Dietmar Hopp, der Gastgeber in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena, suchte die kritische Diskussion mit den Fanbeauftragten der Lizenzclubs
Dietmar Hopp, der Gastgeber in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena, suchte die kritische Diskussion mit den Fanbeauftragten der Lizenzclubs

"Wir werden nicht wegschauen"

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Vor dem letzten Spieltag der Hinrunde 2009/10 hat die DFL Deutsche Fußball Liga GmbH ihre jährliche Vollversammlung für die Fanbeauftragten der Bundesliga und 2. Bundesliga abgehalten.

1899 Hoffenheims Förderer Dietmar Hopp begrüßte die etwa 50 Teilnehmer als Gastgeber in der Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim.

Diskussion mit Dietmar Hopp

Hopp, dem in dieser Saison wiederholt unsachliche und beleidigende Äußerungen aus verschiedenen Fanlagern entgegenschlugen, erläuterte den Fanbeauftragten in einem ausführlichen Vortrag sein Engagement im Spitzensport sowie in der Jugendförderung und im sozialen Bereich. Anschließend suchte Hopp die kritische Diskussion mit den Fanbeauftragten.

"Kein Verein kommt in der Bundesliga ohne Geldgeber aus. Den Unterschied zwischen Hoffenheim und Vereinen, die andere große Geldgeber haben, sehe ich nicht", erklärte Hopp.

"Erhebliche Schritte nach vorne gemacht"

Holger Hieronymus, Geschäftsführer Spielbetrieb der DFL, verurteilte die Anfeindungen gegen Hopp und gab einen Überblick zu Entwicklungen der Fanszenen und Fanarbeit: "Wir haben in den letzten Jahren erhebliche Schritte nach vorne gemacht in der Zusammenarbeit der Clubs, der Liga und des Fußballs.

Mit der Entwicklung innerhalb der Stadien können wir zufrieden sein. Aber außerhalb der Stadien wird der Fußball als Plattform für soziale Probleme benutzt, die nichts mit dem Fußball zu tun haben. Hier dürfen und werden wir nicht wegschauen, dagegen müssen wir mit allem Nachdruck angehen."

Aus- und Weiterbildung wird gefördert

Im Rahmen der Vollversammlung, die Teil der Qualifizierungsoffensive der DFL für ihre Fanbeauftragten ist, wurden auch Konzepte vorgestellt, die die Kommunikation und Abstimmung unter den Fanbeauftragten rund um die Spieltage optimieren sollen. Auf große Zustimmung stieß der Vorschlag, sich im kommenden Jahr noch stärker der Aus- und Weiterbildung zu widmen. Großen Zuspruch hatte zuletzt der Deeskalations-Workshop für Fanbeauftragte gefunden.

Die Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga haben verbindlich einen Fanbeauftragten zu benennen. Fanbeauftragte sehen sich in ihrer Arbeit einer ganzen Reihe unterschiedlicher Interessensgruppen wie Club, Fans, Polizei oder Sicherheitsdiensten gegenüber und sind oft als Vermittler in konfliktträchtigen Situationen gefordert.

Stefan Kusche