Wesley (l.) musste gegen Twente Enschede links in der Viererkette aushelfen
Wesley (l.) musste gegen Twente Enschede links in der Viererkette aushelfen

Werder gibt Europa aus der Hand

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Bremen - Werder Bremens Chancen auf ein Überwintern in der Champions League sind praktisch auf den Nullpunkt gesunken. Nach einer 0:2-(0:0)-Niederlage gegen Twente Enschede blieben die Hanseaten auch in der vierten Vorrundenbegegnung der Gruppe A ohne Sieg und sind damit weiterhin Tabellenletzter.

Zu allem Überfluss sah Kapitän Torsten Frings wegen einer Notbremse auch noch die Rote Karte (75.). Die letzten Hoffnungen der zehn Bremer zerstörten Nacer Chadli (81.) und Luuk de Jong (84.) mit ihren Toren in der Schlussphase. Für Werder folgen jetzt noch das schwere Auswärtsspiel bei Tottenham Hotspur und die Begegnung gegen Cup-Verteidiger Inter Mailand.

Pizarro scheitert am Pfosten

Engagement und Einsatzwillen konnte man den Norddeutschen zwar nicht absprechen, doch es fehlte erneut an der großen internationalen Klasse. Der niederländische Meister war ein absolut ebenbürtiger Gegner, der sich im Weserstadion die drei Punkte redlich verdiente.

Die größte Tormöglichkeit für die Bremer vergab Claudio Pizarro, der in der 38. Minute nur den Pfosten traf. In der Anfangsphase dauerte es zehn Minuten, bis sich aus der anfänglichen Feldüberlegenheit des Bundesliga-Elften eine erste nennenswerte Einschussmöglichkeit ergab. Der Brasilianer Wesley zog aus dem Hinterhalt einen Flachschuss ab, der Enschedes Torhüter Nikolay Mihaylov auf die Probe stellte.

Chancen hüben wie drüben

Aber auch die Gäste hatten ihre Möglichkeiten: Sebastian Mielitz wehrte in der 14. Minute einen Kopfball von Luuk de Jong ab, vier Minuten später stoppte Wesley in letzter Sekunde einen Alleingang des Österreichers Marc Janko. In einer ähnlichen Situation in der 23. Minute war Wesley erneut Sieger gegen Janko.

Erst nach einer knappen halben Stunde wurden die Gastgeber wieder gefährlicher. In der 29. Minute verfehlte ein Distanzschuss von Aaron Hunt nur knapp das Ziel, 60 Sekunden später konnte Douglas gerade noch den einschussbereiten Pizarro entscheidend stören.

Aluminium rettet für Mielitz

Bremens Trainer Thomas Schaaf versuchte, die zuletzt löchrige Deckung der Hanseaten mit einer unerwarteten personellen Maßnahme zu stabilisieren. Mannschaftskapitän Frings agierte nicht vor der Hintermannschaft, sondern als Mitglied der Abwehrkette.

Nach dem Seitenwechsel stand zunächst erneut der Wiese-Ersatz Mielitz im Blickpunkt, als er gedankenschnell einen Schuss von Nacer Chadli (48.) abwehrte. Der Torjäger des Tabellenführers der niederländischen Ehrendivision hatte neun Minuten später Pech, als er nur den Bremer Torpfosten traf. Nach einer knappen Stunde setzten die Bremer noch mehr auf Offensive, für Mittelfeldspieler Philipp Bargfrede kam Stürmer Marko Arnautovic gegen seinen Ex-Club zum Einsatz, konnte aber keine entscheidenden Akzente setzen.