Stefan Kießling köpft Bayers 2:0 gegen Wolfsburg. Es ist sein viertes Saisontor
Stefan Kießling köpft Bayers 2:0 gegen Wolfsburg. Es ist sein viertes Saisontor

"Wir glauben immer an den Sieg"

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Bayer Leverkusen steht nach dem verdienten 2:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg knapp hinter Aufsteiger Hoffenheim auf Platz 2 der Bundesliga-Tabelle.

Bayer-Stürmer Stefan Kießling stellte mit einem sehenswerten Kopfballtreffer die Weichen auf Sieg. Es war bereits der vierte Saisontreffer des 24-Jährigen, der zudem fünf Assists auf seinem Konto stehen hat.

Im Gespräch mit bundesliga.de spricht der Angreifer über die Stärken der Werkskicker und seine Perspektive in der Nationalelf.

bundesliga.de: Glückwunsch zum Sieg. Alles wie gehabt. Bayer hat jetzt den vierten 2:0-Sieg in Folge eingefahren, den dritten innerhalb von acht Tagen. Da kann man nicht meckern.

Stefan Kießling: Es war eine perfekte Woche für uns. Wir haben alle Spiele gewonnen. Wir wollen den Anschluss an die Spitze halten und sind jetzt gut dabei. Wir zeigen die Geduld, auch wenn sich die Gegner tief hinten reinstellen und versuchen, diszipliniert und eng zu stehen. Ich finde, wir machen das auch sehr gut. Wir spielen aus einer sicheren Abwehr heraus schnell nach vorne. Das klappt im Moment sehr gut. Natürlich gehört auch ein bisschen Glück dazu, dass mal durch einen Standard ein Tor fällt und man die Spiele dann so gewinnt.

bundesliga.de: In den ersten Saisonspielen kassierte Bayer noch ein paar unnötige Niederlagen. In den vergangenen Spielen gab es ein bisschen weniger Spektakel und dafür vier Siege in Folge. Wie lauteten die Anweisungen vom Trainer?

Kießling: Man lernt ja automatisch aus solchen Niederlagen. Wenn man diese Spiele betrachtet, waren wir in allen drei Spielen (gegen Dortmund, Hamburg und Hertha, die Red.) die bessere Mannschaft. Wir waren ein bisschen leichtsinniger, einmal in Unterzahl. Aber aus solchen Niederlagen wird man stärker. Wir haben daraus gelernt, und das zahlt sich jetzt aus. Wir glauben an den Sieg, auch wenn es mal nicht so gut läuft. Wir verlieren nicht die Geduld und spielen immer weiter, weil wir wissen, dass wir unsere Chance kriegen und wenn es eben durch einen Standard ist. Das zeichnet uns aus. Wir werfen nicht alles nach vorne. Wenn wir ein Spiel trotzdem mal 0:0 spielen, dann ist das halt so. Wichtig ist, dass die Null hinten steht. Vorne sieht man, dass wir dank unserer individuellen Stärken im Spiel nach vorne immer wieder treffen.

bundesliga.de: Man hat den Eindruck, dass Sie in dieser Saison wieder im Sturm richtig aufblühen, nachdem Sie in der vergangenen Spielzeit auch häufig auch auf dem Flügel gespielt haben.

Kießling: Letztes Jahr hatte ich auch eine gute Saison gespielt, mal auf der rechten Außenbahn, mal innen. Dieses Jahr spiele ich im Sturm. Es macht unheimlich viel Spaß mit Patrick Helmes, da vorne drin zu spielen. Wir ergänzen uns ganz gut. Dann machen wir auch unsere Tore.

bundesliga.de: Nach dem Rücktritt von Kevin Kuranyi aus der Nationalmannschaft werden Sie wieder als heißer Kandidat gehandelt. Wie denken Sie darüber?

Kießling: Es ist nicht meine Aufgabe, das zu beurteilen. Das habe ich nicht zu entscheiden. Ich versuche weiter, Gas zu geben. Alles andere kommt dann.

bundesliga.de: Der nächste Gegner ist der KSC, der mitten im Abstiegskampf steckt. Wie wollen Sie das Spiel angehen?

Kießling: Wir brauchen unsere Spielweise nicht zu ändern. Wir versuchen, an dieses Spiel genauso heranzugehen wie an die anderen auch. Wir wollen konzentriert stehen, dann aus den Chancen unsere Tore machen und drei Punkte mitnehmen. Aber der KSC ist ein Gegner, der nicht einfach zu bespielen ist.

bundesliga.de: Könnte es am Ende mitentscheidend sein, dass Bayer in diesem Jahr nicht international vertreten ist und sich ganz auf die Bundesliga konzentrieren kann?

Kießling: Das kann sein. Wir sind nicht so oft unterwegs und haben ein bisschen mehr Kraft für die Spiele am Wochenende, okay. Aber wir wollen unbedingt wieder in den internationalen Wettbewerb. Das ist unser Ziel, und dafür werden wir alles tun.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski