Viel unterwegs: Kevin De Bruyne spulte 12,12 Kilometer herunter - Bestwert aller Spieler auf dem Platz
Viel unterwegs: Kevin De Bruyne spulte 12,12 Kilometer herunter - Bestwert aller Spieler auf dem Platz

Wie auf der Achterbahn

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Frankfurt - Die einfache Erklärung für die am Ende zu hohe lieferte Trainer Thomas Schaaf: "Die Eintracht hat die Tore gemacht, die wir nicht gemacht haben. Wir machten einfach die Bude nicht", analysierte Schaaf.

Bremen kommt nicht voran

Nur eine Woche nach dem fiel die Werder-Mannschaft wieder in alte Fehler zurück. So effizient sie im Kraichgau noch waren, so schludrig gingen sie mit ihren vielen Chancen in Hessen um.

Dabei spielen sich die Bremer Woche für Woche viele Tormöglichkeiten heraus, doch in der Chancenverwertung ist diese junge Werder-Mannschaft noch nicht reif genug. Doch nicht nur vorne lässt es Werder an Konzentration vermissen, in der Defensive bekommen die Norddeutschen zu leicht Gegentore. Beim vielleicht vorentscheidenden 1:3 in Frankfurt konnte sich zuerst Eintracht-Stürmer Olivier Occean ohne große Gegenwehr im Strafraum durchsetzen, beim Versuch den Ball nach Occeans Hereingabe zu klären, rutschte dann Werders Linksverteidiger Lukas Schmitz aus - Stefan Aigner musste nur noch aus acht Metern einschieben (63.). Verteidiger Sebastian Prödl sagte: "Wenn es nicht stimmt, stimmt es hinten und vorne nicht."



Wieder einmal sind die Bremer in dieser Saison an der Aufgabe gescheitert, zwei Siege hintereinander einzufahren. Die mangelnde Konstanz verhindert, dass sich Werder weiter nach vorne in der Tabelle schiebt. Derzeit bleibt mit 21 Punkten nur Rang 12. Der Umbruch vor dieser Saison könnte also tatsächlich in ein Übergangsjahr münden, dabei ist auch aus wirtschaftlichen Gründen das Erreichen eines Europapokal-Startplatzes das Ziel.

Derzeit fühlen sich die Werder-Profis wie auf der Achterbahn: 1:4 gegen Leverkusen, 4:1 in Sinsheim gegen 1899, nun wieder 1:4 in Frankfurt. Der Doppelschlag in der 62. und 63. Minute zum 1:2 und 1:3 gab den entscheidenden Knacks für Werder. "Danach haben wir uns einfach zu früh aufgegeben", meinte Werders Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:1 (54.), Nils Petersen.

Arnautovic´ und De Bruynes Topform reicht nicht



Doch statt nach dem Ausgleich selbst in Führung zu gehen, lagen sie schnell wieder zurück. "Als es eng wurde, als beide Mannschaften um den Vorteil rangen, haben wir es nicht hingekriegt, das Spiel für uns zu drehen", meinte Trainer Schaaf. Das sei schon häufiger in dieser Saison vorgekommen. Am Fehlen des verletzten Aaron Hunt will Schaaf dies aber nicht festmachen. "Aaron hat zwar gezeigt, wie wichtig er für uns ist. Aber diese Niederlage hat nichts damit zu tun, dass er nicht gespielt hat", meinte Schaaf.

Noch fehlt der jungen Mannschaft bei allem Talent die Robustheit. Dabei befinden sich einige Spieler derzeit in einer großartigen Verfassung. Der Belgier Kevin de Bruyne zum Beispiel zeigte erneut, welch großartiges Talent er ist. Immer wenn der flinke Leihspieler vom FC Chelsea am Ball war, wurde es gefährlich. Und auch Marko Arnautovic ist derzeit nicht ganz auszuschalten, nach seinen drei Treffern gegen Hoffenheim bereitete er Petersens Tor in Frankfurt mit einer genauen Flanke perfekt vor. Und auch Petersen hat mit sechs Treffern und vier Vorlagen eine ordentliche Bilanz vorzuweisen.

Um den Anschluss an das obere Tabellendrittel nicht zu verlieren, müssen die Bremer nun im abschließenden Heimspiel vor der Winterpause gegen den 1. FC Nürnberg gewinnen. Danach kehrt die Mannschaft ja vielleicht erfahrener und reifer zur Rückrunde zurück.

Aus Frankfurt berichtet Tobias Schächter