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Für Xherdan Shaqiri spielt in Brasilien nach 2010 seine zweite WM mit der Schweiz
Für Xherdan Shaqiri spielt in Brasilien nach 2010 seine zweite WM mit der Schweiz

Shaqiri: "Achtelfinale ist unser Anspruch"

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München - Xherdan Shaqiri ist nun froh bei der Schweizer Nationalmannschaft zu sein. Beim FC Bayern München verlief die Saison 2013/14 nämlich nicht nach seinen Wünschen. Der 22-Jährige kam selten zum Einsatz und musste im März und April aufgrund eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel zwei Monate aussetzen.

Nun ist er nicht nur topfit, sondern strotzt auch vor Selbstbewusstsein. Bei der WM in Brasilien will er groß auftrumpfen. Im Interview mit bundesliga.de spricht "Shaq" über seine Vorfreude, seine Ziele und die Entwicklung der Nati.

bundesliga.de: Herr Shaqiri, wie groß ist Ihre Vorfreude auf diese Weltmeisterschaft?

Xherdan Shaqiri: Ich bin froh, dass es endlich losgeht. Eine WM ist das Größte für jeden Spieler. Man sollte einfach jede Sekunde bei diesem Turnier genießen. Außerdem findet sie in Brasilien statt, das Fußball-Land schlechthin. Was will man mehr?

bundesliga.de: Zum Auftakt trifft die Schweiz auf Ecuador (WM-Spielplan). Gilt Ihr Team in diesem Duell als Favorit?

Shaqiri: Ich glaube, dass es nicht so wichtig ist, ob wir Favorit sind oder nicht. Wir müssen gewinnen, um nicht sofort unter Druck zu geraten. Gleich in der nächsten Partie geht es gegen Frankreich, für mich der ärgste Konkurrent in dieser Gruppe.

bundesliga.de: Welches Ziel hat sich die Nati für diese WM gesteckt?

Shaqiri: Mit Frankreich, Ecuador und Honduras haben wir sicherlich eine machbare Gruppe bekommen. Es hätte deutlich schwerer kommen können, aber wir dürfen unsere Gegner nicht unterschätzen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir das Achtelfinale erreichen werden, wenn wir unser Potenzial abrufen. Diese Gruppe zu überstehen, ist unser Anspruch.

bundesliga.de: Was sind die Stärken Ihrer Mannschaft?

Shaqiri: Durch Spieler aus dem Kosovo wie Blerim Dzemaili, Gökhan Inler, Granit Xhaka oder mich, dazu Ricardo Rodriguez mit spanischen Wurzeln oder Josip Drmic aus Kroatien haben wir mittlerweile viele verschiedene Kulturen in unserer Mannschaft. Wir spielen nicht nur körperbetont, sondern auch schön. Technisch sind wir viel besser geworden. Ich glaube nicht, dass die Schweiz schon mal so stark war wie in diesem Jahr. Dass die meisten unserer Spieler bei guten europäischen Clubs unter Vertrag stehen, spricht dafür, dass wir viel Erfahrung haben. Das wird uns in Brasilien helfen, unser Ziel zu erreichen.

bundesliga.de: Kann die Schweiz sogar die Favoriten ärgern?

Shaqiri: Das traue ich uns durchaus zu. In den vergangenen Jahren haben wir zum Beispiel Deutschland (4:2 im Mai 2012, Anm. d. Red.), und Spanien bei der letzten WM geschlagen. Wir werden in jedem Fall mit viel Selbstvertrauen und mit einer gewissen Unbekümmertheit auftreten und dann sehen, was dabei herauskommt. Angst haben wir vor keiner Mannschaft.

bundesliga.de: Persönlich gelten Sie als der größte Hoffnungsträger der Schweiz. Wie gehen Sie damit um?

Shaqiri: Es ist eine Ehre, gleichzeitig aber auch eine Last. Ich kann aber mit diesem Druck sehr gut umgehen. In den Vorbereitungsspielen haben mich die Fans in Luzern gefeiert. Nun lautet mein Ziel, unsere Fans in Brasilien glücklich zu machen.

bundesliga.de: Nach der WM macht Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld Schluss. Wollen Sie ihm ein schönes Geschenk zum Abschied bereiten?

Shaqiri: Wir werden alles daran setzen, dass wir bei dieser WM erfolgreich spielen und der Trainer mit einem Erfolg seine große Karriere beendet. Wir verstehen uns sehr gut mit ihm, er kommuniziert sehr viel und die Zusammenarbeit läuft hervorragend.

bundesliga.de: Sie sind in Gnijlane im Kosovo geboren und haben vor einem Jahr nach dem Champions-League-Sieg des FC Bayern München gegen Borussia Dortmund auf dem Rasen von Wembley die Flagge des Kosovo getragen. Werden Sie auch in Brasilien irgendwie die Kosovo-Farben repräsentieren?

Shaqiri: Das kann man so sagen. Ich fühle mich sowohl als Schweizer als auch als Kosovare. Ich habe gehört, dass viele Leute aus dem Kosovo nach Brasilien gekommen sind, um uns zu unterstützen. Es wäre schön, gleich zwei Länder auf einmal glücklich zu machen.

Das Gespräch führte Alexis Menuge