Kruse: "Wir fokussieren uns auf Leverkusen"

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Mönchengladbach - Die Fohlen galoppieren weiter Richtung Champions League. Nach dem 1:0-Last-Minute-Sieg gegen den VfL Wolfsburg holte sich Borussia Mönchengladbach wieder Platz 3 von Bayer Leverkusen zurück. Zum Matchwinner avancierte Max Kruse, der mit seinem neunten Saisontreffer die Fans der Elf vom Niederrhein ins Glück schoss. Danach stand der 27-jährige Nationalspieler den Medien Rede und Antwort.

"Wir werden jetzt nicht rumgammeln"

Frage:Max Kruse, Glückwunsch zum 1:0-Sieg der Borussia und zu Ihrem goldenen Tor. Wie gut hat Ihnen der Treffer getan?

Max Kruse: Das Tor war super fürs Team. Das war das Entscheidende. Im Großen und Ganzen habe ich mich darüber gefreut, dass wir in der 90. Minute doch noch das Tor gemacht haben, ich meinen Teil dazu beitragen konnte und das entscheidende Tor gemacht habe. Wir haben 90 Minuten Gas gegeben. Die drei Punkte waren sehr wichtig für uns.

"Wir haben alles in der eigenen Hand"

Frage: Sie haben gegen Wolfsburg ein gutes Spiel gemacht und hatten auch einige Chancen, die Sie aber zunächst nicht nutzen konnten. Haben Sie irgendwann gedacht, dass es nicht Ihr Tag ist?

Kruse: Ich sehe das nicht ganz so, dass ich so ein gutes Spiel gemacht habe. Ich habe ein, zwei Bälle verloren, die ich nicht verlieren musste. Ich habe aber alles fürs Team gegeben. Dieses Mal hatte ich ein paar mehr Abschlüsse. Ich habe in den letzten Wochen immer gesagt, dass ich weiter arbeite, bis das Tor fällt. Und dann ist es in der 90. Minute gefallen.

Frage: Sprechen wir über Sie. Es kommen immer wieder Gerüchte auf, dass Sie am Saisonende den Verein verlassen könnten. Borussias Sportdirektor Max Eberl sagte, dass das seiner Ansicht nach nicht zur Diskussion steht, wenn er Sie hier so spielen sieht. Was sagen Sie?

Kruse: Das, was ich sonst auch gesagt habe. Damit brauche ich mich im Moment nicht beschäftigen. Ich möchte mit Gladbach das Bestmögliche erreichen. Das wäre Platz 3 oder vielleicht sogar Platz 2. Wir wollen in die Champions League. Meine eigene Personalie stelle ich da komplett hinten an.

Frage: Sie wollen also in die Champions League und dann auch dort spielen?

Kruse: Jeder will in der Champions League spielen.

Frage: Die Borussia hat den FC Bayern zur vorzeitigen Meisterschaft verholfen. Inwieweit wäre es jetzt schön, wenn die Münchener am nächsten Samstag in Leverkusen zwischen ihren Highlights gegen Dortmund im Pokal und Barcelona in der Champions League mit der A-Mannschaft auflaufen?

Kruse: Das können wir ja nicht beeinflussen. Aber jeder weiß, dass die Bayern jedes Spiel gewinnen wollen, egal ob in der Bundesliga oder in den anderen Wettbewerben. Alle elf Spieler, die auf dem Platz stehen, werden versuchen zu gewinnen. Wir machen uns keine Sorgen, dass die Bayern nicht alles geben werden. Aber es ist auch klar, dass Leverkusen keine schlechte Mannschaft hat und auch etwas erreichen kann. Wir fokussieren uns auf unsere Aufgaben. Wir haben alles in der eigenen Hand und nächste Woche selbst eine schwere Aufgabe in Berlin. Wir konzentrieren uns auf uns.

Frage: Es war Borussias achter Heimsieg in Folge. Wie wichtig ist es, dass der Borussia-Park wieder eine uneinnehmbare Festung für die Gegner ist?

Kruse: Das war ja auch schon im letzten Jahr nicht so schlecht. Da haben wir zuhause auch schon gut gespielt. In diesem Jahr läuft es auch wieder gut. Aber wir haben insgesamt jetzt zehn Spiele nicht mehr verloren, also auch auswärts nicht. Wir haben eine gewisse Qualität im Kader und jetzt 57 Punkte geholt. Hätte uns jemand vorher gesagt, dass wir am 30. Spieltag so viele Punkte haben, hätten wir alle ein bisschen gelächelt. Es zeigt die gute Arbeit, die im ganzen Verein gemacht wird. Das wollen wir jetzt noch vier Wochen fortführen.

Frage: In zwei Wochen kommt es fast schon zu einem Endspiel gegen Leverkusen um Platz 3. Die Borussia hat aber seit über 20 Jahren keinen Heimsieg mehr gegen die Werkself feiern können. Ein schlechtes Omen?

Kruse: Die Bilanz interessiert mich relativ wenig. Mich interessiert das nächste Spiel in Berlin. Leverkusen hat auch keinen leichten Gegner. Wir versuchen den Abstand auf Leverkusen beizubehalten oder auszubauen. Dann muss Leverkusen hier erst einmal gegen uns gewinnen.

Aufgezeichnet von Tobias Gonscherowski