Hakan Calhanoglu (v., mit Rafael van der Vaart) erzielte gegen den FCN sein achtes Saisontor
Hakan Calhanoglu (v., mit Rafael van der Vaart) erzielte gegen den FCN sein achtes Saisontor

"Wir können mal durchatmen"

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Hamburg - Hakan Calhanoglu ließ gegen den 1. FC Nürnberg keine Chance aus. Der Spielmacher des Hamburger SV feuerte gegen die Franken aus allen Lagen. Zehn Mal schoss er aufs Tor - einen höheren Wert in einem Spiel gab es zuletzt in der Saison 2009/10 von Wolfsburgs damaligen Stürmer Edin Dzeko. Mit seinem achten Versuch klappte es dann endlich mit dem ersehnten Führungstreffer. Am Ende holte der HSV mit einem 2:1-Heimsieg drei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg.

Hakan Calhanoglu nahm Glückwünsche zwar gern an, gab das Sonderlob aber auch schnell wieder weiter. "Ich habe schon nach der Hinrunde gesagt, dass ich in der zweiten Saisonhälfte viel besser sein will. Das klappt bislang ganz gut. Ich muss mich dafür bei der Mannschaft bedanken. Sie schenkt mir das Vertrauen und überlässt mir häufig das Spiel, so dass ich viele Freiheiten in der Offensive habe", erklärte der türkische Nationalspieler nach dem Schlusspfiff in der Imtech Arena.

Frage: Herr Calhanoglu, herzlichen Glückwunsch zum Sieg. Was hat gegen Nürnberg den Ausschlag für den verdienten Erfolg des Hamburger SV gegeben?

Hakan Calhanoglu: Wir waren viel dominanter als zuletzt, haben viel Einsatz- und Laufbereitschaft gezeigt. Da kann man der Mannschaft nur ein großes Kompliment aussprechen. Man merkt deutlich, dass wir alle im Kopf wesentlich klarer sind und uns nur noch auf das eine Ziel, den Klassenerhalt, fokussieren.

Frage: Sie haben mit Ihrem Treffer den Bann gebrochen. Das war bereits Ihr achtes Saisontor. Macht Sie das stolz?

Calhanoglu: Ich freue mich natürlich über mein achtes Tor in der Bundesliga. Ich hätte niemals gedacht, dass ich in meiner ersten Saison so oft treffen würde. Aber ich habe mit der Mannschaft große Ziele und deshalb war es wichtiger, heute die drei Punkte zu holen.

Frage: Woran liegt es, dass Sie in den letzten Partien wie entfesselt aufspielen?

Calhanoglu: Ich habe schon nach der Hinrunde gesagt, dass ich in der zweiten Saisonhälfte viel besser sein will. Das klappt bislang ganz gut. Ich muss mich dafür bei der Mannschaft bedanken. Sie schenkt mir das Vertrauen und überlasst mir häufig das Spiel, sodass ich viele Freiheiten in der Offensive habe.

Frage: Das sieht bei Ihnen alles so spielerisch leicht aus. Ist es das auch?

Calhanoglu: Nein, auf keinen Fall. Ich muss Tag für Tag sehr hart trainieren. Aber ich weiß, wo meine Stärken liegen und die will ich Woche für Woche allen zeigen.

Frage: Mit dem Sieg gegen Nürnberg steht der HSV zum ersten Mal seit langer Zeit wieder auf einem Nichtabstiegsplatz. Was ist das für ein Gefühl?

Calhanoglu: Das ist auf jeden Fall schön, weil wir nun auch mal durchatmen können. Aber schon am nächsten Spieltag wartet wieder eine ganz schwere Aufgabe, gegen den VfB Stuttgart mit dem neuen Trainer Huub Stevens. Wir wissen, was auf uns zukommt. Jetzt müssen wir aber dran bleiben und uns konzentriert darauf vorbereiten.

Aus Hamburg berichtet Michael Reis