Marko Marin (l., gegen Jens Hegeler) war vom FC Augsburg nicht in den Griff zu bekommen und erzielte das 1:0
Marko Marin (l., gegen Jens Hegeler) war vom FC Augsburg nicht in den Griff zu bekommen und erzielte das 1:0

Werder steht zum zehnten Mal im Pokal-Finale

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Titelverteidiger Werder Bremen hat zum zehnten Mal in seiner Vereinsgesichte das Endspiel des DFB-Pokals erreicht.

Die im nationalen Cup-Wettbewerb vor heimischem Publikum seit 22 Jahren ungeschlagenen Hanseaten wurden ihrer Favoritenrolle im Vorschlussrunden-Duell mit dem Zweitligisten FC Augsburg durch einen 2:0 (1:0)-Sieg gerecht und können neben ihrer Reise nach Berlin nun wohl auch bereits für das internationale Geschäft planen.

Europa-League-Platz sicher?

Sollten Schalke 04 und Bayern München, die am Mittwoch Werders Endspiel-Gegner ermitteln, ihre Champions-League-Plätze in der Liga verteidigen, wäre den Bremern als DFB-Pokalfinalist der Einzug in die Europa League nicht mehr zu nehmen.

Im Weserstadion gelang Marko Marin nach einer halben Stunde die Führung für die Platzherren, wodurch er erneut seine Ambitionen auf weitere Einsätze in der Nationalmannschaft unterstrich. Für die Entscheidung sorgte Claudio Pizarro in der 84. Minute.

Die Bremer übernahmen von Beginn an das Kommando und kamen in der Anfangsviertelstunde zu einem klaren Chancenplus. Mesut Özil (3. ), Pizarro (7.) und Clemens Fritz (9.) verfehlten jedoch aus aussichtsreichen Positionen das Augsburger Tor. Werder-Trainer Thomas Schaaf hatte im Gegensatz zum 3:2-Sieg am vergangenen Wochenende gegen den VfL Bochum wieder auf seine Stammformation gesetzt und sah im ersten Durchgang fast folgerichtig ein überlegen geführtes Spiel seiner Mannschaft.

Marin trifft zur Führung

In der Abwehr, die in den zurückliegenden beiden Pflichtspielen insgesamt sechs Gegentore zugelassen hatte, wurde der sechsmalige Pokalsieger zunächst kaum gefordert. Der Zweitligist aus Bayern versuchte, aus einem kompakten Mittelfeld heraus nach vorn zu spielen. Allerdings brachten die Augsburger in der Offensive nur wenig zustande. Top-Torjäger Michael Thurk, der in der laufenden Zweitliga-Saison schon 21-mal ins Schwarze traf, hing meist in der Luft.

Auch der von FCA-Trainer Jos Luhukay leicht zurückhängend eingesetzte Ibrahima Traore konnte mit seiner Schnelligkeit kaum für Gefahr sorgen. Für zwingende Möglichkeiten mangelte es dem Aufstiegs-Aspiranten an Passgenauigkeit und Ideen im Aufbau. Nach einer halben Stunde schlug Werder aus seinem spielerischen Übergewicht dann Profit. Nach einem sehenswerten Doppelpass mit Özil spitzelte Marin den Ball an FCA-Schlussmann Simon Jentzsch vorbei ins Tor.

Thurk zwei Mal im Pech

Anstatt aus der Führung weitere Sicherheit zu gewinnen, schlichen sich in der Folgezeit Nachlässigkeiten ins Bremer Spiel ein. Wiederholt wurde der Ball bereits im Aufbau verloren. In der 41. Minute wären die Hanseaten beinahe für ihre fehlerbehaftete Spielweise bestraft worden. Bei seiner besten Aktion des ersten Abschnitts entwischte Thurk der Werder-Abwehr und zog aus spitzem Winkel ab. Der bereits geschlagene Bremer Torhüter Tim Wiese hatte Glück, dass der Ball vom Innenpfosten zurück ins Feld prallte.

Nach dem Seitenwechsel sorgte Thurk für eine weitere Schrecksekunde beim Bundesligisten. Nach Hereingabe von Marcel Ndjeng drosch der 33-Jährige den Ball völlig freistehend in den Bremer Nachthimmel (52.). Auch Werder kam weiterhin zu Chancen, wirkte aber bei weitem nicht mehr so konzentriert wie zu Beginn der Partie und machte den Gegner somit zunehmend stärker. Erst nachdem Pizarro die FCA-Abewehr düpiert hatte, konnte sich Werder sicher sein.