Johannes van den Bergh wechselte 2009 von Mönchengladbach zur Fortuna
Johannes van den Bergh wechselte 2009 von Mönchengladbach zur Fortuna

"Wir belohnen uns nicht - frustrierend!"

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Düsseldorf - Noch steht Fortuna Düsseldorf über dem Strich. Doch die Tendenz der letzten Wochen ist nicht positiv. Die zwischenzeitlich elf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz sind weg, nur noch das bessere Torverhältnis spricht für die seit neun Spielen sieglosen Rheinländer. Vor dem wichtigen Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt sprach bundesliga.de mit Fortunas Außenverteidiger Johannes van den Bergh.

bundesliga.de: Herr van den Bergh, die Fortuna wartet nun seit neun Spielen auf einen Sieg. Die zwischenzeitlich zwölf Punkte Vorsprung auf den FC Augsburg sind weg. Wird der Abstiegskampf jetzt zur reinen Nervensachen? Worauf kommt es vor allem an?

Johannes van den Bergh: Für die Statistik können wir uns nichts mehr kaufen. Die zwölf Punkte, die es mal waren, sind es jetzt nicht mehr. Es ist klar, dass wir noch Punkte brauchen. Aber aus dem Dortmund-Spiel kann man sicher einiges Positives mitnehmen. Uns bleibt auch nichts anderes übrig. Wir werden jetzt mit Sicherheit nicht resignieren und uns ergeben. Wir haben noch das bessere Torverhältnis, was auch noch wichtig werden kann.

bundesliga.de: Augsburg hat einen Lauf und gewinnt Spiele, die Fortuna nicht. Wie besorgniserregend ist der Trend?

Van den Bergh: Auf Augsburg haben wir keinen Einfluss. Dass sie eine gute Rückrunde spielen, bekommen wir schon mit. Fakt ist, dass wir noch Punkte brauchen. Die können wir uns nur selbst holen. Wir haben jetzt noch drei Endspiele.

bundesliga.de: Was kann man tun, um aus diesem Negativkreislauf herauszukommen? Muss man einen Grillabend machen, um sich auf die letzten drei Endspiele einzuschwören?

Van den Bergh: Nein. Wir haben diese Negativereignisse gar nicht so an uns herangelassen. Wir haben auch gegen Borussia Dortmund trotz acht Spielen ohne Sieg ein vernünftiges Spiel abgeliefert, auch wenn die Dortmunder nicht mit der besten Mannschaft, aber immerhin mit einem ehemaligen Spieler von Real Madrid auf dem Platz standen. Wir hätten gegen Dortmund einen Punkt verdient gehabt und auch gerne mitgenommen. Leider haben wir auch die klarsten Tormöglichkeiten nicht genutzt. Wir haben alles versucht und sind leider nicht belohnt worden. Auf der Leistung müssen wir aufbauen.

bundesliga.de: Wo liegen aus Ihrer Sicht vor allem die Probleme der Fortuna?

Van den Bergh: Ganz vereinfacht kann man sagen, dass die Leistung in der Rückrunde okay war, aber die Punkte fehlen. Wir haben noch drei Spiele, die enorm wichtig sind und in denen wir definitiv noch punkten müssen. Wir müssen in diese Spiele alles reinwerfen, kämpferisch alles geben. Es gibt aber auch keinen, dem man bei uns in der Rückrunde einen Vorwurf machen kann. Wenn Sie bei uns in die Kabine gehen, werden Sie da keinen Spieler sehen, der resigniert oder andere Dinge im Kopf hat. Jeder ist fokussiert auf die Spiele. Das konnte man gegen Dortmund sehen und das wird man auch in den kommenden Spielen sehen.

bundesliga.de: Ist es dann eine Frage der fehlenden Qualität?

Van den Bergh: Nein. Wenn wir 0:5 verlieren würden, könnte man über Qualität reden. Natürlich kann man darüber diskutieren, ob man am Ende nicht zu viele Chancen gebraucht oder zu viele dumme Gegentore bekommen hat. Am Saisonende können wir dann die große Bilanz ziehen. Wir halten gegen jeden Gegner mit und mehr als das. Wir müssen uns dafür nur einmal wieder belohnen.

bundesliga.de: Wie frustrierend ist das?

Van den Bergh: Natürlich ist das frustrierend. Dann kommen noch unglückliche Entscheidungen dazu. Glück haben wir momentan mit Sicherheit auch nicht. Aber das Glück muss man sich erarbeiten und erzwingen. Irgendwann wird es auch zu uns wieder zurückkommen. Wir müssen jetzt beim nächsten Spiel in Frankfurt etwas Zählbares holen und dann gegen Nürnberg, das vielleicht schon ein Endspiel wird, gewinnen.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski