Was läuft hier nur falsch? Wolfsburg kommt auf fremdem Platz einfach nicht zurecht
Was läuft hier nur falsch? Wolfsburg kommt auf fremdem Platz einfach nicht zurecht

Wolfsburgs zwei Gesichter

xwhatsappmailcopy-link

Bremen - Marcel Schäfer brachte den Auftritt des VfL Wolfsburg am vergangenen Samstag in Bremen auf den Punkt. "Wir können von einer kollektiv schlechten Leistung sprechen. Das war einfach enttäuschend", sagte der Linksverteidiger nach dem .

Dabei kam die Niederlage an sich gar nicht einmal so überraschend. Denn nach dem Erfolg zum Saisonauftakt in Köln holten die "Wölfe" auswärts in der Folge nur noch ein Remis beim Hamburger SV. Nur vier Punkte: Schlechter schnitt in dieser Saison auf des Gegners Platz kein Team ab.

"Es liegt nur an uns selbst"

Vor heimischem Publikum läuft es dagegen weitaus besser. Auch wenn sich der VfL zuletzt gegen Mainz nach einer 2:0 Führung noch mit einem 2:2 begnügen musste. "Es ist sehr schwierig zu sagen, warum wir diese zwei Gesichter haben. Es liegt nur an uns selbst", übt Chris Selbstkritik.

"Wir sind auswärts einfach noch nicht stabil genug. Nach Gegentoren glauben wir einfach nicht mehr daran, dass wir auswärts noch was holen können. Aktuell sind wir zuhause einfach wesentlich stärker", meint Trainer Felix Magath.

Schäfer: "Müssen höllisch aufpassen"

Dank der Heimpunkte haben die Wolfsburger noch ein dünnes Polster auf die Abstiegsplätze. Die Entwicklung verheißt aber nichts Gutes. Das sieht auch Schäfer so: "Der Blick auf die Tabelle ist bitter im Moment. Jetzt müssen wir höllisch aufpassen."

Von einer voreiligen Panik ist der Deutsche Meister von 2009 aber weit entfernt. Vor allem Coach Magath besänftigt in seiner gewohnt ruhigen Art die Gemüter und blickt positiv auf das nächste Jahr.

Augenmerk liegt auf der Defensive

"Wir haben eine Vorbereitung, in der wir intensiv arbeiten können. Das ist im laufenden Spielbetrieb in der Form nicht möglich. Wir haben eine Basis geschaffen, die kommende Vorbereitungszeit wird uns wieder weiter voran bringen", erklärte Magath.

Dabei wird sein Augenmerk vor allem auf die Defensive gerichtet sein. Denn da krankt es beim VfL derzeit am meisten. Am Wochenende freute sich Gegner Werder zu Recht über zu viel Raum in der Wolfsburger Hälfte.

Auch Magath hat das erkannt: "Das Grundsatzproblem liegt in unserer schlechten Verteidigung. Wir kriegen zu einfache Gegentore. Daran müssen wir arbeiten." Schäfer legte ebenfalls den Finger in die Wunde. "Defensiv haben wir einfach die nötige Konsequenz völlig vermissen lassen. Wir reden immer viel, aber setzen es auf dem Platz dann leider nicht um", sagte er.

Gegen Stuttgart zählen nur drei Punkte

Ein Sieg gegen den VfB Stuttgart am letzten Spieltag der Hinrunde könnte alle milde stimmen. "Wir wollen die Vorrunde mit einem positiven Erlebnis beenden und unseren Fans, die uns die ganze Zeit so hervorragend unterstützt haben, einen schönen Abschluss bieten", fordert Magath von seinen Spielern Wiedergutmachung.

Dem will Chris sicherlich gerne nachkommen. Die B-Note in Sachen schöner Fußball ist ihm am Samstag dann aber völlig egal. "Gegen Stuttgart kann es jetzt nicht darum gehen, gut auszusehen. Was am Samstag zählt, sind alleine die Punkte."

Aus Bremen berichtet Michael Reis