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Torsten Frings (r.) steht mit Werder auf Platz 14, nur einen Punkt vor dem Relegationsrang
Torsten Frings (r.) steht mit Werder auf Platz 14, nur einen Punkt vor dem Relegationsrang

"Wir haben alles gegeben"

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Bremen - Das 1:1 im kleinen Nordderby gegen Hannover war den Bremern eigentlich zu wenig, um sich von den bedrohlichen Abstiegsrängen zu entfernen.

Dennoch zog Kapitän Torsten Frings Positives aus dem Auftritt: Denn Werder war als Mannschaft aufgetreten, die bedingungslos gekämpft hat. Das war schließlich nicht immer so in dieser Saison.

Frage: Herr Frings, am Ende der Partie gab es noch ein paar hektische Szenen auf dem Spielfeld. Was war da passiert?

Torsten Frings: Es spielt gar keine Rolle, ob da nach dem Abpfiff noch eine Rudelbildung war oder nicht. Das ist nicht wichtig.

Frage: Was war dann an diesem Nordderby wichtig?

Frings: Wichtig war, dass wir uns nicht aufgegeben haben und dadurch auch nicht verloren haben. Wir kassierten wieder ein dummes Gegentor, obwohl Hannover in der ersten Halbzeit nicht eine Torchance gehabt hätte. Aber wir haben sie dazu eingeladen, und das müssen wir so schnell wie möglich abstellen. Ansonsten denke ich, dass wir gut gespielt haben. Wir haben gut kombiniert und gut gekämpft. Nur hätten wir vielleicht noch etwas zielstrebiger sein können mit den Chancen, die hätten wir noch besser herausspielen können. Aber ich denke, man kann uns keinen Vorwurf machen, dass wir nicht alles probiert hätten.

Frage: Spielte dabei auch die Tabellenlage eine Rolle? Durch den Köln-Sieg war Werder vor dem Anpfiff auf Rang 16 abgerutscht.

Frings: Jeder Spieltag wird jetzt eng sein. Aber uns hilft es nicht, auf die anderen zu schauen. Wir müssen unsere Leistung abrufen, dann werden wir auch wieder die Punkte holen. Da bin ich sicher.

Frage: Ist die Mannschaft inzwischen gedanklich im Abstiegskampf angekommen?

Frings: Schon lange. Wir stecken ja schon seit mehreren Wochen da unten drin. Wenn wir uns jetzt erst damit beschäftigt hätten, hätten wir einen großen Fehler gemacht. Wir wissen schon, dass die Lage ernst ist. Und wir müssen tierisch aufpassen, dass wir nicht noch tiefer da unten reinrutschen auf einen Abstiegsplatz. Aber das liegt nur an uns selber. Wir müssen einfach weiter arbeiten und Gas geben und vor allem so kämpfen wie gegen Hannover. Dann schaffen wir das auch.

Frage: Sie waren mit der Leistung des Schiedsrichters oft nicht einverstanden.

Frings: Es hilft nichts, wenn wir uns über die Schiedsrichter aufregen. Es liegt doch an uns als Mannschaft, die Partie gemeinsam zu gewinnen, egal was gepfiffen wird und was nicht.

Frage: Haben Sie sich in der letzten Zeit vielleicht zu viel aufgeregt? Hat das abgelenkt?

Frings: Nein, das denke ich nicht. Wir haben konzentriert gearbeitet die ganze Woche. Und der Einsatz hat gestimmt: Wir haben zurückgelegen und trotzdem noch den Ausgleich geschafft. Wir haben alles gegeben. Wir haben auf den Sieg gedrückt und auf Sieg gespielt, aber es hat eben nicht gereicht. Wir haben alles probiert, was ging.

Frage: Finden Sie das Unentschieden gerecht?

Frings: Gerecht ist es nicht, denn wir waren eigentlich die bessere Mannschaft. Aber es ist eben immer noch zu einfach, gegen uns Tore zu schießen. Das ist unser Problem.

Frage: Ein weiteres ist, dass sich Claudio Pizarro erneut verletzt hat und am Samstag gegen den Hamburger SV eventuell ausfällt.

Frings: Claudio ist ein ganz wichtiger Spieler für uns und eigentlich auf Dauer nicht zu ersetzen. Wir mussten in dieser Saison leider schon oft auf ihn verzichten. Aber soweit ich weiß, ist es dieses Mal kein Faserriss, sondern eine Oberschenkelzerrung. Ich hoffe daher, dass es für einen Einsatz am Samstag noch reicht.

Aufgezeichnet von Petra Philippsen