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Jermaine Jones erzielte in dieser Saison in elf Spielen ein Tor und bereitete zwei weitere Treffer vor
Jermaine Jones erzielte in dieser Saison in elf Spielen ein Tor und bereitete zwei weitere Treffer vor

"Wir wollen wieder in die Champions League"

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Gelsenkirchen - Mit dem im Topspiel gegen Eintracht Frankfurt konnte der FC Schalke 04 letztlich gut leben. Im Duell mit seinem Ex-Verein zeigte Mittelfeldspieler Jermaine Jones dabei eine gewohnt engagierte Leistung. Nach dem Schlusspfiff war der 31-Jährige gut gelaunt und sehr gesprächig.

bundesliga.de: Herr Jones, der FC Schalke 04 hat im Spitzenspiel gegen Eintracht Frankfurt 1:1 gespielt. War es ein gerechtes Ergebnis?

Jermaine Jones: Wenn man das ganze Spiel betrachtet, war das Ergebnis am Ende gerecht. In der ersten Halbzeit war Frankfurt besser, in der zweiten wir. Ich denke, das 1:1 geht in Ordnung.

bundesliga.de: Was waren die Ursachen für den schweren Start ins Spiel? Lag es am Champions-League-Spiel am Mittwoch?

Jones: Nein. Man muss auch anerkennen, dass Frankfurt bis jetzt eine sehr gute Saison spielt. Sie zeigen guten Fußball, sie haben uns früh attackiert und nicht ins Spiel kommen lassen. Dann ist es normal, dass sie uns das Leben schwer machen können. Das haben sie auch schon in München getan. Man muss das auch akzeptieren. Aber in der zweiten Halbzeit haben wir eine Schippe draufgelegt, ein bisschen etwas verändert. Dann hat es geklappt. Wir hatten in der Nachspielzeit noch eine große Chance, wir sind fit.

bundesliga.de: Ist diese Fitness die besondere Stärke? Huub Stevens lässt auch kaum rotieren.Wenn man die Mannschaft durchgeht, hat sie ein Durchschnittsalter von etwa 25 Jahren.

Jones: Wir sind eine junge Truppe, in der jeder marschieren kann. Ich bin der einzige mit 31 Jahren, der ab und zu mal ein kleines Wehwehchen hat. Die anderen geben dem Trainer keinen Grund, zu wechseln. So lange dies der Fall ist, wird er an der Mannschaft festhalten.

bundesliga.de: Schalke ist nun von Dortmund überholt worden und ist nur noch Tabellendritter. Spielt das eine wichtige Rolle für Sie?

Jones: Nein, das ist mir wurscht. Wir müssen auf uns schauen und versuchen, in der Bundesliga Woche für Woche unsere Leistung abzurufen. Am Dienstag geht es nach Hamburg. Das wird wieder ein schweres Spiel. Was Dortmund oder München macht, ist uns egal.

bundesliga.de: Wie bewerten Sie den Trend nach den Spielen in Leverkusen und gegen Frankfurt? Das Feld rückt enger zusammen. Muss sich Schalke Sorgen machen?

Jones: Nein. Es war uns von Anfang an klar, dass wir eine gute Mannschaft haben. Aber die anderen auch. Wir wussten, dass es am Ende eng werden wird. Wir machen uns nicht bekloppt und schauen auf uns. Wir werden unsere Punkte wieder holen. Nach dem Leverkusen-Spiel haben wir eine gute Moral in der Champions League gezeigt und gegen Frankfurt auch wieder.

bundesliga.de: Auffallend ist, dass Schalke sich gegen die direkten Konkurrenten schwer tut und nur selten gewinnt.

Jones: Wir haben gegen den direkten Konkurrenten Dortmund gewonnen, gegen Frankfurt unentschieden gespielt. Gegen die Bayern haben wir verloren. Aber die haben gegen fast alle gewonnen. Also nehmen wir die mal raus. Dann sieht es wieder ganz anders aus.

bundesliga.de: Sie waren nach dem Spiel relativ lange in der Kabine der Eintracht. Haben Sie da in Erinnerungen geschwelgt?

