Borussia Dortmund fährt endlich den ersten Auswärtssieg der neuen Saison ein. Beim SC Freiburg hat der Meister allerdings lange mit erschwerten Bedingungen zu kämpfen, ehe Mario Götze (l.) das entscheidende 2:0 erzielt
Borussia Dortmund fährt endlich den ersten Auswärtssieg der neuen Saison ein. Beim SC Freiburg hat der Meister allerdings lange mit erschwerten Bedingungen zu kämpfen, ehe Mario Götze (l.) das entscheidende 2:0 erzielt

Wintersport im Breisgau

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Freiburg - Eigentlich herrschte am Samstagabend im Lager von Borussia Dortmund eine recht gute Stimmung. Mit gewonnen und damit nach bislang nur drei Auswärtspunkten im bisherigen Saisonverlauf die Zähler vier bis sechs folgen lassen.

BVB muss improvisieren

Nach der Gala gegen Real Madrid am vergangenen Mittwoch hatten die Westfalen zudem auf beeindruckende Art und Weise nachgewiesen, dass sie eben nicht abheben werden und auch im Ligaalltag jeden Gegner ernstnehmen. "Als ob wir Freiburg jemals unterschätzt hätten", ärgerte sich BVB-Coach Jürgen Klopp noch nach der Partie über entsprechende Journalistenfragen nach dem Champions-League-Spiel: "Schon gar nicht nach der beeindruckenden Entwicklung dieser Mannschaft."

Einziger Wermutstropfen an diesem aus Dortmunder Sicht so erfreulichen Samstagnachmittag: Die klimatischen Bedingungen hatten so rein gar nicht zum Datum passen wollen. Am 27. Oktober 2012, mitten im goldenen Herbst also, herrschte in Freiburg ein so dichtes Schneetreiben, dass die Stadionheizung mit den Niederschlagsmengen nicht mehr fertig wurde.



Und das hatte selbstredend Auswirkungen auf die taktische Grundausrichtung beider Mannschaften, die Klopp schlagfertig auf den Punkt brachte: "Wenn der Ball nicht rollen kann, muss er fliegen." Allerdings ist das daraus resultierende "Hoch und weit" eine Spielweise, die dem 45-Jährigen so sympathisch ist wie eine hartnäckige Krankheit. "Wir hatten uns einen Plan zurechtgelegt, wie wir spielen wollen, und eine Stunde und 15 Minuten vor Anpfiff war klar, dass wir den Plan mal komplett in den Sack hauen können."

Also, ergänzte Mittelfeldmann Ilkay Gündogan, der anstelle von Sven Bender in die Mannschaft gekommen war, habe man sich vor der Partie auf eine pragmatische Spielweise eingeschworen. "Wir wollten das bestmögliche BVB-Spiel zeigen, das man auf diesem Boden spielen kann." Zumindest im zweiten Durchgang gelang das auch.

"Schwarz-Gelbe" schlagen eiskalt zu



Nachdem der SC in den ersten 45 Minuten mehr vom Spiel gehabt hatte, drehten die "Schwarz-Gelben" auf und verdienten sich den Sieg nach einem engagierten Auftritt im zweiten Durchgang. Weshalb Klopp bei der anschließenden Pressekonferenz auch feststellte, dass seine Mannschaft "in der zweiten Halbzeit besser" gewesen sei "als der SC in der ersten".

Zumindest in Bezug auf die Chancenverwertung war das nicht von der Hand zu weisen. Während auf Freiburger Seite Fallou Diagne (28.) und Erik Jendrisek (57.) hundertprozentige Gelegenheiten vergaben, nutzten Neven Subotic und Mario Götze (54./83.) die guten Dortmunder Gelegenheiten clever und konsequent zu einem komfortablen 2:0-Vorsprung, der in der Schlussphase der Partie auch nicht mehr in Gefahr geriet.

"War schwierig heute"



"Das war schon schwierig heute", fand deshalb nicht nur BVB-Torwart Roman Weidenfeller und schob nach: "Dafür haben wir es sehr gut gemacht."

Am kommenden Samstag empfängt der BVB vor heimischem Publikum den VfB Stuttgart, zuvor wartet am Dienstag allerdings im DFB-Pokal der Zweitligist VfR Aalen beim zweiten von drei Duellen, bei denen der Double-Sieger auf ein Team aus Baden-Württemberg trifft. Im Dortmunder Lager hoffen sie inständig, dass sich in den kommenden Tagen das Wetter im Ländle bessert.

Aus Freiburg berichtet Christoph Ruf