Die Kölner Marcel Risse (l.) und Anthony Ujah treffen in der 2. Pokalrunde auf ihren Ex-Club Mainz 05 (©Imago)
Die Kölner Marcel Risse (l.) und Anthony Ujah treffen in der 2. Pokalrunde auf ihren Ex-Club Mainz 05 (©Imago)

Wiedersehen im "Bonusspiel"

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München - In der 2.Runde des DFB-Pokals kommt es am Dienstagabed zu einem Wiedersehen: Die Ex-Mainzer Marcel Risse und Anthony Ujah treffen mit dem 1. FC Köln auf ihren ehemaligen Arbeitgeber und wollen die Nullfünfer aus dem Pokal kicken. Außerdem hat die Arminia Bielefeld - wie schon im letzten Jahr - Bayer 04 Leverkusen zu Gast, Hoffenheim empfängt den FC Energie Cottbus und der krisengebeutelte Hamburger SV muss zuhause gegen den Zweitligaprimus Greuther Fürth ran.

1. FSV Mainz 05 - 1. FC Köln



Nach zuletzt drei Ligapleiten in Folge - zwei davon daheim - soll bei den Nullfünfern daheim gegen Köln (ab 20:15 Uhr im Live-Ticker) ein Erfolgserlebnis her. Allzu hart ins Gericht wollten die Verantwortlichen der Rheinhessen mit den zuletzt negativen Leistungen jedoch nicht gehen. "Wir waren kritisch, aber nicht überkritisch", sagte Coach Thomas Tuchel. Der Übungsleiter hat zurzeit wenig personelle Alternativen, braucht für Partie gegen die Kölner Niki Zimling. Der Däne könnte nach überstandenen Muskelfaserriss wieder ein Option sein. "Ich hoffe schon, dass Niki beschwerdefrei trainieren kann", so Tuchel. Auf Julian Baumgartlinger (Kniereizung) werden die Mainzer definitiv verzichten müssen, auch hinter Torwart Heinz Müller steht noch ein Fragezeichen. Dennoch gehen die Hausherren mit hohen Erwartungen ins Spiel. "Daheim gegen Köln, da müssen wir weiterkommen. Egal wie!", fordert Nicolai Müller und trifft dabei auf zwei ehemalige Mitspieler.

Marcel Risse und Anthony Ujah standen bis vor kurzem noch bei den Rheinhessen unter Vertrag - gehen nun für Köln auf Torejagd. Risse kennt die Mainzer genau, hat sich sogar extra bei seinen ehemaligen Kollegen umgehört: "Der Respekt vor uns ist auf jeden Fall da. Auf die leichte Schulter werden sie uns nicht nehmen", so der Mittelfeldspieler. Auch bei der Spielvorbereitung konnte der Ex-Mainzer behilflich sein und Coach Peter Stöger einige Tipps geben. Der Übungsleiter sieht sich "nicht in der Favoritenrolle" und gibt dennoch eine klare Marschroute vor: "Wir fahren nach Mainz, um eine Überraschung zu schaffen." Allzu viel Bedeutung möchten die Rheinländer der Partie jedoch nicht zukommen lassen. Stürmer Patrick Helmes spricht von einem "Bonus-Spiel" , dennoch sollte es man "versuchen, es den Mainzern so schwierig wie möglich zu machen."


Hamburger SV - SpVgg Greuther Fürth



Für Interimscoach Rodolfo Esteban Cardoso wird das Pokalspiel gegen Zweitligaprimus Greuther Fürth (ab 20:15 Uhr im Live-Ticker) der letzte Auftritt auf der Trainerbank sein. Für den folgenden Tag ist die Vorstellung des neuen Trainers Bert van Marwijk angekündigt. Vorher soll jedoch gegen das Kleeblatt der Achteffinaleinzug klar gemacht werden. Zurückschauen möchte Cardoso dabei nicht: "Wir haben keine Zeit für schlechte Gedanken. Jetzt zählen nur noch der Pokal und Fürth. Es ist für uns eine ganz wichtige Sache. Schließlich steht viel Geld auf dem Spiel." Ein Sieg gegen das Kleeblatt ist jedoch keine Selbstverständlichkeit, befinden sich die Hanseaten doch selbst gerade in einer dicken Krise. Zudem gibt es es personelle Ausfälle: Dennis Diekmeier (Fußbruch) und Tomas Rincon (Kieferbruch) sind verletzt und können definitiv nicht auflaufen.

Ein komplett anderes Bild bietet sich da bei den Fürthern. Die Franken führen unangefochten die 2.Liga an, mit 17 Punkten aus acht Spielen hat das Team von Coach Frank Kramer derzeit einen echten Lauf. Allerdings ist dem Kleeblatt die Schieflage der Nordeutschen nicht entgangen, im Gegenteil: "Hamburg wird bestrebt sein, mit einem Erfolg gegen uns wieder in die richtige Bahn zu kommen", ist sich Coach Kramer sicher. Die Fürther wollen dennoch selbstbewusst auftreten und ihre Außenseiterrolle annehmen. "Wenn man der Underdog ist, muss einem klar sein, dass man sehr viel geduldige Laufarbeit leisten und im entscheidenden Moment auch mutig sein muss. Es geht nur über das Kollektiv", weiß der Übungsleiter. Für das Gastspiel im hohen Norden müssen die Gäste allerdings auf Mittelfeldspieler Goran Sukalo (Bluterguss) verzichten, ansonsten sind alle Mann an Bord.


