Mit vereinten Kräften: Cedrick Makiadi (l.) und Matthias Ginter (r.) nehmen Xherdan Shaqiri in die Zange
Mit vereinten Kräften: Cedrick Makiadi (l.) und Matthias Ginter (r.) nehmen Xherdan Shaqiri in die Zange

"Wollten etwas mitnehmen" - Freiburg glücklos, aber weiter im Rennen

xwhatsappmailcopy-link

München - Eine Niederlage bei den Bayern ist wahrlich kein Beinbruch. Zumal in dieser Rückrunde noch kein Team dem neuen Deutschen Meister auch nur einen Punkt abgeknöpft hat. Auch der SC Freiburg konnte bei seinem Gastspiel in München daran nichts ändern. Dabei blieb die im Rahmen - als Erfolgserlebnis wollten die SC-Spieler das allerdings nicht werten.

Makiadi: "Haben wenig Chancen zugelassen"

"Null Punkte sind null Punkte. Egal ob wir 0:1 oder 0:8 verlieren. Wir sind nicht hierher gefahren, um zu verlieren", sagte Daniel Caligiuri im Gespräch mit bundesliga.de. Und Cedrick Makiadi, der anstelle des gelbgesperrten Julian Schuster die Kapitänsbinde trug, ergänzte: "Zufrieden kannst du als Sportler nicht sein, wenn du ein Spiel verlierst", sagte der 29-Jährige. "Bei allem Respekt vor dem großen FC Bayern, aber wir wollten hier etwas mitnehmen und das ist uns nicht gelungen. Von daher sind wir enttäuscht."



Um dieses ehrgeizige Ziel zu verwirklichen, schickte Trainer Christian Streich seine Elf mit einer sehr defensiven Grundordnung aufs Feld. Auf dem Papier standen mit Makiadi, Matthias Ginter und Johannes Flum gleich drei Kandidaten für die Sechserposition in der Startformation (). Allerdings agierte Flum im Spiel eher an der Seite von Max Kruse in der Offensive. "Wir haben es von Anfang an ganz gut gemacht. Wir standen für unsere Verhältnisse recht tief. Aber dafür haben wir wenig Chancen der Bayern zugelassen", sagte Makiadi.

In der Tat wirkte der Sport-Club sehr konzentriert und hatte die im Vergleich zum 4:0 gegen Barcelona in der Champions League auf zehn Positionen veränderte Bayern-Elf recht gut im Griff. "Wir hatten in der ersten Halbzeit den einen oder anderen sehr guten Konter und hätten auch in Führung gehen können", sagte Caligiuri, der mit einem Schussversuch an der Bayern-Defensive hängen blieb (24.). Zuvor hatte Oliver Baumann mit einem weiten Abwurf Kruse auf die Reise geschickt, doch er verfehlte ebenso das Tor (14.), wie später Jonathan Schmid aus aussichtsreicher Position (25.).

Caligiuri ist vom Europapokal überzeugt



"Dass wir hier nichts mitnehmen und stattdessen 0:1 verlieren durch ein Tor nach einer Standardsituation ist natürlich ärgerlich", sagte Caligiuri, dessen Foul an Rafinha den Gegentreffer durch Emre Can (35.) einleitete. In der Schlussphase hätte der Freiburger Mittelfeldspieler alles wieder gutmachen können, scheiterte jedoch nach einer Ecke aus kurzer Distanz an Starke. "Das nervt mich. Der Ball kann auch irgendwie durchrutschen, oder als Abpraller wieder zu mir kommen. Aber nein, er bleibt bei Starke", sagte der 25-Jährige.

Trotz der Niederlage ist für die Freiburger nach den Ergebnissen der Konkurrenz im Kampf um den Europapokal nach wie vor alles drin. "Wir spielen jetzt zuhause gegen Augsburg, dann in Fürth und schließlich zuhause gegen Schalke. Wenn wir da unsere Leistung bringen, bin ich fest davon überzeugt, dass wir da oben dranbleiben", sagte Caligiuri.

Immerhin besser als Barcelona



Zumal die Freiburger selbst nach dem Spiel gegen den FCB von allen Europacup-Anwärtern die wenigsten Gegentore kassiert haben. "Uns war bewusst, dass hier schon viele Mannschaften untergegangen sind und das wollten wir auf keinen Fall. Deshalb können wir ein bisschen glücklich sein, dass wir hier nicht weggeschossen wurden", sagte Ginter.

Daher ist die Niederlage doch irgendwie als Erfolg zu werten - immerhin ist der Sport-Club mit nur einem Gegentor besser davongekommen als Barcelona. "Besser als Barca?", fragte Ginter: "Ja gut, das waren andere Voraussetzungen. Da hat eine ganz andere Bayern-Mannschaft gespielt. Das kann man nicht miteinander vergleichen." Ein Andenken an diese anderen Bayern hatte sich der 19-Jährige dann doch noch gesichert: Im Trikot von Franck Ribery verließ Ginter nach dem Spiel die Mixed Zone.

Aus München berichtet Maximilian Lotz