Zehn Mal durfte Miroslav Klose in der vergangenen Bundesliga-Saison einen Treffer mit seinem berühmten Salto bejubeln
Zehn Mal durfte Miroslav Klose in der vergangenen Bundesliga-Saison einen Treffer mit seinem berühmten Salto bejubeln

"Wir wollen den Gegner aufmischen"

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Gut erholt und braungebrannt meldete sich Miroslav Klose am Donnerstag beim FC Bayern zurück. Der Urlaub mit seiner Familie auf Sardinien hat dem 30-Jährigen, nach dem verlorenen EURO-Finale gegen Spanien, sichtlich gut getan.

Das Turnier in Österreich und der Schweiz, bei dem sich Klose zwei Mal in die Torschützenliste eintragen konnte, ist abgehakt. "Jetzt wo es hier im Club weitergeht, da hat man nur noch selten Gedanken an die Euro", so der Bayern-Stürmer mit der Nummer 18 auf dem Rücken.

Und so gelten die Gedanken nun nur noch dem FC Bayern und dem, von Trainer Jürgen Klinsmann favorisierten 4-4-2-System, welches auch von Klose bevorzugt wird. "Es ist sicherlich von Vorteil, wenn man vorne mit zwei Stürmer spielt, wenn man vorne schon früh stören und pressen möchte. Gerade bei der EURO hätte ich mir manchmal gewünscht, dass wir mit zwei Stürmern spielen, auch wenn wir mit dem 4-5-1 gut gefahren sind."

"Francks Verletzung ist schon bitter"

In seinen 27 Bundesliga-Einsätzen der vergangenen Saison war Klose an 18 Treffern direkt beteiligt. Zehn Mal netzte er selbst ein, ganze acht Mal gab er die Vorlage zu einem Treffer. Die immer wieder geforderte Eigensinnigkeit vor dem gegnerischen Kasten lässt den Nationalstürmer kalt. "Dieses Ziel habe ich schon zehn Jahre, aber irgendwie kann ich es nicht umstellen. Das ist einfach meine Art. Wichtig ist, dass die Mannschaft erfolgreich ist. Wenn ich dann meinen Teil durch Tore beitragen kann, ist es natürlich umso schöner", gibt Klose gegenüber bundesliga.de zu.

Wie wichtig Kloses Vorlagen sein können, wird sich in den ersten Spielen der neuen Saison zeigen, denn mit Franck Ribery fällt das belebende Element im Mittelfeld und ein begnadeter Vorlagengeber verletzt aus. "Die Verletzung von Franck ist schon bitter. Er hat in der vergangenen Saison gezeigt, dass man ihn nicht so einfach ersetzen kann. Aber wir haben auch Spieler hier, die die Tendenz haben, in der nächsten Saison für Furore zu sorgen", zeigt sich Klose optimistisch.

"Lukas wird eine große Rolle spielen"

Einer der für Furore sorgen könnte, ist Sturmpartner Lukas Podolski. "Lukas wird eine große Rolle spielen. Er hat bei der EURO schon gezeigt, was er kann. Er ist ein hervorragender Stürmer. Ich hoffe, dass er sich nicht hängen lässt, sondern Gas gibt, auch wenn er mal zwei Spiele nicht macht", schickt Klose aufmunternde Worte an seinen 23-Jährigen Sturmkollegen. "Die Saison ist lang und ich bin mir sicher, dass alle drei Stürmer zum Einsatz kommen."

Ob dann Lukas Podolski oder Luca Toni neben ihm auf Torejagd geht, diese Verantwortung gibt der 30-Jährige weiter. "Ich kann mit beiden sehr gut zusammenspielen, das muss der Trainer entscheiden".

Hauptsache es wird offensiv gespielt. Da muss Klose aber bei Jürgen Klinsmann nichts befürchten, auch wenn der Bayern-Coach nicht immer mit Mann und Maus nach vorne stürmen wird. "Wie ich Jürgen Klinsmann kenne, bin ich mir sicher, dass wir in der Spielweise variieren werden. Man kann in der Champions League zum Beispiel nicht so offensiv spielen wie in der Bundesliga. Wir wollen zwar alle Gegner aufmischen, aber es wird in der Champions League sicherlich schwerer."

Potential für den Champions-League-Sieg

Der Gewinn der "Königsklasse" ist aber für Miroslav Klose noch kein zwingendes Ziel für die kommende Saison. "Wir müssen diese Saison versuchen gut abzuschneiden, aber von den Leuten her, haben wir in ein bis zwei Jahren das Potential, die Champions League zu gewinnen", gibt sich Klose gegenüber bundesliga.de zuversichtlich.

Aber ein Titel darf es für den Stürmer in der kommenden Saison schon sein: "Die Meisterschaft sollte drin sein, ich will ja nicht weniger haben als im letzten Jahr. Eher mehr. Letzte Saison waren wir gut dabei und das versuchen wir nun zu toppen."

Aber nach Meisterschaft, DFB-Pokal und Ligapokal, da bleibt nur noch die Champions League!

André Wagner