Dominik Hoffmeyer, Fansprecher der Fortuna, ist sich sicher: "Wir schaffen das!"
Dominik Hoffmeyer, Fansprecher der Fortuna, ist sich sicher: "Wir schaffen das!"

"Wir schaffen das"

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Düsseldorf - Für Fortuna Düsseldorf wird es langsam eng. Noch liegt der seit zehn Spielen sieglose Aufsteiger auf Platz 15 und hat den Klassenerhalt selber in der Hand, doch dafür ist am Samstag im Heimspiel gegen Nürnberg (ab 15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) ein "Dreier" praktisch Pflicht. Wie gehen die Fans mit der brenzligen Situation vor dem "Endspiel" um? bundesliga.de sprach darüber mit Dominik Hoffmeyer, dem Fan-Beauftragten der Fortuna.

bundesliga.de: Herr Hoffmeyer, wie würden Sie aktuell die Stimmung in der Düsseldorfer Fan-Szene beschreiben?

Dominik Hoffmeyer: In den verschiedenen Fan-Gruppierungen sehr unterschiedlich. Gerade für die Fans, die Fortuna seit vielen Jahren begleiten, ist die Tabellensituation nicht so dramatisch. Sie haben diverse Abstiege bis in die 4. Liga miterlebt und kennen diese Momente. Hinzu kommt, dass die Erwartungen an die Bundesliga nicht allzu hoch waren. Natürlich ist man gerne dabei und möchte auch drinbleiben, aber für viele wäre ein Abstieg nicht der Weltuntergang.

bundesliga.de: Wie sieht es der andere Teil der Fans?

Hoffmeyer: Viele Fans, die seit fünf, sechs Jahren oder noch kürzer dabei sind, kennen eine solche Situation überhaupt nicht. Für sie ging es bislang immer nur nach oben. Für diesen Teil der Fans ist es schwer, mit der Tabellensituation und auch der langen Durststrecke klarzukommen. Insgesamt weiß aber niemand so richtig, woran es letztlich liegt. Von daher ist die Lage sehr diffus, und es gibt keine einheitliche Stimmung.

bundesliga.de: Wie schätzen Sie momentan das Verhältnis zwischen Fans und Mannschaft ein?

Hoffmeyer: Grundsätzlich gibt es keinen Bruch zwischen Fans und Mannschaft, wie man es zuletzt zum Beispiel in Nürnberg erlebt hat. Es gibt immer mal wieder kleine Aktionen beim Training mit aufmunternden Spruchbändern. Da der Abstieg aber kein Weltuntergang wäre, gibt es aber bisher keine größere Aktion, wie etwa in Bremen, wo die ganze Stadt in Aufruhr ist. Dort ist es selbstverständlich, dass man immer in der Bundesliga spielt. Wir haben vor zehn Jahren noch Oberliga in Freialdenhoven gespielt. Bei uns gelten noch andere Ansprüche.

bundesliga.de: Wird es vor dem wichtigen Spiel gegen Nürnberg eine ultimative Nicht-Abstiegs-Choreographie geben?

Hoffmeyer: Nein, es ist nichts Spezielles geplant. Ich denke, dass sich jeder Fan darüber bewusst ist, wie wichtig sein Support in diesem Spiel ist. Von daher gilt es 90 Minuten die Mannschaft lautstark zu unterstützen.

bundesliga.de: Welche Stimmung erwarten Sie?

Hoffmeyer: Wie immer wird die Stimmung von Block 42 ausgehen. Ich bin sicher, dass das ganze Stadion mitmachen wird. Bei bestimmten Spielsituationen wird es dann richtig laut werden, wenn Haupt- und Gegentribüne mitmachen. Das ist immer beeindruckend.

bundesliga.de: Was verbindet Sie persönlich mit der Fortuna?

Hoffmeyer: Ich bin Düsseldorfer und meine Eltern haben mich 1994 - da war ich zehn Jahre alt - erstmals mit ins Stadion genommen. Seitdem bin ich dabei.

bundesliga.de: Wie ist Ihre persönliche Einschätzung? Sichert sich die Fortuna den Klassenerhalt?

Hoffmeyer: Klar, wir schaffen das! Ein Sieg gegen Nürnberg wäre dafür sehr wichtig, aber ich möchte keinen weiteren Druck aufbauen. Leider hat es in den letzten Spielen an vielen Kleinigkeiten gelegen. Was will man machen, wenn der Ball an die Latte statt ins Tor geht? Da kann man sich nur die Haare raufen. Ich bin aber überzeugt, dass wir gegen Nürnberg und auch am letzten Spieltag in Hannover eine gute Chance haben.

Aus Düsseldorf berichtet Markus Hoffmann