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Heiko Westermann (2.v.r.) war der Mann des Tages beim wichtigen Hamburger Erfolg gegen Leverkusen
Heiko Westermann (2.v.r.) war der Mann des Tages beim wichtigen Hamburger Erfolg gegen Leverkusen

Westermann: Das Tor "war Gold wert"

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Hamburg - In der 82. Minute mobilisierte Heiko Westermann noch einmal alle Kräfte. Über die linke Seite sprintete er in die gegnerische Hälfte, drang in den Leverkusener Strafraum ein und hämmerte dann eine Flanke mit aller Wucht volley unter die Latte. Die Folge war der kollektive Jubel auf dem Rasen und den Rängen der Imtech Arena. Denn mit dem 2:1 gegen Bayer Leverkusen setzte der HSV im Kampf gegen den Abstieg ein deutliches Ausrufezeichen.

"Das war schon ein Big Point für uns, denn sonst wäre der Abstand zum rettenden Ufer vielleicht zu groß geworden. Wir haben in dieser Saison schon so viele Rückschläge einstecken müssen. Aber wir haben gezeigt: Wir leben noch!", erklärte ein überglücklicher Westermann nach dem Schlusspfiff.

Der 30-Jährige sprache auch über die Emotionen, Rene Adler, sein Tor und die anstehende Partie am nächsten Spieltag in Hannover.

Frage: Herr Westermann, das war kein Spiel für schwache Nerven. Nach dem Schlusspfiff brachen alle Dämme. Wie haben Sie die Partie erlebt?

Westermann: Der Puls war heute bei allen im Stadion enorm hoch, die Stimmung der Wahnsinn und das Spiel der Hammer. Das war insgesamt ein sehr emotionales Spiel. Man hat ab der ersten Minute gemerkt, dass Leverkusen Respekt vor uns hatte, weil wir wirklich heimstark geworden sind. 

Frage: Sie gelten nicht unbedingt als Torjäger. Dennoch: War der Siegtreffer eines der wichtigsten Tore Ihrer Karriere?

Westermann: Ja, das kann man so sagen. Ich habe in meiner Karriere aber schon einige Tore gemacht, nur für den HSV waren es bislang noch nicht so viele. In der Situation, in der sich der HSV befindet, sind solche Aktionen Gold wert. Das war schon ein Big Point für uns, denn sonst wäre der Abstand zum rettenden Ufer vielleicht zu groß geworden.

Frage: Sie hätten so kurz vor Schluss eigentlich auch Ihre Seite dicht machen können, tauchen dann aber so weit vorne im Strafraum auf. Wie kam das zustande?

Westermann: Wir wollten und mussten unbedingt gewinnen. Ich wusste, dass Dieki (Dennis Diekmeier, Anm. d. Red.) gute Flanken schlägt, deswegen bin ich mitmarschiert.

Frage: War das 2:1 denn verdient?

Westermann: Wenn man die gesamten 90 Minuten betrachtet, war der Sieg verdient. Wir hatten in der ersten Halbzeit vielen Chancen, in denen vielleicht nur ein paar Zentimeter zum Tor gefehlt haben. Wir haben in dieser Saison schon so viele Rückschläge einstecken müssen. Aber wir haben gezeigt: Wir leben noch!

Frage: Mit Ihrem Tor haben Sie den Patzer von Rene Adler auch vergessen gemacht. Hat er sich schon bei Ihnen bedankt?

Westermann: So ist der Fußball. Das Gegentor war natürlich sehr ärgerlich, aber so etwas passiert. Und Fußball ist auch ein Mannschaftssport. Da müssen dann auch mal die anderen in die Bresche springen. Und ja, Rene hat sich bei mir bedankt, aber ich mich auch bei ihm. Schließlich hat er in der Schlussminute den Sieg noch überragend gerettet.

Frage: An nächsten Spieltag geht es nach Hannover. Ist es ein Vorteil, dass Ihr Trainer Mirko Slomka seine ehemalige Mannschaft noch so gut kennt?

Westermann: Das zu sagen, davon bin ich weit entfernt. Das Spiel gegen Leverkusen hat deutlich gezeigt, dass unser Weg in die richtige Richtung geht. Fakt ist aber auch, dass wir jetzt auch mal auswärts punkten müssen.

Aus Hamburg berichtet Michael Reis