Valencias Nelson Valdez (o.r.) traf im beim Hinspielsieg der Bayern zum 2:1-Endstand
Valencias Nelson Valdez (o.r.) traf im beim Hinspielsieg der Bayern zum 2:1-Endstand

"Wir sind kaum zu schlagen"

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Valencia - Nelson Haedo Valdez hat sich in der Bundesliga einen Namen gemacht. Von 2002 bis 2010 schoss er im Dress von Werder Bremen und Borussia Dortmund 37 Tore in 193 Bundesliga-Spielen und war bei den Fans für seinen stets aufopferungsvollen Einsatz Publikumsliebling.

"Wir sind im Mestalla noch unbesiegt"

Nach Umwegen über Hercules Alicante und Rubin Kazan stürmt Valdez seit dieser Saison für den FC Valencia. Für das Rückspiel in der Gruppenphase der Champions League am Dienstag (ab 20:30 Uhr im Live-Ticker) macht er dem FC Bayern wenig Hoffnung.



"Wir sind im Mestalla noch unbesiegt. Mit unseren Fans im Rücken sind wir kaum zu schlagen. Deshalb haben wir eine gute Chance, gegen die Bayern etwas zu holen", sagte er im Interview mit bundesliga.de wenige Stunden vor dem Anpfiff.

Der Paraguayer, der beim Hinspielsieg des FCB zum 1:2-Endstand traf, spricht auch über seine Verbindung zur Bundesliga, seine ersten Monate in Valencia und die Stärken sowie mögliche Schwächen der Bayern.

bundesliga.de: Herr Valdez, Spiele gegen die Bayern sind als Dortmunder oder Bremer immer ganz besondere Duelle. Auch jetzt im Trikot des FC Valencia?

Valdez: Ja, gerade für mich sind die Partien gegen Bundesligisten natürlich etwas Spezielles. Und wenn es gegen den FC Bayern geht erst recht. Das ist vergleichbar mit den Spielen Valencias gegen Real Madrid oder den FC Barcelona. Da will man unbedingt gewinnen.

bundesliga.de: Was hat sich in Ihren Augen seit Ihrer Zeit in der Bundesliga beim FC Bayern geändert?

Valdez: Alles was ich über den FC Bayern gesehen, gehört und gelesen habe zeigt mir, dass sie in dieser Saison voll da sind. Sie sind als Mannschaft eine richtige Einheit geworden. Die zwei Jahre, in denen Dortmund Meister geworden ist, waren sicher auch lehrreich für die Münchner.

bundesliga.de: Vor welchem gegnerischen Spieler haben Sie den meisten Respekt?

Valdez:Franck Ribery spielt eine ganz besondere Rolle. In meinen Augen ist er der beste Spieler bei den Bayern. Er hat bislang eine überragende Saison gespielt und Partien im Alleingang entschieden. Aber wir müssen uns dennoch auf das gesamte Team konzentrieren und nicht nur auf ihn.

bundesliga.de: Kann man bei den Bayern vielleicht die Abwehr als Schwäche ausmachen?

Valdez: Nein, der FC Bayern hat keine Schwächen. Man kann höchstens sagen, dass die Offensive außergewöhnlich ist. Aber in allen anderen Mannschaftseilen spielen nur Nationalspieler. Von daher müssen wir an unsere Leistungsgrenze und darüber hinaus gehen.

bundesliga.de: Gibt es gegen den Top-Favoriten eine Chance auf den Sieg?

Valdez: Wir sind im Mestalla noch unbesiegt. Mit unseren Fans im Rücken sind wir kaum zu schlagen. Das wird für jeden Gegner schwierig. Deshalb haben wir eine gute Chance, gegen die Bayern etwas zu holen.

bundesliga.de: Sie haben den Status eines Stammspielers in Valencia noch nicht erreicht, sind aber bei den Fans angesehen. Fühlen Sie sich wohl?

Valdez: Ja, meine Familie und ich fühlen uns richtig wohl. Sportlich bin ich auch ganz zufrieden. Das erinnert mich an eine Zeit in Bremen, als ich oft nur als Joker von der Bank kam. Aber ich mache meine Tore und die Fans danken es mir.

bundesliga.de: Da wird das Mestalla dann auch schon mal zum Hexenkessel.

Valdez: Ja. Das beste Spiel war das 3:2 gegen Bilbao, als wir bis kurz vor Schluss noch zurückliegen. Nach dem Ausgleich schieße ich in der Nachspielzeit noch den Siegtreffer. Das war Wahnsinn und das beste Spiel in dieser Saison im Mestalla.

bundesliga.de: Valencia ist ohnehin für späte Tore bekannt. Wie kommt das?

Valdez: Die Mannschaft ist extrem ehrgeizig. Wenn es mal nicht so gut läuft in den Spielen, versuchen wir mit aller Macht, es noch besser zu machen. Und dafür werden wir bislang zum Glück häufig noch in der Schlussphase belohnt. Ich hoffe aber, dass wir unsere Fans gegen die Bayern nicht so lange zittern lassen müssen.

Das Gespräch führte Michael Reis