Der Ex-Stuttgarter Kevin Kuranyi (M.) entschied mit dem 2:1-Siegtreffer in der Hinrunde die Partie zugunsten der Schalker
Der Ex-Stuttgarter Kevin Kuranyi (M.) entschied mit dem 2:1-Siegtreffer in der Hinrunde die Partie zugunsten der Schalker

"Wir sind kein Meisterschaftskandidat"

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Die Tabellenführung winkt, der VfL Wolfsburg lässt grüßen - doch Felix Magath will vom Titelkampf mit Schalke 04 weiter nichts wissen. "Wir sind kein Meisterschaftskandidat", betont der Trainer und Manager der "Königsblauen" vor dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart (ab 20 Uhr im Live-Ticker / Liga-Radio).

Mit einem Sieg könnten die Gelsenkirchener die Spitzenposition in der Bundesliga übernehmen - ebenso am 26. Spieltag wie vor einem Jahr die Wolfsburger. Die waren für ihren damaligen Trainer Magath so lange kein Meisterschaftskandidat, bis sie die Schale nicht mehr aus den Händen geben konnten.

Gross und van Gaal trauen S04 den Titel zu

Die Parallelen zum Meistercoup 2009 sind frappierend und lassen die Konkurrenz an ein Deja-vu glauben. "Schalke ist eine absolute Spitzenmannschaft, taktisch sehr gut geschult. Magath kann schon im ersten Jahr den Titel holen", sagt VfB-Trainer Christian Gross.

Auch Bayern-Coach Louis van Gaal hat die "Königsblauen" längst auf der Meisterrechnung: "Ich habe schon vorher gesagt, dass Schalke eine gute Mannschaft hat, das jede Woche zeigt und oben dabei ist."

Selbst wenn die Bayern am Samstag gegen den SC Freiburg den "Knappen" die Tabellenführung wieder abnähmen, bräuchten die Schalker nach einem Sieg gegen den VfB für ihren ersten Meistertitel nach 52 Jahren keine Schützenhilfe: Sie spielen am 3. April zuhause gegen den Rekordmeister.

Auch die Spieler stapeln tief

Die Zeit bis dahin mit den Auswärtsspielen beim Hamburger SV und bei Bayer Leverkusen sieht Magath als richtungweisend an. "Natürlich lügt die Tabelle nicht, aber sie sagt derzeit nur aus, wie gut wir nach 25 Spieltagen sind", sagt der Trainer: "Zuletzt haben wir unsere Möglichkeiten genutzt, aber jetzt müssen wir sehen, was wir in den nächsten Spielen holen."

Mit Wolfsburg reichten Magath vor einem Jahr sieben Siege und zwei Niederlagen aus den letzten neun Spielen zum Titelgewinn. Zum Vergleich: Mit Schalke hat er zuletzt sechs von neun Partien gewonnen bei zwei Unentschieden und einer Niederlage.

Die Spieler jedenfalls haben - wie im Vorjahr in Wolfsburg - Magaths Strategie des Tiefstapelns verinnerlicht. "Über die Meisterschaft wird in der Kabine nicht gesprochen", sagt Verteidiger Benedikt Höwedes. Und Mittelfeldspieler Christoph Moritz behauptet: "Damit beschäftigen wir uns gar nicht."

Lob für den schwäbischen Gegner

Während er seine eigene Mannschaft noch kleinredet, findet Magath für seinen Ex-Club Stuttgart höchstes Lob. "Sie sind das zweitbeste Team der Rückrunde", sagt er über die Schwaben, die nach der Winterpause noch zwei Punkte mehr als die Schalker holten: "Sie haben sich in der Champions League gut verkauft und stellen eine hohe Hürde für uns dar."

Sogar gegen den großen FC Barcelona traut Magath dem VfB nach dem 1:1 im Hinspiel am kommenden Mittwoch im Camp Nou einiges zu: "Ich möchte auch nicht ausschließen, dass sie in ihrer derzeitigen Verfassung da etwas holen."

Niedermeier ersetzt Delpierre

Anders als beim 4:1 in Frankfurt kann Magath gegen Stuttgart wieder Abwehrchef Marcelo Bordon und Stürmer Jefferson Farfan einsetzen, die wieder fit sind. Sein Gegenüber Gross, der seit seiner Amtsübernahme beim VfB acht von zwölf Pflichtspielen gewonnen hat, ersetzt den Gelb-gesperrten Innenverteidiger Matthieu Delpierre durch Georg Niedermeier.

Der 24-Jährige bekommt den Vorzug vor dem erfahrenen Khalid Boulahrouz. "Er arbeitet im Training sehr intensiv und ist sehr kopfballstark", begründet Gross seine Entscheidung.

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