Heiko Butscher (l., hier gegen Kölns Novakovic) konnte die Niederlage des SCF nicht verhindern
Heiko Butscher (l., hier gegen Kölns Novakovic) konnte die Niederlage des SCF nicht verhindern

"Wir sind keine No-Name-Truppe mehr"

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Köln - Drei Punkte fehlen noch bis zur magischen 40-Punkte-Grenze. In Köln kam nach der bitteren 0:1-Niederlage kein weiterer Zähler für den SC Freiburg hinzu. Doch trotz der ärgerlichen Pleite blickt Freiburgs Kapitän Heiko Butscher im exklusiven Gespräch mit bundesliga.de zufrieden auf den bisherigen Saisonverlauf zurück.

bundesliga.de: Heiko Butscher, der SC Freiburg hat beim 1. FC Köln mit 0:1 verloren. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Heiko Butscher: Nicht positiv. Es ist immer doof, wenn man kurz vor Schluss verliert. Wir haben alles gegeben, können aber auch nicht immer alles verteidigen. Insgesamt haben wir es defensiv ganz gut gemacht. Offensiv war es etwas dürftig. So ein Spiel steht dann auf des Messers Schneide. Wenn der Anton Putsila in der 85. Minute ein bisschen früher schießt, steht es 1:0 für uns. Es ist dann bitter, in der 89. Minute 0:1 zu verlieren. Leider hat Lukas Podolski das sensationell gemacht, es war ein tolles Tor. Er hätte es nur eine Woche später schießen sollen.

bundesliga.de: Warum hat der SC Freiburg so defensiv agiert?

Butscher: Wir haben die Kölner vorher studiert. Sie waren unglaublich heimstark in den letzten Spielen, sie schalten sehr schnell um. Wir wollten keine leichten Fehler machen und hatten schon auch Respekt. Sie haben tolle Leistungen in den letzten Wochen gezeigt. Deshalb wollten wir den Kölnern nicht in die Karten spielen, so dass es nach vorne wie gesagt etwas dürftig aussah. Aber wir hatten auch ein, zwei gute Chancen. Und in Hoffenheim und Frankfurt haben wir ähnliche Spiele durch späte Tore selbst mit 1:0 gewonnen.

bundesliga.de: Dennoch bleibt ja festzuhalten, dass der Sport-Club nach wie vor eine tolle Saison spielt, sich in der oberen Tabellenhälfte etabliert hat und nur schwer zu schlagen ist. Wie stabil schätzen Sie die Lage ein?

Butscher: Wir sind stabil. Wir haben 37 Punkte geholt. Wir sind der SC Freiburg und waren vor der Saison der Abstiegskandidat Nummer eins. Nur weil wir nach dem 24. Spieltag bereits 37 Punkte haben, dürfen wir nicht übertreiben. Wir haben uns jeden Punkt redlich verdient und bis jetzt eine super Runde gespielt. Sie ist noch nicht vorbei. Wir wollen erst einmal die 40 Punkte holen. Das wäre schon eine beachtliche Leistung für den SC Freiburg.

bundesliga.de: Schon in der Winterpause sagten Sie im Gespräch mit bundesliga.de, dass Sie über neue Ziele erst dann reden wollen, wenn Sie die angesprochenen 40 Punkte im Sack haben.

Butscher: Das gilt noch, weil wir die 40 Punkte noch nicht haben. Wir sind fast am Ziel, aber eben noch nicht ganz. Wir sind gut beraten, die 40 Punkte erst einmal voll zu machen.

bundesliga.de: Nach der schwachen Leistung beim 0:1 auf Schalke zeigte der Sport-Club gegen Wolfsburg eine gute Reaktion. Ist Köln wieder ein Rückschritt?

Butscher: Nein. Aber wir können besser spielen, das wissen wir. Wir haben auch in der Rückrunde schon einige Punkte geholt. Wir wollen an die Leistungen der Vorrunde anknüpfen, als wir offensiv noch ein bisschen präsenter waren. Man sieht, dass sich die Gegner inzwischen sehr gut auf uns einstellen und wir nicht mehr die No-Name-Truppe sind, sondern der SC Freiburg, der schon einiges erreicht hat. Damit geben wir uns aber nicht zufrieden. Wir wollen weitermachen und noch einige Punkte machen.

bundesliga.de: Am nächsten Wochenende trifft der SC Freiburg auf das kriselnde Werder Bremen, gegen den es in der Vergangenheit einige Klatschen gab. Was erwarten Sie von der Aufgabe?

Butscher: Das wird wieder ein absolut schweres Spiel. Die Bremer kämpfen gegen den Abstieg. Das ist eine personell sehr gut besetzte Mannschaft. Aber wir haben ein Heimspiel und wollen unbedingt die drei Punkte holen.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski