19.04. 18:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 16:30
21.04. 13:30
21.04. 15:30
21.04. 17:30
Rene Adler hielt gegen den FC St. Pauli seinen Kasten sauber
Rene Adler hielt gegen den FC St. Pauli seinen Kasten sauber

"Wollen uns oben festsetzen"

xwhatsappmailcopy-link

Hamburg - Nach dem 1:0 beim FC St. Pauli und der 0:1-Heimniederlage von Mainz 05 gegen Hannover 96 steht Bayer Leverkusen auf dem Platz, der der "Werkself" nach zweiten Plätzen in den Jahren 1997, 1999, 2000 und 2002 den wenig schmeichelhaften Spitznamen "Vizekusen" eingebrockt hat.

Mittlerweile hat der Club beide Bezeichnungen markenrechtlich schützen lassen, und der Titel "Werkself" schmückt sogar den Mannschaftsbus und die vereinseigene Homepage.

Mit 16 Punkten aus sechs Auswärtsspielen ohne Niederlage stellt Bayer das zweitstärkste Team auf des Gegners Plätzen. Dagegen nimmt sich die Heimbilanz mit acht Punkten aus sechs Spielen und Rang 13 eher bescheiden aus.

"Die Truppe hat sich weiterentwickelt"

"In der BayArena stellen sich die Gegner hinten rein. Und wenn fünf Leistungsträger verletzt sind, dann fällt es schwer, den Druck zu entwickeln, der nötig ist, die gegnerische Abwehr zu knacken", beschreibt Jupp Heynckes gegenüber bundesliga.de den Grund für die Heimschwäche. Besonders bitter für das Spiel der Rheinländer sei es gewesen, dass "Spieler auf den Außenpositionen gefehlt haben."

Trotzdem blickt der Trainer optimistisch in die zu Zukunft: "Die Truppe hat sich weiterentwickelt", zieht der mit 65 Jahren älteste Trainer der Bundesliga einen Vergleich zur Vorsaison, als Leverkusen nach 24 Spielen ohne Niederlage in Folge lange auf Meisterkurs lag und am Ende noch auf Rang 4 abstürzte.

"Glauben an uns"

Das sehen auch die Spieler als einen der Gründe für den Höhenflug des Dortmund-Jägers Nummer eins: "Wir stecken auch einen Rückstand weg, so wie vergangene Woche gegen Kaiserslautern und haben die nötige Geduld, die Spiele notfalls auch kurz vor Schluss zu entscheiden, wenn es mal nicht so läuft. Das hat uns in der Schlussphase der letzten Saison gefehlt", sagt Rene Adler.

"Wir glauben bis zum Schluss an uns", unterstützt Verteidiger Daniel Schwaab seinen Torwart. Weiter lobt Adler "die Einkaufspolitik des Vereins. Die Neuen passen gut zu uns und alle haben voll eingeschlagen. Gerade mit Sidney Sam haben wir einen Glücksgriff getan".

"Enormer Druck für die jüngeren Spieler"

Neben der Verletztenmisere hat der Keeper einen anderen Grund für die schwächere Heimbilanz ausgemacht: "Unseren vielen jungen Spielern fehlt natürlich noch die Routine. Zuhause haben wir unter dem Druck der Medien und des Publikums gestanden, immer nach vorn zu spielen und dadurch die Defensive zu vernachlässigen. Das war vor allem für die jüngeren Spieler ein enormer Druck."

Aber daraus hat die Elf nach Meinung Adlers in den letzten Wochen gelernt. "Das haben wir jetzt im Griff, wie die Partie gegen Kaiserslautern gezeigt hat", sieht der 25-Jährige als weiteren Grund für den Trend nach oben. "Da hat unser Trainerstab ebenso hervorragende Arbeit geleistet wie bei der Integration der neuen Spieler."

"Müssen nach vorne schauen"

Daher will Adler auch nicht darüber nachdenken, wo das Team stehen könnte, wenn man im eigenen Stadion erfolgreicher agiert hätte: "Das ist Quatsch. Wir müssen nach vorn schauen. Nächste Woche kommt es zum Knallerspiel gegen Bayern München. Das wollen wir gewinnen und uns endgültig oben festsetzen."

"Natürlich ist Bayern noch immer die beste deutsche Mannschaft", zeugt Schwaab dem deutschen Rekordmeister Respekt: "Aber Angst haben wir vor denen nicht. Die schauen immer nur, wie viele Punkte der Abstand zu Dortmund ist. Fakt ist, dass auch wir punktemäßig vor ihnen stehen, und diesen Vorsprung wollen wir nächste Woche ausbauen."

Mit einem Sieg über den FC Bayern München würde sich die Werkself endültig zum Jäger Nummer eins der "jungen Wilden" aus Dortmund aufschwingen.Vielleicht erweist es sich ja schon am Ende dieser Saison als weise Voraussicht, dass die Marketing-Abteilung des Vereins auch den Begriff "Meisterkusen" hat schützen lassen.

Jürgen Blöhs