Mussten mit finsterer Mine die Bayern-Pleite mitansehen: Trainer Jürgen Klinsmann (v.r.), Manager Uli Hoeneß und Torwarttrainer Walter Junghans
Mussten mit finsterer Mine die Bayern-Pleite mitansehen: Trainer Jürgen Klinsmann (v.r.), Manager Uli Hoeneß und Torwarttrainer Walter Junghans

"Wir müssen zu Recht Kritik hinnehmen"

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Der FC Bayern München kassiert im Topspiel des 26. Spieltags beim VfL Wolfsburg eine herbe 1:5-Schlappe. Coach Jürgen Klinsmann bewertet die Pleite im Hinblick auf das Titelrennen und spricht über die Auswirkungen auf das anstehende Champions-League-Match beim FC Barcelona.

Frage: Welche Erklärung haben Sie für das höchste Bayern-Debakel seit mehr als sieben Jahren?

Jürgen Klinsmann: Wir waren im Abwehrverhalten und in der Rückwärtsbewegung sehr schlecht. Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir zudem viele individuelle Fehler gemacht und Wolfsburg so dazu verholfen, sich in einen Rausch zu spielen.

Frage: Wie konnte es nach der guten ersten Spielhälfte dazu kommen?

Klinsmann: Ich denke, der Bruch kam nach dem Wolfsburger 3:1. Da waren bei den Jungs die Köpfe voll, weil jedem bewusst war, dass wir schon am Mittwoch wieder ein schweres Spiel in Barcelona haben.

Frage: Wie schwer wiegt diese Niederlage mit Blick auf die Titelchancen Ihrer Mannschaft?

Klinsmann: Wir liegen drei Punkte hinter Wolfsburg zurück und haben immer noch alle Möglichkeiten, in den verbleibenden acht Spielen die Deutsche Meisterschaft zu holen. Aber dieses 1:5 ist schon ein herber Rückschlag. Wolfsburg steht jetzt da, wo wir eigentlich stehen wollten.

Frage: Wie entscheidend waren die personellen Ausfälle in der Defensive, in der Breno bei mehreren Gegentoren nicht gut ausgesehen hat?

Klinsmann: Natürlich hatten wir ein paar Ausfälle zu verkraften. Aber Breno hat seine Sache in der ersten Halbzeit überragend gemacht. Nach der Pause war er dann an Fehlern beteiligt, die alle mitzuverantworten haben. Ich bin weiter davon überzeugt, dass er mal ein richtig Guter wird.

Frage: Wie können Sie die Mannschaft bis Mittwoch wieder aufrichten?

Klinsmann: Wir müssen sicher zu Recht Kritik hinnehmen und bis zum Spiel in Barcelona einige Dinge korrigieren. Aber dann sollten wir den Kopf wieder hoch nehmen. In Barcelona erwartet uns eine Riesenaufgabe, die sicher schwer wird, aber machbar ist.

Frage: Erwarten Sie in den nächsten Tagen Unruhe im Verein?

Klinsmann: Nach so einer Niederlage ist es besonders wichtig, die Ruhe zu bewahren. Wir werden die Dinge, die falsch gelaufen sind, deutlich aufarbeiten, aber der Mannschaft auch klar machen, dass immer noch alles zu gewinnen ist. Wir können weiterhin Meister werden und auch in der Champions League noch einiges bewegen.