Simon Rolfes (v.) bestritt in dieser Saison bisher sämtlich 15 Bundesliga-Spiele und erzielte dabei ein Tor
Simon Rolfes (v.) bestritt in dieser Saison bisher sämtlich 15 Bundesliga-Spiele und erzielte dabei ein Tor

"Wir sind auf einem guten Weg"

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Leverkusen - Bayer Leverkusen setzt seine Aufholjagd weiter fort. Seit fünf Bundesliga-Spielen ist die "Werkself" unbesiegt und hat den Rückstand auf die Top-5 weiter reduziert.

Nach dem 2:0-Heimerfolg gegen 1899 Hoffenheim plauderte ein entspannter Bayer-Kapitän Simon Rolfes über die positive Entwicklung der letzten Wochen, die Torhüterfrage und einen feiernden Mannschaftskollegen.

Frage: Glückwunsch, Simon Rolfes, zum ungefährdeten 2:0-Heimsieg gegen 1899 Hoffenheim. Wie bewerten Sie das Ergebnis?

Simon Rolfes: Es war sicherlich kein Leckerbissen. Wichtig war, dass wir die Punkte gemacht haben. Wir haben uns in den letzten Wochen deutlich gesteigert und sind jetzt punktemäßigf auf dem richtigen Weg.

Frage: In den letzten fünf Spielen blieb Bayer ungeschlagen, aber spielerisch läuft es noch nicht so gut wie in der vergangenen Saison. Oder täuscht der Eindruck?

Rolfes: Wir müssen versuchen, bis zum Winter noch Punkte auf die Tabellenspitze gut zu machen. Das war der erste, richtige Schritt. Die anderen Sachen kommen häufig als Begleiterscheinung. Wenn man Punkte macht, kommt die spielerische Qualität dann auch manchmal mit ein bisschen Verzögerung.

Frage: Bayer ist sehr holprig in die Saison gestartet. Zuletzt zeigte die Formkurve nach oben. Kann man jetzt sagen, dass der Trainer bei der Mannschaft angekommen ist?

Rolfes: Auf jeden Fall. Wir haben jetzt punktemäßig eine deutlich höhere Schlagzahl erreicht. Ich denke schon, dass wir jetzt mehr Struktur im Spiel haben, auch wenn es nicht immer brillant ist. Wir sind auf einem guten Weg.

Frage: Am Dienstag steht in der Champions League in Genk das abschließende Gruppenspiel auf dem Programm. Mit einem Sieg wäre Leverkusen Gruppensieger.

Rolfes: Das ist definitiv unser Ziel. Es war wichtig, gegen Chelsea das Weiterkommen klar zu machen. Aber jetzt wollen wir auch Erster werden. Deswegen erwartet uns ein ganz wichtiges Spiel, das wir hochkonzentriert angehen müssen, weil die Konstellation so ist, dass man als Gruppen-Erster im Achtelfinale eine deutlich bessere Ausgangsposition besitzt. Dann hat man das Rückspiel zuhause. Und das ist häufig ein immenser Vorteil. Das Spiel in Genk wird genauso wichtig wie das Heimspiel gegen Chelsea.

Frage: Wie hat die Mannschaft die endgültige Verpflichtung von Torhüter Bernd Leno aufgenommen?

Rolfes: Die Mannschaft bleibt bei solchen Fragen immer relativ entspannt. Sicher ist, dass er eine sehr gute Hinserie abgeliefert hat. Es ist immer gut, gute Spieler auch zu halten. Es freut mich für ihn, dass er einen so langfristigen Vertrag unterschrieben hat. Aber Vertragsangelegenheiten sind individuelle Sachen. Es war aber sonst kein großes Thema für uns.

Frage: Für Rene Adler ist die Entwicklung sicher ziemlich bitter.

Rolfes: Er hat sicher viel Pech gehabt in der letzten Zeit. Nichtsdestotrotz ist er ein phänomenaler Torhüter. Er hat im letzten Jahr nur mit Schmerzen gespielt hat. Das darf man nicht vergessen. Trotzdem war er herausragend. Ich glaube, dass er sich nicht ansatzweise Sorgen um seine Zukunft machen wird, weil er zu den besten Torhütern Deutschlands gehört. Die Qualiätät von Rene ist schon verdammt hoch.

Frage: Noch ein Wort zur Gruppenauslosung der Europameisterschaft. Wie schwer ist die deutsche Gruppe mit den Gegnern Niederlande, Dänemark und Portugal? Wie haben Sie es verfolgt?

Rolfes: Ich habe die Auslosung noch im Hotel gesehen. Da hat der Michal Kadlec laut gefeiert auf dem Flur und dann noch mehr gefeiert, als unsere Auslosung feststand. Aber ich vermute, dass am Ende Griechenland mit Polen in Gruppe A weiterkommen und die Tschechen sich zu früh gefreut haben. Nein, im Ernst. Er hat mit Tschechien eine gute Gruppe erwischt. Für Deutschland ist es eine schwierige Gruppe, keine Frage, Aber das Ziel ist der Europameistertitel. Ob man die Mannschaften dann in der Vorrunde bekommt oder im Viertelfinale ist völlig egal. Da können wir selbstbewusst genug herangehen. Ich denke, dass sich die Gegner auch nicht unbedingt freuen, dass sie uns erwischt haben. Der Respekt ist ja enorm. Gerade in den letzten zwei Jahren wurden viele Spiele gegen große Mannschaften gewonnen, was vor fünf oder sechs Jahren noch das Manko der Mannschaft war. Außer Spanien haben wir jede große Nation geschlagen. Daher fahren wir selbstbewusst zum Turnier.

Aufgezeichnet von Tobias Gonscherowski