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Andreas Ottl wurde in der Winterpause vom FC Bayern an den FCN ausgeliehen
Andreas Ottl wurde in der Winterpause vom FC Bayern an den FCN ausgeliehen

"Wir werden am Ende über dem Strich stehen"

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Der 1. FC Nürnberg steckt weiterhin in großer Abstiegsgefahr. Nach der 1:2-Niederlage in Mönchengladbach rangiert der "Club" nach wie vor auf Platz 17. Da auch der Hauptkonkurrent Hannover 96 nicht punktete, beträgt der Abstand des FCN zum Relegationsrang 16 nur einen Punkt.

Im exklusiven Interview mit bundesliga.de spricht der von Bayern München ausgeliehene Mittelfeldspieler Andreas Ottl über die Perspektiven des "Clubs" und das bevorstehende Derby gegen den FC Bayern.

bundesliga.de: Herr Ottl, der "Club" hat 1:2 in Mönchengladbach verloren und haderte mit einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung. Ihr Trainer Dieter Hecking macht den Unparteiischen aber nicht für die Niederlage verantwortlich, sondern die schwache Leistung vor allem in den ersten 45 Minuten. Wie sehen Sie es?

Andreas Ottl: Der Trainer hat recht. Mit der Einstellung der ersten Halbzeit kann man nicht in ein Bundesliga-Spiel gehen. So hatten wir für die zweiten Halbzeit eine schwierige Ausgangssituation. Nach dem 1:1 war es dann aber ein offenes Spiel.

bundesliga.de: Haben Sie eine Erklärung für den Leistungsabfall des "Club"s nach den ersten vier guten Rückrundenspielen?

Ottl: Man muss die beiden Halbzeiten in Mönchengladbach differenziert sehen. Wie gesagt, die erste Halbzeit war nicht in Ordnung. Wir müssen auf diesen Platzverhältnissen die Zweikämpfe annehmen, müssen aggressiv spielen und über den Kampf ins Spiel finden. Das haben wir im ersten Durchgang total vermissen lassen. In der zweiten Halbzeit ist es besser geworden. Da haben wir umgesetzt, was der Trainer in der Kabine angesprochen hat. Ein Unentschieden wäre vielleicht verdient gewesen.

bundesliga.de: Das erste Drittel der Rückrunde ist fast gespielt. Der "Club" stagniert, hat bislang erst vier Punkte im neuen Jahr geholt. Die rettenden Plätze sind aber immer noch in Reichweite, aber zufrieden können Sie sicher nicht sein?

Ottl: Ich denke, dass wir in den ersten vier Spielen gute Leistungen abgeliefert haben. Aber wir müssen erfolgsorientierter spielen und dürfen die Tore nicht so einfach hergeben. Wir lassen uns nach den Spielen von den Medien und von der gegnerischen Mannschaft auf die Schulter klopfen, die Punkte nimmt aber der Gegner mit. Das müssen wir ändern.

bundesliga.de: Ist der "Club" im Moment zu leicht auszurechnen, weil Albert Bunjaku der einzige Spieler ist, der trifft? Hat der "Club" insgesamt zu wenig Durchschlagskraft?

Ottl: Nein, das glaube ich nicht. Wir haben mit Christian Eigler, Angelos Charisteas und dem einen oder anderen Spieler auf der Bank noch Stürmer, die Tore schießen können. Das wird kommen.

bundesliga.de: Was stimmt Sie optimistisch, noch mindestens Platz 16 oder besser zu erreichen?

Ottl: Die Moral, die wir in Gladbach gezeigt haben. Wir sind nach einer desolaten ersten Hälfte noch einmal zurückgekommen. Auch die Art und Weise der ersten vier Rückrundenspiele stimmt mich positiv. Deswegen gehe ich davon aus, dass wir am Ende über dem Strich stehen werden.

bundesliga.de: Sie sind jetzt seit einigen Wochen in Nürnberg. War es für Sie der richtige Schritt, sich von den Bayern an den "Club" ausleihen zu lassen?

Ottl: Definitiv. Das war der richtige Schritt. Ich wurde von der Mannschaft, dem Trainerteam und dem ganzen Umfeld sehr gut aufgenommen. Der Einstieg wurde mir leicht gemacht. Für mich persönlich, für meinen Reifeprozess und für mein eigenes Spiel ist es wichtig, dass ich die Chance habe, viel zu spielen. Ich kann mich in Nürnberg auf dem Platz besser weiterentwickeln als in München auf der Bank.

bundesliga.de: Der nächste Gegner des 1. FC Nürnberg ist nun ausgerechnet der FC Bayern. Das ist für Sie sicher ein besonderes Spiel?

Ottl: Selbstverständlich! Ich freue mich auf das Spiel. Seit dem Winter bin ich jetzt in Nürnberg, zuvor habe ich fast 14 Jahre beim FC Bayern gespielt. Ich kenne den ganzen Verein und jeden Spieler. Mit einigen habe ich schon in der Jugend zusammengespielt.

bundesliga.de: Aber es gibt sicherlich angenehmerer Gegner im Moment...

Ottl: Es wird sicher kein leichtes Spiel, denn die die Bayern gewinnen ihre Spiele gerade in beeindruckender Weise. Aber wir spielen zuhause mit den Fans im Rücken und die Bayern müssen vorher noch in der Champions League gegen Florenz ran. Vielleicht werden sie leichtsinnig und wir bekommen Chancen. Und wenn wir die bekommen, wollen wir sie nutzen. Wir werden ihnen das Leben so schwer wie möglich machen.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski