Yannick Gerhardt hat den 1. FC Köln nach 13 Jahren verlassen - © © imago / Eibner
Yannick Gerhardt hat den 1. FC Köln nach 13 Jahren verlassen - © © imago / Eibner

Yannick Gerhardt: Mittelfeld-Allrounder mit Verve

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Köln - Aufgewachsen und ausgebildet beim 1. FC Köln, macht Yannick Gerhardt mit seinem Wechsel zum VfL Wolfsburg den nächsten Karriere-Schritt. Doch was zeichnet den 22-Jährigen aus?

Es ist ein offenes Geheimnis, dass eine nicht zu unterschätzende Zahl hiesiger Fußball-Mannschaften ihren Saisonabschluss auf Mallorca feiern. Nicht so die Spieler des 1. FC Köln: Sie flogen nach dem Abpfiff des letzten Saisonspiels 2015/16 bei Borussia Dortmund (>>>Zum Spielbericht) über den Atlantik und genossen einige unbeschwerte Tage in Las Vegas. Mit dabei: Yannick Gerhardt - allerdings zum letzten Mal. Schließlich verlässt der Linksfuß den 1. FC Köln nach 13 Jahren und spielt in der kommenden Saison für den VfL Wolfsburg.

Wie alles begann

1999 angefangen beim SC Kreuzau, machte der junge Yannick nach seinem Wechsel in die Jugend des FC bereits in jungen Jahren als torgefährlicher Mittelfeldspieler auf sich aufmerksam. Peter Stöger erkannte alsbald die sportliche Begabung Gerhardts und integrierte ihn zur Saison 2013/14 in den Profi-Kader. Kölns Coach sollte die Beförderung nicht bereuen: Schließlich zeigte Gerhardt in 45 Bundesliga-Einsätzen, dass er im Mittelfeld auf nahezu allen Positionen variabel einsetzbar ist.

Und so schwärmt Wolfsburgs Cheftrainer Dieter Hecking über seinen Neuen, dass dieser alles mitbringe, "was heute von Spielern auf seiner Stamm-Position im zentralen Mittelfeld gefordert wird. Yannick ist passsicher, geht ein hohes Tempo und ist sehr dynamisch. Mit ihm eröffnen sich für uns neue Möglichkeiten“.

Rückkehr in die Spitzengruppe

Gerhardt selbst sieht in seinem Wechsel nach Niedersachsen einen logischen Schritt in seiner persönlichen Entwicklung und sportlichen Karriere-Planung. "Die Gespräche mit Klaus Allofs und Dieter Hecking haben mich davon überzeugt, dass der VfL mir die besten Chancen bietet, mich fußballerisch weiterzuentwickeln. Ich will der Mannschaft helfen, in der nächsten Saison wieder in die Spitzengruppe der Bundesliga vorzustoßen und sich dort dauerhaft zu etablieren.“

Dass der gebürtige Würselener beim VfL landete, ist nicht zuletzt ein Verdienst Pierre Littbarskis. Der langjährige Kölner Stürmer leitet seit 2012 den Arbeitsbereich "Spielerbeobachtung und Entwicklung“ des VfL - und hatte Gerhardt schon lange im Blick: "Yannick ist ein junger Spieler mit großem Potenzial. Er hat bereits in Köln unter Beweis gestellt, dass er die Qualität hat, in der Bundesliga Akzente zu setzen.“

Nach Mallorca oder Las Vegas

Eine Entwicklung, die in Wolfsburg Beschleunigung erfahren soll. Dort hoffen sie, den Linksfuß zum Nationalspieler formen zu können. Im September 2015 berief Horst Hrubesch den gelernten zentralen Mittelfeldspieler bereits in den Kader der U21, für die er seither sechs Mal im Einsatz war - unter anderem als Linksverteidiger. Und auch dort überzeugte er die Beobachter von seinen fußballerischen Möglichkeiten, die ihm den bisherigen Weg ermöglicht haben.

Ein Weg, der noch lange nicht vorbei sein und bestenfalls mit einem Titel gekrönt werden soll. Damit Yannick Gerhardt am Ende der Saison mit seinen neuen Teamkollegen wieder etwas zu feiern hat - ob auf Mallorca, in Las Vegas oder andernorts.

Victor Fritzen