Arminia Bielefeld - Bayer 04 Leverkusen



Wenn die Arminia in der 2. Runde des DFB-Pokals auf Bayer 04 Leverkusen trifft (ab 20:15 Uhr im Live-Ticker), begegnet man sich nicht zum ersten Mal: Im letzten Jahr, trafen die Leverkusener ebenfalls auf die Ostwestfalen und konnten nur mit viel Mühe die Partie in der Verlängerung gewinnen. Dieses Mal geht der DSC als erfolgreicher Zweitligist in die Begegnung. Coach Stefan Krämer baut dabei vor allem auf die Heimkulisse: "Wir sind durch das Publikum ein Mann mehr." Personell sieht es blendend aus, alle Spieler stehen zur Verfügung. Obwohl die Bielefelder zurzeit gut drauf sein, gehen sie auch mit einer gehörigen Portion Respekt in die Pokalbegegnung. Krämer beschreibt die Werkself als eine "europäische Spitzenmannschaft". Der Humor kommt trotz der erwarteten Dominanz des Gegners in Ostwestfalen nicht zu kurz. Mit einer frechen Plakataktion macht sich die Region heiß auf die Partie. Dort ist zu lesen: "Risiken und Nebenwirkungen: Unangenehmes Ausscheiden".

Bayer-Coach Sami Hyppiä kann auf ein Pokalaus gut und gerne verzichten, hat klare Vorgaben: "Wir müssen also von Anfang an körperlich dagegen halten, um den aggressiven Gastgebern den Schneid abzukaufen". Ein müheloses Unterfangen, wird es für die Werkself also sicher nicht. Der Aufsteiger Bielefeld ist das derzeitige Überraschungsteam der 2. undesliga und überaus heimstark: Seit der Pokalniederlage gegen Bayer 04 hat die Arminia zu Hause nicht mehr verloren. Für die Werkself läuft es jedoch ähnlich gut. Zuletzt gab es einen ungefährdeten 4:1-Auswärtserfolg in Mainz. An diese Leistung möchte der Übungsleiter unbedingt anknüpfen: "Genau dieses Maß an Einsatz und Leidenschaft wie in Mainz verlange ich von meiner Mannschaft auch gegen einen Zweitligisten.", so Hyppiä. Personell sieht es bei der Werkself entspannt aus, nur die Langzeitverletzten Gonzalo Castro und Jens Hegeler werden fehlen.


1899 Hoffenheim - FC Energie Cottbus



Die Sinsheimer haben mit den FC Energie Cottbus (ab 20:15 Uhr im Live-Ticker) noch eine Rechnung offen: In der Saison 2010/11 kickten die Lausitzer die Hoffenheimer im Viertelfinale mit 1:0 aus dem Pokal. Coach Markus Gisdol macht vor der geplanten Revanche gegen den FCE keinen Hehl aus der Startformation. So wird Torwart Koen Casteels nicht zwischen den Pfosten stehen, Ersatzkeeper Jens Grahl bekommt seine Chance sich zu beweisen. Allerdings bleibe Casteels weiterhin die Nummer eins. "Jens hat sich einen Einsatz durch starke Leistungen in der Vorbereitung und seinen Trainingsfleiß verdient", erklärt Gisdol. Zudem wird Sejad Salihovic wieder in die Startelf rücken, Tarik Elyounoussi fällt noch aus. Die Cottbuser mag der Hoffenheimer Übungsleiter nicht genau einzuschätzen: "Es kann schon sein, dass Energie uns hier in unserem Stadion sehr tief stehend empfängt, aber andererseits liegen die Stärken des Teams in der Offensive".

Ein Offensivfeuerwerk haben die Lausitzer in der letzten Zeit nicht gerade abgefackelt, im Gegenteil. Nach zuletzt vier sieglosen Spielen in der 2. Liga hängt der Haussegen bei den Gästen gewaltig schief. Dementsprechend strotzt der FCE vor der Aufgabe in Hoffenheim nicht gerade vor Selbstbewusstsein. "Die Jungs sind extrem niedergeschlagen. Im Moment bricht viel über das Team herein", äußerte sich Coach Rudi Bommer nach der 2:0-Niederlage gegen den Karlsruher SC. Zudem müssen die Cottbuser auf einen ihre wichtigsten Stützen verzichten. Innenverteidiger Uwe Möhrle hat sich in der Partie gegen den KSC eine Muskelverhärtung im Oberschenkel zugezogen und wird nicht auflaufen können. Mut könnte dem FCE die Bilanz gegen die Sinsheimer machen. Dreimal trafen die beiden Clubs aufeinander. In der Liga hatte die Lausitzer zweimal das Nachsehen, im Pokal gab es allerdings einen Sieg.