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Lars Bender (l., mit Torschütze Stefan Kießling) steht seit 2009 bei Bayer Leverkusen unter Vertrag
Lars Bender (l., mit Torschütze Stefan Kießling) steht seit 2009 bei Bayer Leverkusen unter Vertrag

"Wir sind die Schleicher der Bundesliga"

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Leverkusen - Heimlich, still und leise marschiert Bayer Leverkusen durch die Bundesliga. Der war der vierte Erfolg in Serie und der achte in den letzten elf Spielen.

In der Tabelle stehen die Rheinländer auf Platz 2, acht Punkte hinter den Bayern und drei Zähler vor Meister Borussia Dortmund. "Uns hat keiner auf dem Schirm gehabt", schmunzelt Bayers Mittelfeldstratege Lars Bender im Interview.

Frage: Glückwunsch zum Sieg gegen Nürnberg, Herr Bender. Der "Club" war eine harte Nuss, die erst einmal geknackt werden musste.

Lars Bender: Das stimmt. Man hatte aber vorher schon gesehen, dass sich Dortmund oder die Bayern gegen Nürnberg auch sehr schwer getan haben. Wir haben den Druck erhöht und uns den Sieg nach der Führung nicht mehr nehmen lassen. Wir haben das Ergebnis über die Zeit gebracht. Das ist charakteristisch für uns in diesem Jahr. Das ist im dritten Spiel in acht Tagen wichtig. Wir fighten uns durch. Wir haben uns die drei Punkte mal nicht spielerisch erarbeitet, sondern über den Kampf geholt. Die drei Punkten zählen aber genauso viel wie die, die wir mit viel Glanz erspielen.

Frage: Ist es nach den vielen Spielen der letzten Wochen normal, dass ein bisschen die Leichtigkeit fehlte?

Bender: Ja, das ist völlig normal. Wir hatten ständig englische Wochen, die Nationalspieler noch die Länderspiele. Es spielt sich ein bisschen leichter, wenn man mit Siegen im Rücken in die Spiele geht. Wenn man unter Druck steht und ein Gegentor frisst, wird es ganz schwer. Es ist ein Kennzeichen von uns, dass wir diese Laufbereitschaft, den Willen und die Leidenschaft in diesem Jahr an den Tag legen. Alle Achtung.

Frage: In dieser Saison zeichnet sich die "Werkself" durch ihre gute Organisation und Kompaktheit aus. Auch ein Spieler wie Gonzalo Castro spielt fast wieder Verteidiger. Ist das ein bisschen das Erfolgsgeheimnis?

Bender: Das ist absolut notwendig. Jeder muss mitarbeiten. Wir haben ein Konzept, wollen kompakt stehen und dann mit schnellen Gegenzügen zum Torerfolg kommen. In Bremen ist uns das sehr gut gelungen, gegen Nürnberg haben wir die eine oder andere Situation nicht so gut ausgespielt, als der Platz da war. Zumindest haben wir ein Tor gemacht und diese Führung behauptet. Das war wichtig. Wenn elf Mann wirklich zusammenarbeiten und kämpfen, ist es unheimlich schwer, gegen uns Tore zu machen und uns zu schlagen.

Frage: Die Konkurrenten haben nicht gewonnen, Bayer konnte seinen Vorsprung auf Dortmund und Schalke ausbauen.

Bender: Das war unser großes Ziel. Wir waren so ein bisschen die Schleicher der Bundesliga. Am Anfang waren wir nicht so richtig drin. Und dann sind wir peu à peu immer weiter nach oben gekrochen. Es hat uns in vielen Phasen der Hinrunde keiner auf dem Schirm gehabt. Jetzt stehen wir oben und wollen uns da festbeißen und nicht so schnell da wieder weg. Dafür sind so drei Punkte daheim gegen Nürnberg sehr wichtig.

Frage: Ist es charakteristisch für eine Spitzenmannschaft, dass sie ihre knappen Spiele gewinnt, wie das Leverkusen nun in München, Hoffenheim und jetzt gegen Nürnberg getan hat?

Bender: Das ist zumindest das Zeichen einer Entwicklung, die die Mannschaft genommen hat. In den vergangenen Jahre haben uns Gegentore immer wieder aus dem Rhythmus gebracht und aus der Bahn geworfen. Das ist in diesem Jahr anders. Alle haben einen Schritt nach vorne gemacht. Das Wichtigste ist, dass wir als Mannschaft funktionieren.

Aufgezeichnet von Tobias Gonscherowski