Werder Bremen ist beim 1. FSV Mainz 05 mit 0:3 baden gegangen - Kapitän Clemens Fritz "schämt sich" für diese Leistung
Werder Bremen ist beim 1. FSV Mainz 05 mit 0:3 baden gegangen - Kapitän Clemens Fritz "schämt sich" für diese Leistung

0:3 in Mainz: Schwarzer Nachmittag für den SVW

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Mainz - Es gab ja dann doch noch diesen einen und einzigen Umstand, der diesen Nachmittag für Werder Bremen trotz des am Ende noch schmeichelhaften 0:3 (0:3) beim 1. FSV Mainz 05 (Spielbericht) noch irgendwie erträglich machte - doch dafür konnten die Hanseaten nichts.

Fritz "schämt sich" für schwache Leistung

Die Ergebnisse von den anderen Plätzen beließen trotz der bitteren eigenen Pleite den Abstand auf Relegationsrang 16 bei sechs Punkten. "Gott sei Dank", sagte SVW-Manager Thomas Eichin beim Blick auf die Tabelle, "ist nicht so viel passiert."

Und dennoch: Die ganz schwache Leistung gegen viel aggressivere und leidenschaftlichere Mainzer, zeigte den Bremern, dass die Bundesliga-Zugehörigkeit für Werder in der kommenden Saison noch längst nicht selbstverständlich ist.

Ohne eine hundertprozentige Leistungssteigerung gegenüber dem Auftritt in Mainz werden die Bremer kein Spiel mehr gewinnen. Es war ja aber auch nicht so, dass die Protagonisten sich diese Leistung schön reden wollten. Ganz im Gegenteil: Kapitän Clemens Fritz fand deutliche Wort für den faden Auftritt in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt. "Gerade das, was wir in der ersten Halbzeit angeboten haben, war eine absolute Frechheit. Ich schäme mich dafür, dass unsere Fans eine so weite Reise auf sich nehmen und wir so eine Leistung anbieten."

"Dumme Aktion" von Petersen

Schon nach fünf Minuten war eigentlich klar, wohin die Reise für Werder ging an diesem Tag in Mainz. Nils Petersen traf nach einer Ecke von Johannes Geis aus elf Metern ins eigene Tor. Wie das passieren konnte, vermochte der Angreifer selbst hinterher nicht zu erklären, er sagte nur: "Dumme Aktion von mir, ich kann mich nur bei der Mannschaft entschuldigen."

Wie die gesamte Mannschaft erholte sich Petersen nicht mehr von dieser kuriosen Ungeschicktlichkeit und wurde in der Halbzeit ausgewechselt. Die Bremer hätten sich nicht über eine viel höhere Niederlage beschweren können, die Mainzer ließen einige gute Tormöglichkeiten noch aus.

Dutt "sehr enttäuscht"

Nach zwei zuletzt starken Leistungen bei Hannover 96 (2:1) und gegen Schalke 04 (1:1) tat dieser Rückfall in ganz dunkle Zeiten besonders weh. Auch Trainer Robin Dutt war daher "sehr enttäuscht" über den Auftritt seiner Mannschaft.

Aber für den großen Leistungsabfall im Vergleich zu den letzten Spielen hatte er durchaus eine Erklärung: "Entwicklungen verlaufen nicht linear. Es gibt deutliche Ausschläge in der Leistung bei Mannschaften, die hinten in der Tabelle stehen. Bei Mannschaften die um die Champions-League-Plätze spielen, ist das nicht der Fall."

Bremen will Reaktion zeigen

An diesem Tag habe seinem Team vor allem in der Zweikampfführung der nötige Schneid gefehlt, die Mainzer seien da haushoch überlegen gewesen, so Dutt: "Nach so einer Leistung besteht Redebedarf bei jedem Spieler." Denn Werder muss nun wieder nach unten schauen - und darf sich nicht mehr viele solcher Auftritte erlauben.

Dutt fordert: "Wir haben jetzt die Pflicht, eine unmittelbare Reaktion auf diese Leistung zu zeigen. Das sind wir unseren Fans schuldig." Schon am nächsten Wochenende können die Bremer wieder ihr besseres Gesicht zeigen, dann kommt 1899 Hoffenheim.

Aus Mainz berichtet Tobias Schächter