Nicolas Anelka spielt seit 2008 beim FC Chelsea
Nicolas Anelka spielt seit 2008 beim FC Chelsea

WM-Aus für Anelka

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Die Weltmeisterschaft in Südafrika (11. Juni bis 11. Juli) bietet neben dem Sport jede Menge Randgeschichten. bundesliga.de präsentiert diese täglich in den WM-Splittern:

++++ Skandal bei der Equipe Tricolore: Für den französischen Nationalspieler Nicolas Anelka ist die Fußball-WM in Südafrika vorzeitig beendet. Der französische Verband schickt den Angreifer vom FC Chelsea nach Hause, nachdem Anelka offenbar Trainer Raymond Domenech im WM-Spiel gegen Mexiko (0:2) in der Halbzeitpause schwer beleidigt hatte. Anelka hatte bereits beim Training am Samstagnachmittag in Knysna gefehlt.

Auch zwischen den Spielern ist das Tischtuch offenbar mittlerweile zerschnitten. So beschreibt die Zeitung eine vielsagende Szene nach dem Spiel. Während Mittelfeldspieler Yoann Gourcuff mit französischen Journalisten sprach, erschienen Anelka und Franck Ribery in der Mixed Zone.

Als Gourcuff Ribery, den Star von Bayern München, bemerkte, senkte er seinen Blick und rückte ganz nah an die Bande, "um wie der Klassenbeste dem Rüpel der Schule Platz zu machen, um keinen Schlag auf den Hinterkopf zu bekommen", schrieb "L'Equipe". ++++

++++ Nigerias Mittelfeldspieler Sani Kaita hat nach seiner Roten Karte im Vorrundenspiel gegen Griechenland bei der WM in Südafrika im Internet Morddrohungen erhalten. Auf einem Internetportal schreibt ein User, dass er die Heimadresse des Spielers im Netz veröffentlichen wolle und fügte an: "Dieser Mann muss sterben."

Der 24 Jahre alte Kaita hatte im Spiel gegen Otto Rehhagels Griechen nach einem Tritt gegen Vasileios Torosidis die Rote Karte gesehen (33.) und damit seine Mannschaft geschwächt.

"Es gibt diese Drohungen gegen Kaita im Internet. Dabei handelte es sich um Kommentare von Usern auf Berichte über das Spiel", sagte Nigerias Pressesprecher Peterside Idah am Samstag dem Sport-Informations-Dienst (SID). E-Mails mit Morddrohungen, die Kaita angeblich erhalten haben soll, habe es laut Idah nicht gegeben. "Er wurde nicht direkt mit Morddrohungen konfrontiert", so Idah.

Nigeria liegt in der Gruppe B nach zwei Niederlagen abgeschlagen auf dem vierten Platz und hat vor dem letzten Gruppenspiel gegen Südkorea nur noch eine minimale Chance aufs Weiterkommen. ++++

++++ Auch die Torfabrik des zweimaligen Weltmeisters Argentinien schreckt den mexikanischen Stürmerstar Cuauhtemoc Blanco nicht. "Für uns ist es kein Problem, gegen Argentinien zu spielen. Sie verfügen über viele gute Spieler, aber wir haben keine Angst", sagte der 37-Jährige auf einer Pressekonferenz am Samstag.

Die Mannschaft aus dem Land der Azteken hatte zuletzt 2:0 gegen Vize-Weltmeister Frankreich gewonnen und steuert ebenso wie Uruguay in der Gruppe A in Richtung Achtelfinale. Dort könnten die Mexikaner auf die argentische Elf um Weltfußballer Lionel Messi treffen. Im letzten Vorrundenspiel müssen sich Blanco und Co. mit dem zweimaligen WM-Champion Uruguay am Dienstag in Rustenburg auseinandersetzen.

Bei der WM 2006 in Deutschland hatten die Argentinier das Achtelfinalduell gegen Mexiko in der Verlängerung 2:1 gewonnen. Im bisherigen Turnierverlauf in Südafrika waren die "Gauchos" schon fünf Mal erfolgreich und stellen in Gonzalo Higuain den einzigen dreifachen Torschützen des WM-Turniers in Südafrika.

"Wir wissen, dass wir auf eine starke Mannschaft treffen werden. Aber auch diese hat Schwächen, und wir müssen diese finden und das Beste daraus machen", sagte Blanco. ++++

++++ Titelverteidiger Italien nimmt den Mund bei der WM in Südafrika schon wieder voll. "Nach den Leistungen von Spanien, Frankreich, England und auch Deutschland können wir erneut Weltmeister werden", sagte Stürmer Vincenzo Iaquinta. Dabei hatte die "Squadra Azzurra" zum Auftakt beim 1:1 gegen Paraguay selbst nicht überzeugt. Zudem wird Iaquinta selbst im zweiten Spiel am Sonntag (ab 15:45 Uhr im Live-Ticker) in Nelspruit gegen Neuseeland zunächst nur auf der Bank sitzen. ++++

++++ Ein Fan hat nach dem enttäuschenden torlosen Unentschieden der englischen Nationalmannschaft im WM-Vorrundenspiel in Kapstadt gegen Algerien die Kabine der "Three Lions" gestürmt und dabei alle Sicherheitsbarrieren überwunden. Dies bestätigte der englische Verbandssprecher Mark Whittle.

