Schwer taten sich die Bremer um Kapitän Frank Baumann (r.) in Aue (hier gegen Kenny Schmidt). Sie mussten einen Rückstand wegstecken
Schwer taten sich die Bremer um Kapitän Frank Baumann (r.) in Aue (hier gegen Kenny Schmidt). Sie mussten einen Rückstand wegstecken

Werder verhindert Blamage, Frankfurt ist raus

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Vizemeister Werder Bremen ist knapp an einer Blamage im DFB-Pokal vorbeigeschrammt. Die Schaaf-Elf siegt mühevoll in Aue. Die Kölner stolpern über Mainz und Frankfurt scheitert in der Verlängerung an Rostock. Das Bundesliga-Duell entschieden die Cottbuser für sich.

FC Erzgebirge Aue - Werder Bremen 1:2 (1:1)

Vizemeister Werder Bremen ist drei Tage nach dem glanzvollen Sieg gegen Bayern München nur knapp an einer Blamage im DFB-Pokal vorbeigeschrammt. Die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf erreichte mit einem mühevollen 2:1 (1:1) beim Drittliga-Vorletzten Erzgebirge Aue das Achtelfinale.

Der Schwede Markus Rosenberg erzielte in der 54. Minute nach Doppelpass mit Claudio Pizarro den Siegtreffer. Den frühen Rückstand durch Fabian Müller (7.) hatte der überragende Pizarro (26.) ausgeglichen. Der Peruaner verlängerte mit dem Hinterkopf einen Freistoß von Diego unhaltbar ins Netz.

Vor 12.000 Zuschauern hatten in der Zweitrunden-Partie zunächst die Anhänger des Zweitliga-Absteigers Grund zum Jubel, als Müller aus 22 Metern in den Winkel traf. Für sein Team war es der erste Heimtreffer der Saison nach zuvor vier Partien ohne Torerfolg in der dritten Liga. Eine Minute später hatte Mohamed El Berkani sogar die Chance zum zweiten Treffer, Werder-Keeper Tim Wiese rettete aber gegen den auf ihn zusteuernden Stürmer.

Trainer Ricco Schmidt (Erzgebirge Aue) erklärte: "Aue hat einen großen Fußball-Abend gesehen. Das Spiel ging grandios los für uns und in der zweiten Halbzeit waren wir nahe an der Sensation dran. Wir werden trotzdem Kraft und Selbstvertrauen aus dem Spiel schöpfen."

Trainer Thomas Schaaf (Werder Bremen) gestand: "Es war ein schweres Spiel für uns, was wir auch irgendwo erwartet hatten. So kann ein Spiel laufen, wenn man seine Chancen nicht zu Ende spielt. Aue hat gut gespielt und uns alles abverlangt. Wir sind froh, dass wir die nächste Runde erreicht haben."

Aue: Flauder - Klingbeil, Kos, Paulus, Fabian Müller - Cimen - Hensel, Curri, Feick - El Berkani (63. Hochscheidt), Schmidt (60. Glasner). - Trainer: Weber

Bremen: Wiese - Pasanen (61. Fritz), Prödl, Naldo, Boenisch - Baumann - Vranjes (46. Hunt), Özil (80. Niemeyer) - Diego - Rosenberg, Pizarro. - Trainer: Schaaf

Tore: 1:0 Fabian Müller (7.), 1:1 Pizarro (26.), 1:2 Rosenberg (54.)

Gelbe Karten: Schmidt, Paulus, Kos - Pasanen, Naldo


FC Energie Cottbus - Borussia Mönchengladbach 3:0 (1:0)

Bundesliga-Schlusslicht Energie Cottbus hat nach zuletzt fünf Pflichtspielen ohne Sieg wieder ein Erfolgserlebnis gefeiert und steht erstmals seit neun Jahren im DFB-Pokal-Achtelfinale. Die Lausitzer erkämpften sich nach einer guten Vorstellung gegen Ligakonkurrent Borussia Mönchengladbach einen verdienten 3:0 (1:0)-Sieg und tankten so neues Selbstvertrauen für den Bundesliga-Abstiegskampf. Der Aufsteiger aus Mönchengladbach scheiterte dagegen bereits das vierte Jahr in Folge in der zweiten Pokalrunde.

Gleich drei Foulelfmeter brachten die Entscheidung zugunsten der Mannschaft von Trainer Bojan Prasnikar. Zunächst verwandelte Dimitar Rangelow in der (42.) sicher, nachdem Borussias Rechtsverteidiger Tobias Levels Mittelfeldspieler Ivica Iliev von den Beinen geholt hatte. Dann wurde Rangelow von Jan-Ingwer Callsen-Bracker zu Fall gebracht, den fälligen Strafstoß nutzte Spielmacher Ervin Skela zum 2:0 für Cottbus (73.). Und nach einem weiteren Foul an Rangelow durch Gladbachs Keeper Christofer Heimeroth verwandelte Skela erneut (90.).

