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Per Mertesacker war beim letzten Auftritt des SV Werder eine Schwachstelle
Per Mertesacker war beim letzten Auftritt des SV Werder eine Schwachstelle

Werder unter Druck

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Köln - Bayer Leverkusen hat seine Pflichtaufgabe erfüllt. Nach dem mühelosen 2:0-Heimerfolg gegen Metalist Charkow steht die Elf von Trainer Jupp Heynckes erwartungsgemäß im Achtelfinale der Europa League. In der Bundesliga gastieren die Rheinländer am Sonntag beim krisengeschüttelten SV Werder Bremen.

In den vergangenen Jahren war es fast immer eine Begegnung auf Augenhöhe, wenn sich die Wege der "Werkself" und der "Schaaf-Herde" kreuzten (ab 17 Uhr im Live-Ticker). Bayer und Werder waren Konkurrenten im Kampf um die internationalen Plätze. Im vergangenen Jahr war es das direkte Duell um Platz 3, jenen Platz also, der zur Qualifikation zur Champions League berechtigte.

Bremen im freien Fall

Im Jahr 2009 trafen die beiden Topvereine im Pokalfinale aufeinander, das Bremen 1:0 gewann. 2008 sicherte sich Werder am letzten Spieltag in der BayArena ebenfalls durch ein 1:0 die Vizemeisterschaft, während Leverkusen noch von Rang 4 auf Platz 7 abrutschte und den UEFA-Cup verpasste. Das kostete den damaligen Bayer-Trainer Michael Skibbe den Job. Drei Mal ließen die Bremer Bayer zuletzt also hinter sich.

In diesem Jahr ist die Ausgangsposition dagegen eine ganz andere. Während Bayer Leverkusen als aktueller Tabellenzweiter sein hohes Niveau halten konnte, stürzte Bremen bitter ab. In den Pokalwettbewerben frühzeitig ausgeschieden, taumelt Werder auch in der Bundesliga von einer Verlegenheit in die nächste. Seit dem 8. Spieltag befinden sich die Norddeutschen beinahe im freien Fall.

Noch knapp über dem Strich

Es hagelte Packungen wie noch nie. 0:6 in Stuttgart, 0:4 auf Schalke, 0:3 in Köln und zuletzt das desolate 0:4 beim Hamburger SV. Die Tordifferenz ist bei unglaublichen minus 20 angelangt. Das einzig Positive bei den seit fünf Spieltagen sieglosen "Grün-Weißen" ist die Tatsache, dass Werder vor dem Spieltag immerhin noch auf Platz 14 und damit knapp über dem Strich steht. Dennoch steht Werder unter enormen Druck.

Von all den ernüchternden Zahlen wollen sich die Bayer-Kicker aber nicht blenden lassen. "Die Bremer haben eine starke Mannschaft. Man darf sie nicht am Tabellenplatz messen", warnt etwa Bayer-Kapitän Simon Rolfes. "Bremen wird ein ganz schwieriges Spiel", weiß auch Mittelstürmer Stefan Kießling. "Die müssen punkten, wir aber auch, wenn wir Bayern München auf Distanz halten wollen."

Leverkusen hat einen Lauf

Und leicht wird es sicher nicht. Die letzten vier Bundesliga-Partien zwischen Bremen und Leverkusen endeten allesamt Unentschieden. Zudem hat Bayer-Trainer Jupp Heynckes noch keines seiner sieben Duelle mit Werder-Coach Thomas Schaaf gewinnen können. In 30 gemeinsamen Bundesliga-Jahren siegte Bayer nur drei Mal an der Weser.

Doch die Formkurve spricht eindeutig für Leverkusen, das im Jahr 2011 sechs seiner acht Pflichtspiele erfolgreich bestritt und in den vergangenen zehn Tagen vier Siege am Stück einfuhr. "Wir wollen unseren guten Lauf unbedingt fortsetzen", sagt Bayer-Keeper René Adler.

Ob Superstar Michael Ballack im Weserstadion in der Startelf stehen wird, bleibt abzuwarten. Gegen Charkow spielte der 34-Jährige 90 Minuten durch und glänzte als Torschütze. "Er hat klug und umsichtig auf dem Feld agiert, sehr gute Pässe geschlagen und sich immer wieder vorne eingeschaltet. Er hat einen Treffer erzielt. Man weiß, dass er sehr torgefährlich ist und vor dem Kasten sehr kaltschnäuzig ist. Das war sehr positiv. Ich bin zufrieden", verteilte Jupp Heynckes ein Extra-Lob.

Pizarro ist fit

Personell kann der Leverkusener Trainer, der in der Europa League fünf Stammspieler schonte, beinahe aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Lars Bender (Magen-Darm-Probleme) und Hanno Balitsch (Grippe) fehlen. Bei Werder Bremen muss Kapitän Torsten Frings nach seiner 5. Gelben Karte pausieren. Dagegen stehen wieder nach seiner abgelaufenen Sperre Tim Wiese sowie die wieder genesenen Claudio Pizarro und Tim Borowski zur Verfügung.

Besonders auf Claudio Pizarro ruhen die Hoffnungen. "Ich bin zwar noch nicht ganz wieder bei 100 Prozent, aber das Training tat gut und ich hatte keine Probleme mehr mit dem Muskel", freut sich der Topstürmer auf den kommenden Sonntag und das für beide Mannschaften eminent wichtige Spiel.

Tobias Gonscherowski