Jörg Schmadtke sucht noch defensive Verstärkung für die Viererkette
Jörg Schmadtke sucht noch defensive Verstärkung für die Viererkette

"Wollen Enke längerfristig binden"

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Anfang Mai wurde Jörg Schmadtke bei Hannover 96 als neuer Sportdirektor vorgestellt. Der 45-Jährige beerbte somit Christian Hochstätter, dessen Zusammenarbeit mit dem Verein Anfang des Jahres zu Ende ging.

Im Interview mit bundesliga.de spricht Schmadtke über seine ersten Eindrücke, mögliche Neuzugänge und die Wechselgerüchte um Robert Enke.

bundesliga.de: Herr Schmadtke, haben Sie sich in Hannover und bei Hannover 96 bereits eingelebt?

Jörg Schmadtke: Ich bin ja erst einen Monat vor Ort und gleich intensiv in die Saisonvorbereitung eingestiegen. Da hatte ich noch nicht so viel Zeit, die Stadt Hannover kennen zu lernen. Der erste Eindruck ist aber sehr gut: Viel grün, viele Parks, der Maschsee - ich werde mir das in den nächsten Monaten alles noch genauer angucken. Im Verein bin ich schon angekommen. So was geht schnell in der Bundesliga.

bundesliga.de: Hatten Sie schon die Möglichkeit Urlaub zu machen?

Schmadtke: Nein. Dafür ist jetzt nun wirklich nicht die richtige Zeit.

bundesliga.de: Was waren die ersten Aufgaben, die Sie in Hannover angegangen sind?

Schmadtke: Ich habe intensive Gespräche mit Trainer Dieter Hecking, der Mannschaft und den Mitarbeitern in der Geschäftsstelle geführt. Ich musste ja erstmal einen Überblick bekommen. Und dann ging es gleich los mit Vertragsverhandlungen. Wir haben neue Spieler verpflichtet und sind noch dabei, Spieler aus unserem Kader abzugeben beziehungsweise auszuleihen.

bundesliga.de: Wie ist es, wieder mit Dieter Hecking zu arbeiten?

Schmadtke: Wir kennen uns ja schon aus der Zeit aus Aachen. Die war sehr erfolgreich. An diese Form der Zusammenarbeit wollen und werden wir in Hannover anknüpfen. Grundlage ist ein ständiger konstruktiver Dialog. Den führen wir intensiv.

bundesliga.de: Sind Sie eigentlich froh, dass Sie bei diesem Trainerkarussell nach Saisonende keinen Trainer suchen mussten?

Schmadtke: Die Frage hat sich bei Hannover 96 in der Tat nicht gestellt und das ist auch richtig so. Die überraschenden Entwicklungen in den anderen Vereinen konnten wir deshalb gelassen beobachten. Das war schon ein beruhigendes Gefühl.

bundesliga.de: Sie haben keinen Trainer gesucht, dafür aber geht die Suche nach Neuverstärkungen weiter. Wie ist der Stand der Dinge?

Schmadtke: Wir haben mit Karim Haggui und Valdet Rama schon zwei gute und sinnvolle Verstärkungen für unsere Mannschaft geholt. Die beiden sind in der Abwehr und im Mittelfeld sehr flexibel einsetzbar. Darüber hinaus laufen noch einzelne weitere Gespräche.

bundesliga.de: Auf welchen Positionen sucht Hannover 96 Verstärkungen?

Schmadtke: Wir brauchen sicher in unserer Abwehr-Viererkette weitere Ergänzungen, jetzt noch in erster Linie auf den beiden Außenpositionen. Sonst sind wir schon weitgehend gut aufgestellt.

bundesliga.de: Wird es noch Abgänge geben?

Schmadtke: Spieler wie Bastian Schulz und Patrick Hermann sollen beziehungsweise wollen Spielpraxis in anderen Vereinen sammeln. Chavdar Yankov wechselt auf Leihbasis zum MSV Duisburg. Das war es dann aber auch.

bundesliga.de: Welche Rolle spielt Robert Enke, der immer wieder mit einem Vereinswechsel in Verbindung gebracht wurde, in den Zukunftsplanungen des Clubs?

Schmadtke: Robert Enke ist eine ganz wichtige Größe bei Hannover 96 - im Team, im Verein, für die Fans. Wir wollen ihn natürlich längerfristig binden. Stand heute ist das auch nicht ausgeschlossen. Er fühlt sich wohl in der Region Hannover. Außerdem hat er ja ohnehin noch einen Vertrag bis 2010.

bundesliga.de: Schon in den vergangenen Jahren machte Hannover mit tollen Neuverpflichtungen auf sich aufmerksam. Was ist nun mit neuen Kräften in der neuen Saison das Ziel?

Schmadtke: Wir gehen realistisch an die Saison heran. Ein Verein wie Hannover 96 wird in den jetzt möglichen wirtschaftlichen Bedingungen bestenfalls maximal um einen einstelligen Tabellenplatz spielen. Davon waren wir in der vergangenen Spielzeit trotz der vielen Widrigkeiten mit den ewigen Ausfällen und Umstellungen durch Verletzungen mit Platz 11 letztlich gar nicht so weit entfernt. Warten wir mal ab, wie sich das in den kommenden Monaten darstellt.

bundesliga.de: Gibt es etwas, auf das Sie sich bei Ihrer Bundesliga-Rückkehr besonders freuen?

Schmadtke: Ich war ja gar nicht ganz raus, habe mir viele Spiele angeguckt und dabei zahlreiche Gespräche geführt. Aber jetzt bin ich wieder dichter dran - darauf freue ich mich schon.

Die Fragen stellte Fatih Demireli