Trainer Bojan Prasnikar (Energie Cottbus) freute sich: "Jedes Tor und jeder Sieg ist wichtig für uns. Das ist ein Schritt nach vorne, das gibt Selbstvertrauen für die Bundesliga. Alle Elfmeter waren berechtigt. Ich hoffe, dass das für uns eine Befreiung war."

Trainer Jos Luhukay (Borussia Mönchengladbach) zeigte sich als fairer Verlierer: "Ich denke, Cottbus hat aufgrund der zweiten Halfzeit verdient gewonnen. Wir waren in den Zweikämpfen nicht stark genug, um weiterzukommen. Das Selbstbewusstsein und die Sicherheit sind bei uns im Moment nicht da. Das gibt es nur eins: jeden Tag hart arbeiten."

Cottbus: Tremmel - Pavicevic, Kukielka, Cvitanovic, Atan - Angelov, Rost - Sörensen (89. Vasiljevic), Skela, Iliev (84. Mitreski) - Rangelov. - Trainer: Prasnikar

Mönchengladbach: Heimeroth - Levels (82. Coulibaly), Callsen-Bracker, Daems, Voigt - Alberman, Rösler - Ndjeng, Baumjohann, Marin (57. Friend) - Neuville. - Trainer: Luhukay

Tore: 1:0 Rangelow (42., Foulelfmeter), 2:0 Skela (73., Foulelfmeter), 3:0 Skela (89. Foulelfmeter)

Gelbe Karten: Rost - Baumjohann, Levels


Eintracht Frankfurt - Hansa Rostock 1:2 n.V. (1:1, 1:0)

Hansa Rostock hat die sportliche Krise beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt verschärft und ist überraschend ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Das Team von Trainer Frank Pagelsdorf gewann durch ein "Doppelpack" von Enrico Kern bei den Hessen 2:1 (1:1, 0:1) nach Verlängerung und steht damit wie schon im vergangenen Jahr in der Runde der letzten 16.

Frankfurts tschechischer Nationalstürmer Martin Fenin hatte kurz vor der Pause für die schmeichelhafte Führung der Hessen gesorgt (44.). Kurz nach Wiederanpfiff nutzte Kern einen kapitalen Schnitzer von Eintracht-Keeper Oka Nikolov zum Ausgleich (53.). Der Stürmer versetzte den Frankfurtern in der Verlängerung dann auch noch den K. o. (101.). In der Nachspielzeit hatte Caio für die Frankfurter einen Foulelfmeter (90.+1) verschossen, Gledson hatte Nikos Liberopoulos gefoult.

Trainer Friedhelm Funkel (Eintracht Frankfurt) gestand: "Diese Niederlage tut weh, denn wir wären gerne wieder nach Berlin ins Finale gekommen. Aber wenn man von zehn Torchancen nur eine nutzt, dann ist das im Fußball dann eben so, dass man dafür bestraft wird. Und wenn man in der 90. Minute einen Elfmeter zugesprochen bekommt, dann sollte man diesen auch verwandeln, und wenn man dieses Geschenk nicht nutzt, braucht man sich nicht zu wundern, wenn man am Ende noch verliert."

Trainer Frank Pagelsdorf (Hans Rostock) war zufrieden: "Wir haben zunächst agiert wie das Kaninchen vor der Schlage. Wir waren zu abwartend und zu zögerlich. Damit haben wir es den Frankfurtern leicht gemacht, durch unsere Reihen zu kombinieren und sich Chancen zu erarbeiten. Für unseren Sieg war es unheimlich wichtig, dass meine Mannschaft in der zweiten Halbzeit eine Reaktion gezeigt hat und das Spiel unbedingt drehen wollte."

Frankfurt: Nikolov - Ochs (42. Mahdavikia), Galindo, Bellaid, Spycher - Chris, Fink (80. Steinhöfer) - Fenin, Meier (46. Caio), Köhler - Liberopoulos. - Trainer: Funkel

Rostock: Hahnel - Langen, Lense, Gledson, Pearce (60. Bartels) - Schindler (106. Bülow), Retov, Rathgeb, Oczipka - Dorn (76. Cetkovic), Kern. - Trainer: Pagelsdorf

Tore: 1:0 Fenin (44.), 1:1 Kern (53.), 1:2 Kern (101.)

Gelbe Karten: Bellaid - Dorn, Bartels, Langen

Besondere Vorkommnisse: Hahnel hält Foulelfmeter von Caio (90.+1)


1. FSV Mainz 05 - 1. FC Köln 3:1 (0:0)

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