Für den 1. FC Köln um Kevin McKenna (r.) geht es nur noch um das Erreichen der Relegation
Für den 1. FC Köln um Kevin McKenna (r.) geht es nur noch um das Erreichen der Relegation

"Wir beten nicht, wir arbeiten daran"

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Freiburg - Nach der verdienten Niederlage in Freiburg muss der 1. FC Köln nun unbedingt das kommende Heimspiel gegen die Bayern gewinnen. Und genau das werden sie auch mit aller Macht versuchen, wie Spieler und Trainer versprechen.

Freiburg ist läuferisch überlegen

"Gegen Freiburg kann man mal verlier'n", skandierten die SC-Fans nach dem 4:1 gegen den 1. FC Köln. Das stimmt - die Mannschaft von Christian Streich ist seit zehn Spielen ungeschlagen. Weshalb die als Schmähgesänge gedachten Rufe aus der Freiburger Nordkurve die Laune im gut gefüllten Kölner Auswärtsblock dann auch nicht zusätzlich verschlechterten.



Die Stimmung war ohnehin getrübt. Die "Geißböcke" hätten im Abstiegskampf schließlich dringend einen Sieg gebraucht. Und nun galt es eine Niederlage zu verdauen, die auch die Kölner Spieler als verdient werteten.

"Die Freiburger waren uns heute im läuferischen Bereich überlegen", sagte Sascha Riether, der als ehemaliger Freiburger auch noch einige freundliche Worte für seinen ehemaligen Jugendtrainer Christian Streich folgen ließ. "Wir konnten nach einer gewissen Zeit konditionell nicht mehr dagegen halten."

Es fehlt an Offensivkraft



Überhaupt gab es nicht all zu viel, das aus Kölner Sicht an diesem glühend heißen Nachmittag erfreulich war. Mit den Temperaturen - bei Anpfiff herrschten 34 Grad Celsius auf dem Platz - wollte keiner der Akteure hadern. Das hätte zu sehr nach einer billigen Ausrede geklungen. Schon eher freute sich der eloquente Trainer Frank Schaefer, dass "wir in den ersten 25 Minuten der Partie gut gestanden haben."

Offensiv hingegen konnte der Coach, der sich bei den Fans ungebrochener Beliebtheit erfreut, nicht zufrieden sein. Er war es auch nicht. Aber er hatte eine Mannschaft gesehen, die bereit war, daraus zu lernen und die kommende schwere Aufgabe im Spiel gegen den FC Bayern München mit neuem Mut anzugehen.

"Auch jetzt wieder in der Kabine, treffe ich auf eine Mannschaft, von der ich das Gefühl habe, dass sie den Weg mitgeht", sagte er. Überhaupt sei ihm "schon bei meiner Amtsübernahme klargewesen, dass wir in der Kürze der Zeit gewisse Dinge nicht mehr stabil erarbeiten können." Die Niederlage in Freiburg gelte es nun schnell abzuhaken. Zumal es auch gute Ansätze zu sehen gegeben habe.

Zuhause läuft es besser



Und noch etwas anderes sorgte im Kölner Lager für ein bisschen Erleichterung, der Umstand, dass Hertha BSC auf Schalke sogar noch deutlicher verloren hatte und ähnliche Debatten über sich ergehen lassen muss wie man selbst. Eigentlich habe "sich ja an der Ausgangslage nichts geändert", fand dann auch beispielsweise Mittelfeldmann Martin Lanig, der wie viele seiner Mitspieler darauf hinwies, dass man zu Hause bislang deutlich besser gespielt habe als in fremden Stadien. "Das macht uns Hoffnung."

Und das aus gutem Grund. Zu Hause hat der FC 19 seiner 30 Punkte geholt; bei den Berlinern ist es umgekehrt. Sie tun sich auf fremdem Platz (18) leichter als daheim (10). Der FC muss gegen die Bayern gewinnen, wenn er aus eigener Kraft Rang 16 sichern will. Keine unlösbare Aufgabe, wie Sascha Riether betont: "Wir haben keinen Bammel vor Bayern. Die Bayern sind auch nicht unbesiegbar."

In die gleiche Kerbe schlug auch Geschäftsführer Claus Horstmann: "Wir haben es weiter selbst in der Hand, müssen uns jetzt auf Bayern konzentrieren und alle Kraft darauf lenken. Wir beten nicht, dass wir die Bayern schlagen, wir arbeiten daran."

Aus Freiburg berichtet Christoph Ruf