Ein Spiel, zwei Verlierer? Sowohl Bremens Theodor Gebre Selassie (l.) als auch Ibrahima Traore vom VfB waren bedient
Ein Spiel, zwei Verlierer? Sowohl Bremens Theodor Gebre Selassie (l.) als auch Ibrahima Traore vom VfB waren bedient

Werder und Stuttgart mühen sich voran

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Bremen - Nach dem Schlusspfiff im Bremer Weser-Stadion sah man eigentlich nur ratlose Gesichter. Weder die Spieler des SV Werder Bremen noch die des VfB Stuttgart wussten mit dem am Ende so richtig etwas anzufangen.

De Bruyne: "Müssen noch wachsen"

"Gefühlt war das eine Niederlage" und "Eigentlich ist das zu wenig" waren danach oft gehörte Sätze in den Katakomben der Arena. Dabei hätten die Hausherren nach einem 2:0 den Sack schon früh zumachen können, die Gäste ihrerseits waren nach einer famosen Aufholjagd sogar noch nah am Siegtreffer dran. Mit vier (Werder) und zwei Punkten (VfB) liegen beide Teams nun in der Tabelle weit zurück.



"Die Situation ist nicht leicht. Aber jetzt müssen wir unser wahres Gesicht zeigen und am nächsten Spieltag mit dem gleichen Charakter auf dem Platz antreten, wie wir es in der zweiten Halbzeit in Bremen gezeigt haben", erklärte Stuttgarts Innenverteidiger Maza gegenüber bundesliga.de.

Mazas Gegenüber Sebastian Prödl schlug nachdenklichere Töne an. "Sicher hatten wir in den ersten vier Runden auch drei Konkurrenten, die um den internationalen Wettbewerb mitspielen. Aber wir müssen jetzt zeigen, dass wir auch zu diesem Kreis gehören können. Wir müssen verinnerlichen, dass wir in jedem Spiel unter Zugzwang stehen. Wie der Gegner heißt, ist völlig egal", sagte Prödl.

Dabei spielt das Bremer Team in gewisser Weise noch unter einer Art Welpenschutz. Findet zumindest Kevin de Bruyne. "Wir haben eine gute Mannschaft, der noch Erfahrung fehlt. Wir sind alle jung, wir können alle spielen, aber wir sind eine Mannschaft, die noch wachsen muss, und dabei werden uns auch solche Spiele helfen", meinte der Belgier, der mit einem fulminanten Schuss zum 1:0 traf.

Allofs verliert die Geduld



Werder Geschäftsführer will das aber nicht mehr gelten lassen und sprach seinen Unmut direkt aus. "Vier Punkte aus vier Spielen, das sind aus meiner Sicht zwei zu wenig für den Saisonstart. Wir müssen schnell lernen. Denn was wir hier aufgebaut haben in den letzten Monaten, soll keine Versuchsanordnung zum Experimentieren sein, sondern eine Mannschaft, die erfolgreich spielen soll", meinte Allofs.

Und den nächsten Versuch dazu wagen die Grün-Weißen am Mittwoch beim SC Freiburg. Wie es dort mit einem Dreier gelingen kann, weiß Zlatko Junuzovic, der zum zwischenzeitlichen 2:0 abstaubte: "Das Spiel in Freiburg wird eine schwierige Aufgabe. Wir müssen immer den absoluten Willen bringen und müssen alle an einem Strang ziehen. Wenn uns das gelingt, dann können wir dort auch gewinnen."

VfB will gegen 1899 die Wende



Die Schwaben bekommen in der Englischen Woche Besuch aus der Nachbarschaft. 1899 Hoffenheim kommt ebenfalls am Mittwoch zum Derby in der Mercedes-Benz Arena vorbei. Ausreden gibt es da für die Stuttgarter keine mehr.

"Das Spiel gegen Hoffenheim ist glaube ich genau der richtige Zeitpunkt, um den ersten Sieg in dieser Saison einzufahren. Dazu müssen wir aber die nötige Entschlossenheit an den Tag legen, die wir über weite Strecken auch schon in Bremen gezeigt haben", sagte VfB-Kapitän Serdar Tasci.

Aus Bremen berichtet Michael Reis