Mario Mandzukic spielt seit seinem Wechsel vom VfL Wolfsburg die erste Geige im Sturm des FC Bayern
Mario Mandzukic spielt seit seinem Wechsel vom VfL Wolfsburg die erste Geige im Sturm des FC Bayern

Wird Bayerns Mandzukic zum tragischen Helden?

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München - Seine Verpflichtung betrachtet nicht nur Bixente Lizarazu ("Für die Münchner war er ein Glücksgriff") als den Königstransfer des FC Bayern München zur laufenden Spielzeit. Doch eine unglückliche Gelbe Karte in der Champions League könnte dazu führen, dass Mario Mandzukic ausgerechnet im DFB-Pokal-Halbfinale gegen seinen ehemaligen Verein VfL Wolfsburg sein Stammplatz im Sturm des Rekordmeisters verwehrt wird (ab 20:15 Uhr im Live-Ticker).

Bankplatz droht

Voll eingeschlagen hat der Kroate seit seinem Wechsel im Sommer von den "Wölfen", bei denen er gar nicht so sehr den Ruf des Torjägers hatte. 20 Tore in zwei Jahren lautete die Bilanz, wenngleich Mandzukic speziell in seinem ersten Bundesliga-Jahr oft auf der ihm ungeliebten Außenposition ranmusste. Manch einer mag den 26-Jährigen daher anfangs eher als Platzhalter denn als Konkurrenten für den zu Saisonbeginn verletzten Mario Gomez gesehen haben, aber spätestens seine acht Tore in den ersten zwölf Partien waren Beweis genug für die Qualität und den Torjägerinstinkt des Nationalspielers.



Den hat er auch bereits gegen seinen Ex-Club bewiesen: Drei Tore hat der Torschützenkönig der EM 2012 (u.a. zusammen mit seinem Vereinskollegen Mario Gomez) in den zwei Bundesliga-Duellen mit Wolfsburg erzielt, zwei per Kopf im Hinspiel, am 22. Spieltag ebnete sein spektakulärer Fallrückzieher dann den Weg zum 2:0-Auswärtserfolg in der Volkswagen Arena.

Kurioserweise droht ihm nun aber gerade gegen den VfL im Duell um den Einzug ins Pokalfinale die Bank, weil Mandzukic im Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen den FC Barcelona nach seiner dritten Gelben Karte gesperrt ist. "Die Gelbe Karte ist bitter, denn ich wusste gleich, dass ich nichts gemacht habe. Mein Gegenspieler hat sich fallen lassen und Show gemacht. Zuschauen ist immer schwer", sagte der Stürmer nach dem Zusammenprall mit Turins Verteidiger Giorgio Chiellini.

Nun könnte sein Trainer Jupp Heynckes dazu neigen, einem seiner in der "Königsklasse" spielberechtigten Konkurrenten gegen die "Wölfe" Spielpraxis zu verschaffen. "Wir haben in dieser Saison einen überragenden Spielerkader, alle Spieler arbeiten höchst professionell", sagte der 67-Jährige, um nachzuschieben: "Die Spieler wissen natürlich, dass ich die Mannschaft anders formieren werde als gegen Nürnberg." Dies könnte also durchaus auch bedeuten, dass Mandzukic wieder in die Startelf rückt. Aber er darf sich da nicht zu sicher sein.

Konkurrenten in Form



Zumal seine Konkurrenten in Topform sind: Mario Gomez traf beim 4:0 über den 1. FC Nürnberg am vergangenen Wochenende, Claudio Pizarro kurz nach seiner Einwechslung in Turin zum 2:0.

Andererseits: Heynckes könnte auch darauf bedacht sein, gegen Wolfsburg auf die eingespielte Meisterelf zu setzen, also unter anderem auf Mandzukic, der im Pokal bislang zwei Mal erfolgreich war. Dadurch würde der Meistertrainer auch die Gefahr von Verletzungen für das gegen Barcelona spielberechtigte Duo Gomez/Pizarro minimieren.

Etwas tragisch wäre es jedenfalls schon, sollte Bayerns erfolgreichster Torschütze ausgerechnet in den anstehenden Highlights der Saison keine zentrale Rolle mehr einnehmen. Jetzt, wo er dem langen Schatten von Mario Gomez endlich enteilt schien.

Felix Seaman-Höschele