Jones: Auf dem Platz gibt man alles für seine Mannschaft. Aber man hat ja auch Freunde in Frankfurt und in der Eintracht-Mannschaft. Wir haben uns ein bisschen über die früheren Zeiten unterhalten.

bundesliga.de: Haben Sie die Eintracht auf Dauer als Konkurrenten auf der Rechnung?

Jones: Bis jetzt sind sie noch ein Konkurrent. Sie sind oben mit dabei und spielen einen guten Fußball. Wie es am Ende aussieht, kann ich nicht sagen.

bundesliga.de: Schalke ist momentan Tabellendritter. Ist damit alles im grünen Bereich?

Jones: Dortmund und München sind an uns vorbei und stehen vor uns. Die Bayern haben sich schon abgesetzt. Aber unser Ziel war, dass wir unsere junge Mannschaft weiterentwickeln wollten und wieder ins internationale Geschäft wollen.

bundesliga.de: Nur ins internationale Geschäft oder in die Champions League?

Jones: Zum internationalen Geschäft gehört die Champions League. Und wenn es schief läuft, wird es eben die Europa League. Aber na sicher wollen wir wieder in die Champions League. Wir genießen die Spiele und wollen sie auch im nächsten Jahr wieder haben. Aber wir wissen, das es nicht einfach wird, weil einige Mannschaften, um diese Plätze fighten. Wir wollen alles versuchen.

bundesliga.de: Sie haben jetzt nach 13 Spielen Ihre dritte Gelbe Karte gesehen und drohen die Wette mit Horst Heldt, dass Sie nicht mehr als fünf Verwarnungen in der Saison bekommen, zu verlieren. Ärgert Sie das?

Jones: Nein, das war jetzt meine dritte Gelbe Karte, ich habe also noch ein bisschen Luft. Ich habe vor der Saison gesagt, dass ich versuchen werde, mich zu bessern und das eine oder andere Foul wegzulassen. Das ist mir bis jetzt einigermaßen gelungen. Wenn ich die Wette verlieren sollte, dann verliere ich sie eben. Ich habe nach dem Spiel mit dem Alex Meier in der Kabine gescherzt. Ich berühre ihn gar nicht, auch wenn ich hart hingehe. In England hätten sie ihn dafür ausgelacht.

bundesliga.de: Jetzt kommt eine weitere englische Woche. Schalke muss nach Hamburg. Das wird sicher kein einfaches Spiel?

Jones: Die Bundesliga hat sich weiterentwickelt. Es gibt einfach keine leichten Spiele mehr. Alle Spiele sind schwer. Wir müssen an die Grenzen gehen. Das werden wir auch tun und versuchen, so viele Punkte wie möglich in dieser Saison zu holen. In Hamburg müssen wir jetzt mal wieder einen "Dreier" holen. Beim HSV fällt Rafael van der Vaart aus, das ist uns nicht unrecht. Wir müssen unsere Leistung abrufen und dürfen nicht so dumm vorgehen wie in Leverkusen. Dann können wir dort etwas holen.

bundesliga.de: Schalke hatte vor fünf Wochen fünf Punkte Vorsprung auf Dortmund, jetzt liegt der BVB einen Punkt vorne. Die Dortmunder haben also sechs Punkte gutgemacht. Ist Dortmund so überragend oder hat Schalke einen Durchhänger?

Jones: Es gibt immer wieder Phasen, in denen man alles trifft und dann welche, in denen nicht alles klappt. In den vergangenen Spielen hatten wir genügend Torchancen. Aber wir haben die Tore nicht gemacht. Die Dortmunder haben eine gute Mannschaft. Wenn die einen Lauf kriegen, können sie einen guten Fußball spielen. Jetzt haben sie sechs Punkte aufgeholt. Wir lassen uns davon nicht verrückt machen, dass sie einen Punkt vor uns liegen. Das kann sich ruckzuck wieder ändern. Gegen wen spielt Dortmund am Dienstag?

bundesliga.de: Gegen Fortuna Düsseldorf.

Jones: Hm, okay. Wie gesagt, wir müssen nur auf uns schauen.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski