Der geht rein: Grafite machte mit der Hacke das 5:1 für Wolfsburg
Der geht rein: Grafite machte mit der Hacke das 5:1 für Wolfsburg

Wie im Rausch

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Die höchste Niederlage seit mehr als sieben Jahren war für den FC Bayern in mehrerlei Hinsicht schmerzhaft.

Das 1:5 (1:1) beim neuen Tabellenführer VfL
Wolfsburg hat die Münchner im Kampf um die Meisterschaft zurückgeworfen und sie dürfte auch etwas auf den Magen geschlagen haben - und das ausgerechnet vor dem Viertelfinale der Champions League beim FC Barcelona (Mittwoch, ab 20:30 Uhr im Live-Ticker von bundesliga.de).

Niederlage schmerzt Klinsmann

"Diese Niederlage schmerzt - auch mit Blick auf das Spiel in Barcelona", erklärte Trainer Jürgen Klinsmann und brachte die Befindlichkeiten des Titelverteidigers auf den Punkt: "Mit einem
solchen Ergebnis nach München zurückzufliegen, ist alles andere als angenehm."

Und vor der Weiterreise nach Spanien am Dienstag dürfte es noch unangenehm werden: "Mit dem einen oder anderen werden wir diese Niederlage hart aufarbeiten", kündigte Klinsmann an.

"Das rechtfertigt viel Kritik"

Mit einer der schwächsten Saisonleistungen wurden die Bayern von den Wolfsburgern förmlich überrollt. "Die erste Halbzeit war gut, aber was sich danach abgespielt hat, rechtfertigt viel Kritik", sagte der Bayern-Coach.

Als Tabellenvierter mit drei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Wolfsburg ist der FC Bayern zwar nach wie vor voll drin im Titelrennen, aber wieder sonnt sich nun ein anderes Team an der Tabellenspitze. "Der VfL steht dort, wo wir eigentlich stehen wollten. Aber das müssen wir schlucken. Wir müssen uns jetzt wieder aufrichten. Noch ist alles drin", appellierte Klinsmann an sein Team.

"Wir sind alle Manns genug, um zu sagen: Wir stehen wieder auf und werden ein gutes Spiel in Barcelona machen. Wir müssen nach vorne blicken, auch wenn es in den Minuten nach so einem Ergebnis schwerfällt."

Zurückhaltung beim VfL

Beim neuen Spitzenreiter gab man sich gewohnt zurückhaltend - trotz des fulminanten Auftritts. "Wir sollten den Sieg realistisch einordnen. Dieses Bild ist acht Spieltage vor Saisonende nicht aussagekräftig", erklärte VfL-Coach Felix Magath. Statt vom Titel zu träumen, bleibe das Ziel der 5. Platz und damit die Qualifikation für den UEFA-Cup.

Auch von den Doppel- und Dreifachbelastungen der Kontrahenten Bayern und Hamburger SV dürfe man sich nicht täuschen lassen, so Magath: "Die Meisterschaft wird nicht im konditionellen, sondern im mentalen Bereich entschieden."

Doch gerade in dieser Hinsicht zeigten sich die Wolfsburger am Samstagnachmittag topfit. "Es war sehr stark, wie die Mannschaft das 1:1 kurz vor der Pause weggesteckt hat", lobte Magath sein Team. Luca Toni (45.) hatte kurz nach dem Wolfsburger Führungstor (44.) getroffen und den Gästen damit eigentlich ein psychologisches Plus für die zweite Spielhälfte verschafft.

Traumtor zum 5:1

Doch dem nach der Pause stetig wachsenden Druck der Hausherren konnten die Bayern, die ohne Martin Demichelis (Sperre), Daniel van Buyten (familiäre Gründe) und später auch Lucio (Verletzung) auskommen mussten, schließlich nicht mehr standhalten. Je ein "Doppelpack" der Wolfsburger Torjäger Edin Dzeko (63./65.) und Grafite (74./77.) machten den achten Sieg in Folge für die "Wölfe" perfekt, wobei Torjäger Grafite vor allem beim 5:1 ein sensationeller Treffer gelang.

Auch Magath war von der Vorstellung seines Teams hingerissen: "Das waren fantastische Offensivaktionen und tolle Tore. Die Mannschaft hat wie im Rausch gespielt."

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