Dortmunds Führungsspieler Dede musste fast 200 Tage lang pausieren
Dortmunds Führungsspieler Dede musste fast 200 Tage lang pausieren

"Wieder beißen" bei Dedes Rückkehr

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Borussia Dortmund ist nach der Winterpause noch immer sieglos. Doch vor dem Spiel gegen den Tabellen-Zweiten aus Hoffenheim herrscht im Lager der Schwarz-Gelben gute Stimmung.

Dafür verantwortlich ist neben dem hart erkämpften 1:1-Unentschieden im Derby bei Schalke 04 am vergangenen Wochenende vor allem die Rückkehr des Langzeitverletzten Dede. Der 30 Jahre alte Führungsspieler feierte unter der Woche nach einer 192-tägigen Verletzungspause sein Comeback beim Freundschaftsspiel der Borussia gegen Fortuna Düsseldorf (1:2).

Dede will ran, Klopp will beißen

Ob Dede schon beim Bundesliga-Spiel gegen die TSG Hoffenheim wieder im Kader zu finden sein wird, bleibt abzuwarten. "Wenn alles gut läuft, bin ich am Samstag im Kader", sagt Dede. "Und wenn mich der Trainer für zehn oder 15 Minuten brauchen sollte, würde ich der Mannschaft gerne helfen."

Trainer Jürgen Klopp dürfte sich wegen der noch immer angespannten personellen Situation (wegen Verletzung oder Sperre stehen Lee, Hummels und Blaszyzkowski nicht zur Verfügung) über jede Alternative freuen. "Unsere Situation ist nicht so einfach, wenn man sieht, wer bei uns nach wie vor fehlt. Wir haben wahrscheinlich mit die größten Verletzungsprobleme der Bundesliga", meint Klopp. "Woche für Woche müssen wir gucken, wen wir ins Rennen schicken können. Aber wir werden auch gegen Hoffenheim wieder beißen."

Gute Erinnerungen

Mit den Gästen aus dem Kraichgau verbinden die Borussen zumindest daheim gute Erinnerungen. In der vergangenen Saison bezwang der BVB den damaligen Zweitligisten im Viertelfinale des DFB-Pokals mit 3:1. Und auch beim Blick auf die aktuelle Bundesliga-Tabelle können die Borussen zwei Bestmarken für sich reklamieren.

"Wir sind immer noch die am seltensten geschlagene Mannschaft in der Bundesliga", hat Jürgen Klopp richtig erkannt. Erst dreimal verloren die Schwarzgelben in dieser Saison. Auf den Höchstwert in der Remisstatistik (11) könnten die Dortmunder dagegen gerne verzichten.

Serie beenden

"Es wird Zeit, dass wir zuhause die Unentschieden-Serie langsam knacken und einmal wieder einen Dreier holen", fordert BVB-Kapitän Sebastian Kehl angesichts von bereits acht Punkteteilungen in elf Heimspielen. "Denn auf Dauer helfen uns die Unentschieden nicht weiter."

Das sieht sein Trainer Jürgen Klopp ein wenig anders: "Wir sind eine Mannschaft in der Entwicklung, die um jeden Punkt kämpfen muss und Erfolgserlebnisse braucht. Wichtig ist, dass etwas Zählbares draufkommt. Auch Unentschieden wie gegen Schalke können Erfolgserlebnisse sein."

Zidan will von Anfang an ran

Ein Erfolgserlebnis feierte zuletzt Mohamed Zidan. Der 27-jährige Stürmer empfahl sich im Derby gegen Schalke mit einer starken Leistung und als Torschütze für die Startelf. Er hofft nun auf mehr.

"Ich will immer spielen, ich will nicht immer Joker sein", sagt der Ägypter. "Aber das entscheidet der Trainer. Ich bin momentan nicht unzufrieden, weil ich ein Teil der Mannschaft bin. Ich bin aber auch nicht zu hundert Prozent mit meiner Rolle zufrieden."

Lob für "Mo"

Seine Mitspieler bescheinigen ihm einen Schritt nach vorne. "Der Mo hat begriffen, was die Leute von ihm erwarten", urteilt Sebastian Kehl. "Für ihn war es nach der schwierigen Zeit in Hamburg auch nicht einfach, wieder Fuß zu fassen. Jetzt präsentiert er sich gut, er ordnet sich ein, er ist torgefährlich."

Und mit seinen fünf Saisontreffern liegt Zidan in der internen Club-Torjägerliste bereits auf Platz zwei hinter Alexander Frei (sechs Tore). Man darf gespannt sein, welchen der beiden Angreifer Jürgen Klopp am Samstag ins Rennen schickt. Oder stellt er gar beide auf?

Tobias Gonscherowski