein weiteres Jahr bei den "Löwen" zu bleiben. Es ist jetzt Zeit für mich für den nächsten Schritt. Es liegt an mir.

bundesliga.de: Orientieren Sie sich an besonderen Vorbildern?

Volland: Meine Vorbilder waren keine Stürmer: Michael Ballack und Ronaldinho. Diese Spieler haben ein großes Spielverständnis und eine unglaubliche Präsenz und Ausstrahlung, auch wenn sie vielleicht nicht die allerbesten Fußballer sind.

bundesliga.de: 1899 hat eine Reihe von etablierten Spielern wie Tim Wiese, Eren Derdiyok oder Mathieu Delpierre geholt und will um die internationalen Plätze mitspielen. Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die Saison?

Volland: Wir haben unser Ziel vor Augen. Dafür müssen wir im Training hart arbeiten und uns dann auf dem Platz belohnen. Das Potenzial ist da.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski