Nach nur einer Saison als Leverkusens Coach übernahm Bruno Labbadia das Traineramt beim HSV
Nach nur einer Saison als Leverkusens Coach übernahm Bruno Labbadia das Traineramt beim HSV

"Wollen den Fans Spaß vermitteln"

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Mit einem deutlichen 4:0-Auswärtssieg beim dänischen Club Randers FC ist der Hamburger SV in die Saison gestartet. Die Qualifikation für die Gruppenphase der Europa League ist nur noch reine Formsache. "Unser Ziel war ein gutes Ergebnis. Das heißt kein Tor bekommen und möglichst auch gewinnen", sagte Bruno Labbadia nach dem Erfolg.

Erst seit wenigen Wochen ist er Trainer des HSV. Nach nur einem Jahr bei Bayer Leverkusen wechselte er als Nachfolger von Martin Jol in die Hansestadt. An der Elbe weht aber ein ganz anderer Wind. Immerhin stand der HSV vergangene Saison im Halbfinale des UEFA-Cups und des DFB-Pokals. Auch im Titelrennen spielten die "Rothosen" lange eine Rolle.

Labbadia sind die Ansprüche der Hamburger bekannt. Dies gibt er auch im Interview mit bundesliga.de zu verstehen. Außerdem spricht der 43-Jährige über Neuverpflichtungen, den Pokal-Fight in Düsseldorf und die Zeit im Trainingscamp.

bundesliga.de: Herr Labbadia, für den HSV gibt es gleich zu Saisonbeginn ein volles Programm. Das Hinspiel beim Randers FC fand bereits statt. Am 6.8. folgt das Rückspiel. Dazwischen das Pokalspiel in Düsseldorf und anschließend zum Ligastart nach Freiburg. Ist das gleich eine gute Standortbestimmung?

Bruno Labbadia: Auf jeden Fall geht es gleich mit viel Dampf los. Das wissen wir und werden uns daher darauf einstellen. Unser Ziel ist, dass wir in beiden Wettbewerben in die nächste Runde einziehen.

bundesliga.de: Wie muss der HSV in Düsseldorf auftreten, um zu gewinnen?

Labbadia: Düsseldorf ist sicher eines der schwersten Lose, die man in der 1. Runde überhaupt ziehen konnte. Doch wenn wir unsere Qualität zeigen, dann werden wir auch in die nächste Runde einziehen. Davon bin ich überzeugt.

bundesliga.de: Hat sich an der Art, wie Sie Ihre Mannschaft vorbereiten, im Vergleich zu Ihrer Zeit in Fürth oder Leverkusen etwas geändert?

Labbadia: Man kann die Arbeit in der Vorbereitung nicht miteinander vergleichen. Es kommen immer wieder neue Komponenten hinzu. Ich nenne Ihnen gerne ein Beispiel. Da wir drei Spieler in unseren Reihen haben, die mit der U21 Europameister geworden sind, hatten sie auch ein paar Tage länger Urlaub. Zudem achten wir genau darauf, wie die Belastung bei jedem Spieler ist.

bundesliga.de: Im Trainingslager sind auch immer Fans zu Gast, die dort sozusagen ihren Jahresurlaub verbringen. Finden Sie trotz intensiver Vorbereitung Zeit, für das eine oder andere Gespräch mit den HSV-Anhängern vor Ort?

Labbadia: Bei uns im Trainingslager waren in der Tat sehr viele Anhänger. Und es ist für uns selbstverständlich, dass wir uns Zeit nehmen, um Autogramme zu schreiben. Zudem haben wir einen netten Fan-Abend gemacht, wo man in lockerer Atmosphäre Gespräche führen konnte. Das hat sehr viel Spaß gemacht.

bundesliga.de: Sie waren jeweils nur eine Saison in Fürth und Leverkusen. Was waren die wichtigsten Dinge, die Sie in diesen zwei Jahren gelernt haben?

Labbadia: Es wäre sicherlich verkehrt, wenn man als Trainer nicht ständig dazu lernt. Ich blicke jetzt aber nicht mehr zurück, sondern konzentriere mich auf die verbleibenden Tage der Vorbereitung und auf die anstehende Saison.

bundesliga.de: Ihr Vorgänger in Hamburg führte den HSV ins Pokalhalbfinale, ins Halbfinale des UEFA-Cups und auf Platz 5 in der Bundesliga. Denken Sie, die Erwartungen in der Hansestadt sind grundsätzlich höher als bei Ihren früheren Arbeitgebern?

Labbadia: Fakt ist, dass die Erwartungen in Hamburg natürlich da sind. Der HSV war in den vergangenen Spielzeiten stets oben in der Tabelle dabei und hat sich für den internationalen Wettbewerb qualifiziert. Das ist auch für die kommende Saison unser Ziel.

bundesliga.de: Während der HSV vergangene Saison eine Mannschaft der knappen Ergebnisse war und am Ende nur 49 Tore erzielte, war Bayer für einen gepflegten Offensivfußball bekannt und schoss 59 Tore. Was werden die Hamburger Fans in dieser Saison zu sehen bekommen?

Labbadia: Wir wollen den Fans offensiven Fußball bieten und ihnen somit Spaß vermitteln. Wir wissen aber auch, dass man dafür eine Ordnung auf dem Platz benötigt. Daher ist es wichtig, dass alle Spieler wissen, was sie zu tun haben.

bundesliga.de: Mit der Verpflichtung von Marcus Berg ist dem HSV ein echter Coup gelungen. Welche Qualitäten schätzen Sie an ihm?

Labbadia: Marcus hat nicht zuletzt bei der U21-EM seine Treffsicherheit unter Beweis gestellt. Er hat den unbedingten Willen, Tore zu erzielen. Ich bin davon überzeugt, dass wir eine Menge Spaß an ihm haben werden. Zunächst ist es aber wichtig, dass er sich schnell bei uns zurecht findet. Wobei das kein Problem sein sollte. Die Mannschaft wird es ihm so leicht wie möglich machen.

bundesliga.de: Ein Rückschlag in der Vorbereitung war sicher der Mittelfußbruch von Bastian Reinhardt. Zuvor hatte sich schon Alex Silva das Kreuzband gerissen. Wie wollen Sie die Lücken in der Abwehr schließen? Sind weitere Neuverpflichtungen ein Thema?

Labbadia: Wir haben mit David Rozehnal noch einen Innenverteidiger verpflichtet, der genau in unser Anforderungsprofil passt. Er ist schnell, beidfüßig und verfügt über große internationale Erfahrung.. Wir haben aber auch jüngst beim T-Home Cup gesehen, dass Jerome Boateng oder auch Guy Demel in der Mitte spielen können. Sie haben ihre Sache dort sehr gut gemacht.

Die Fragen stellte Sebastian Stolz



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