Eigene Sicherheitsleute der "Three Lions" konnten den Anhänger stoppen und nach draußen befördern. Der Zuschauer, dessen Nationalität nicht bekannt ist, wurde den örtlichen Sicherheitsbehörden übergeben. Der englische Verband FA wird eine Beschwerde beim Weltverband FIFA aufgrund der mangelnden Sicherheitsvorkehrungen einreichen. ++++

++++ Der portugiesische Star-Trainer Jose Mourinho will den spanischen Rekordmeister Real Madrid unbedingt mit dem brasilianischen Star Maicon von Inter Mailand verstärken. Nach Angaben der Gazzetta dello Sport bieten die "Königlichen" dem Champions-League-Sieger Inter 28 Millionen Euro für den 29 Jahre alten Abwehrspieler, der Mourinhos Wunschspieler Nummer eins ist. Inters Präsident Massimo Moratti verlangt jedoch 35 Millionen Euro für den Südamerikaner. Als Gegenleistung für Maicon soll Real auch den Abwehrspieler Martin Caceres angeboten haben. ++++

++++ Italiens verletzter Nationaltorhüter Gianluigi Buffon wird sich nach der WM in Südafrika operieren lassen. Dies erklärte der 33-Jährige vor dem zweiten Spiel des Titelverteidigers am Sonntag in Nelspruit gegen Neuseeland.

Buffon wird zurzeit mit Cortison behandelt. Ein weiterer Einsatz bei der Endrunde scheint wegen eines Bandscheibenvorfalls ausgeschlossen. Beim 1:1 im ersten Spiel der "Squadra Azzurra" gegen Paraguay musste Buffon auf Grund der Rückenprobleme zur Halbzeit ausgewechselt werden.

Der italienische Rekordmeister Juventus Turin hat bereits auf den wahrscheinlich längerfristigen Ausfall von Buffon reagiert und einen weiteren Keeper verpflichtet. Juve nahm Marco Storari vom Ligarivalen AC Mailand unter Vertrag. ++++

++++ Wütende US-Fans haben nach dem "Tor-Klau" bei der WM in Südafrika die Wikipedia-Seite von Schiedsrichter Koman Coulibaly (Mali) gehackt. Kurzzeitig stand dort über den Unparteiischen aus Mali: "Coulibaly hasst die USA angeblich mit glühender Leidenschaft." Der Eintrag wurde umgehend entfernt.

Inzwischen ist dort nur noch zu lesen, Coulibaly habe ein Tor nicht anerkannt, "was in den USA zu harscher Kritik von Spieler und Experten geführt hat". Der Schiedsrichter hatte in der 85. Minute des Vorrundenspiels gegen Slowenien (2:2) den korrekten Treffer von Maurice Edu zum vermeintlichen 3:2 aus unerfindlichen Gründen aberkannt.

Nach Angaben von Yahoo! Sports steht der Referee damit bei der WM vor dem Aus. Eine nicht genannte FIFA-Quelle wurde dort mit den Worten zitiert: "Die FIFA will den Schiedsrichter-Standard hochhalten. Wenn ein Fehler gemacht wurde, der den Spielausgang beeinflusst hat, dann ist es sehr unwahrscheinlich, dass er noch ein weiteres Spiel in dem Turnier leiten wird." ++++

++++ Ganze sechs Minuten dauerte am Freitag ein Ausflug von Chiles Nationaltrainer Marcelo Bielsa. Als der gebürtige Argentinier nach der morgendlichen Pressekonferenz mit dem Auto das Trainingsgelände verließ, machten sich Journalisten, Fotografen und TV-Teams auf die Verfolgung des 54-Jährigen. Angesichts der Meute verlor Bielsa die Lust auf die Spazierfahrt und kehrte unverrichteter Dinge wieder ins WM-Quartier der "La Roja" zurück. ++++

++++ Auf fast jedem eingeschalteten Fernseher im Land ist die erste Niederlage der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Südafrika über den Bildschirm geflimmert. Imponierende 22,01 Millionen Zuschauer bescherten dem ZDF beim 0:1 der Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw gegen Serbien am frühen Freitagnachmittag zur Arbeitszeit den traumhaften Marktanteil von 84,8 Prozent. Die Zuschauerzahlen bei den zahlreichen Public-Viewing-Veranstaltungen sind in diesem Werten nicht erfasst.

Der Zuspruch für das Match in Port Elizabeth ist bei der laufenden WM bislang der zweitbeste Wert. Lediglich das Auftaktspiel der deutschen Elf gegen Australien lockte mit 27,91 Millionen Fans noch mehr Zuschauer vor die Bildschirme. Allerdings fand diese Begegnung am Sonntagabend statt. ++++

++++ Die nordkoreanische Fußball-Legende Pak Do-Ik hat den Auftritt seines Landes bei der WM in Südafrika in höchsten Tönen gelobt. Der Volksheld, der mit seinem Tor bei der WM 1966 in England den 1:0-Sieg gegen Italien und damit das frühe Aus der Squadra Azzurra besiegelt hatte, zeigte sich vom Mut und Kampf der "Chollimas" beim 1:2 gegen Brasilien beeindruckt.

"Von so einer Leistung habe ich nicht einmal zu träumen gewagt. Nordkoreas Fußball wird die Welt weiter schockieren", sagte Pak, der von einer Meisterleistung sprach, in Pjöngjang. "Sie haben eine gute Organisation, viel Kompetenz und den richtigen Teamgeist." Die Welt sei geschockt. Das Spiel habe ihn an die Begegnung von 1966 erinnert.

Die Nordkoreaner treffen in der Gruppe G noch am Montag auf Portugal und Freitag auf die Elfenbeinküste. ++++