Der Regisseur ist zurück, der finale Akt kann kommen: Bastian Schweinsteiger hat seine Startelf-Rückkehr gefeiert
Der Regisseur ist zurück, der finale Akt kann kommen: Bastian Schweinsteiger hat seine Startelf-Rückkehr gefeiert

"Wir kennen auch Dortmunds Schwächen"

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München - Als der letzte Bayernspieler kurz vor Anpfiff aus den Katakomben marschierte, da machten die Fans außergewöhnlich viel Krach. Bastian Schweinsteiger lief am Samstag als Letzter seiner Mannschaft in die Allianz Arena ein. Die Fans beklatschten die Startelf-Rückkehr des Mittelfeld-Taktgebers lautstark. Der FCB-Star hat seine langwierige Knöchelverletzung vollständig auskuriert - pünktlich vor den wichtigsten Spielen der Saison gegen Borussia Dortmund und Real Madrid.

Beim stand Schweinsteiger erstmals seit Anfang Februar wieder 90 Minuten auf dem Rasen. Und dabei schonte sich der 27-Jährige nicht: Gegen die tapfer aufspielenden Gäste gewann Schweinsteiger 79 Prozent seiner Zweikämpfe, am Ende wies ihn die Statistik als zweikampfstärksten Akteur auf dem Platz aus.

Im Interview spricht Schweinsteiger über den Heimsieg gegen Augsburg, seinen Fitnesszustand und den Meisterschafts-Showdown in Dortmund am Mittwochabend.

Frage: Herr Schweinsteiger, nach über zwei Monaten haben Sie ihre Rückkehr in die Startelf gefeiert. Sind die Schmerzen komplett weg? Oder besteht die Gefahr, dass sie in der Saison-Endphase erneut pausieren müssen?

Schweinsteiger: Da bin ich zuversichtlich. Ich habe 90 Minuten ohne Probleme spielen können. Davor hatte ich immer wieder Probleme. Seit einer Woche fühle ich mich aber ganz gut. Es tat mir sehr gut, 90 Minuten zu spielen. Natürlich muss ich mich regenerieren und noch fitter werden.

Frage: Es wirkte, als ob Sie noch nicht wieder so im Rhythmus sind wie vor Ihrer Verletzung. Täuscht dieser Eindruck?

Schweinsteiger: Ja, das täuscht. Mittlerweile bin ich erfahren genug, um zu wissen, wie man mit solchen Situationen umgeht. In den ersten Spielminuten musste ich mich wieder an alles gewöhnen, aber ich habe mich sehr gut gefühlt. Ich hätte auch noch länger spielen können. Hätte es eine Verlängerung gegeben, hätte ich weiterspielen können.

Frage: Sehen wir also gegen Dortmund wieder einhundert Prozent Bastian Schweinsteiger?

Schweinsteiger: Das gab es auch gegen Augsburg. Ich fühle mich hundert Prozent gesund, das ist das Wichtigste. Natürlich weiß ich, dass ich noch Spiele brauche, um wieder absolute Top-Leistungen zu bringen. Für mich steht aber nicht das im Vordergrund, sondern dass wir die Spiele gewinnen.

Frage: Das hat gegen Augsburg nur mit viel Mühe geklappt...

Schweinsteiger: Es war gegen Augsburg ähnlich wie gegen Nürnberg. Man hat innerhalb der Mannschaft den Siegeswillen gespürt. Es war nicht einfach, gerade als sie am Schluss lange Bälle gespielt haben. Aber wir haben dagegengehalten und man hat gemerkt, dass wir unbedingt drei Punkte haben wollen. Mit dieser Einstellung müssen wir auch gegen Dortmund ins Spiel gehen.

Frage: Was erwarten Sie denn vom Duell mit dem BVB?

Bastian Schweinsteiger: In Dortmund zu gewinnen, ist nicht einfach. Trotzdem wollen wir dort hinfahren und unsere Siegesserie ausbauen. Wie ist mir egal, aber ich will dort gewinnen.

Frage: Entscheidet dieses Spiel die Meisterschaft?

Schweinsteiger: Es sind noch fünf Spieltage zu spielen, deshalb glaube ich das nicht. Derjenige, der gewinnt, hat natürlich einen Vorteil. Die Saison dauert bis zum letzten Spieltag, erst dann wird auch die Meisterschaft entschieden.

Frage: Zuletzt setzte es drei Niederlagen in Folge gegen den BVB. Auf welche Weise wollen Sie am Mittwoch die nächste Pleite verhindern?

Schweinsteiger: Mittlerweile kennen wir die Stärken und auch die Schwächen von Dortmund. Es geht eigentlich nur darum, dass wir unser Spiel finden. Wenn wir machen, was uns der Trainer vorgibt, können wir dort gewinnen. Natürlich hat Dortmund im Moment eine super Mannschaft. Jeder Spieler muss über sich hinauswachsen.

Aus der Allianz Arena berichtet Andreas Messmer