Nicolai Müller wurde in seinem zweiten Jahr in Mainz Stammspieler und traf bereits vier Mal
Nicolai Müller wurde in seinem zweiten Jahr in Mainz Stammspieler und traf bereits vier Mal

"Wir fangen nicht an zu rechnen"

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Mainz - Nach 26 Spieltagen belegt der 1. FSV Mainz 05 einen ausgezeichneten 6. Platz in der Tabelle. Die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb ist in greifbarer Nähe. Im Interview mit bundesliga.de spricht Offensivmann Nicolai Müller über die Ziele der Rheinhessen.

bundesliga.de: Herr Müller, die Bundesliga macht wegen der WM-Qualifikation eine kurze Pause. Mit welchen Gefühlen schauen Sie sich die Tabelle an, in der Mainz auf Platz 6 steht mit nur einem Punkt Rückstand auf Rang 4?

Nicolai Müller: Der Blick auf die Tabelle fühlt sich natürlich gut an. Platz 6 heißt für uns, dass wir in dieser Saison bisher vieles richtig gemacht haben. Aber wir fangen deswegen jetzt nicht an zu rechnen, wie groß die Abstände nach oben oder unten sind. Die Ausgangslage in der Tabelle kann sich aufgrund der geringen Punktabstände an jedem Wochenende ändern. Wir tun gut daran, uns auf das jeweils folgende Spiel und unsere Leistung zu konzentrieren.

bundesliga.de: Nach der bitteren Pokalniederlage sind die "05er" in der Bundesliga ungeschlagen geblieben. Zeichnet diese Qualität, auch Rückschläge wegstecken zu können, die Mannschaft in dieser Saison aus?

Müller: Wir haben uns als Mannschaft sehr gut entwickelt. Unser Ziel war für diese Saison auch, dass wir deutlich konstanter Spielen wollten als in der vergangenen Saison. Die Mannschaft ist sehr stabil in den Leistungen und hat eine echte Wettkampfmentalität.

bundesliga.de: Wie erklären Sie sich, dass Mainz nach einer Hinrunde, die geprägt war von "Hopp oder Top" (acht Siege, sieben Niederlagen, nur zwei Remis), in der Rückserie mit sechs Unentschieden zu den Remiskönigen der Bundesliga mutierte?

Müller: Nach der Hinrunde hatten wir alle das Gefühl, dass wir für unsere Leistungen zu viele Niederlagen kassiert haben. Das haben wir in der Rückrunde abgestellt. Jetzt fehlt uns auch aufgrund der vielen Verletzten ein wenig die Frische, enge Spiele dann doch noch für uns zu entscheiden. Das ist für mich aber eine Momentaufnahme. Diese Häufung von Remis ist vielleicht auch einfach Zufall.

bundesliga.de: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem persönlichen Abschneiden in dieser Saison? Haben Sie sich gegenüber Ihrem Debütjahr in der Bundesliga noch einmal verbessert?

Müller: Ich denke, dass ich mich in der Mannschaft positiv entwickelt habe. Dazu hat auch beigetragen, dass wir uns als Mannschaft insgesamt noch besser eingespielt haben und wir in dieser Saison sehr erfolgreich spielen.

bundesliga.de: In der Rückrunde sind Sie nach vier Treffern in der Vorrunde selbst noch ohne Tor. Woran hapert's?

Müller: Daran habe ich noch keinen Gedanken verschwendet. In jedem Spiel bekomme ich andere Aufgaben gestellt, die ich versuche, bestmöglich zu erfüllen. Torerfolge sind ein angenehmes Nebenprodukt, aber daran werde ich nicht vorrangig gemessen.

bundesliga.de: Mit welcher Zielsetzung geht Mainz in die letzten acht Bundesliga-Spiele? Was ist noch drin in dieser Saison?

Müller: Wir haben keine Zielsetzung für die restlichen Spiele, nur eines für das kommende Heimspiel gegen Werder Bremen. Wir sind ehrgeizig, aber es bringt uns keinen Vorteil, jetzt irgendwelche Ziele zu verkünden. Am letzten oder vorletzten Spieltag werden wir dann sehen, welche Platzierung für uns drin ist.

bundesliga.de: Schielen Sie mit einem Auge auch auf Platz 4, der zur Qualifikation zur Champions League berechtigen würde? Ist in Mainz träumen erlaubt?

Müller: Träumen ist in Mainz natürlich erlaubt. Aber das ist, wenn überhaupt, eine Sache für die Fans. In der Kabine träumt niemand.

bundesliga.de: Nächster Gegner in der Bundesliga ist Werder Bremen. Das Hinspiel ging 1:2 verloren. Was muss Mainz diesmal besser machen?

Müller: Wir haben damals in Bremen eigentlich ein richtig gutes Auswärtsspiel gemacht, dabei aber zu viele Torchancen vergeben. Wir sollten also einfach mehr Tore erzielen.

Die Fragen stellte Tobias Gonscherowski